Kai Döring an der Spitze des TV Münster

Viel Bewegung beim TV Münster: Kai Döring ist neuer Vorsitzender, und im Sommer feiert der Verein seinen 125. Geburtstag.
Münster – Noch in diesem Jahrtausend hatte der TV Münster mehr als 1 000 Mitglieder. Von dieser Marke ist der Turnverein mit aktuell 830 Personen (davon rund die Hälfte Kinder und Jugendliche) inzwischen zwar deutlich entfernt, erst recht nach einem Aderlass in der Corona-Zeit. Zu den Großen in der Münsterer Vereinslandschaft zählt der TVM neben DJK Blau-Weiß, Sportverein und Feuerwehr freilich noch immer. Nun vollzog der TV Münster auf seiner Jahreshauptversammlung einen Führungswechsel. Die neue Spitze übernimmt den Turnverein auf einem bestellten Feld und im Jubiläumsjahr.
Denn 2023 wird der TVM 125 Jahre alt. Die Chronik, fortgeschrieben für die vergangenen 25 Jahre, ist bereits raus, auch eine Sportgala hat der Verein dieses Jahr schon durchgeführt. Die Hauptveranstaltung ist indes für das Wochenende 7. bis 9. Juli geplant. An drei Tagen – unter anderem mit Live-Musik (The Party Cräääckers, Watertight, TVM-Bigband) und Kinderolympiade im Hof der Vereinsimmobilie an der Jahnstraße – feiern die Münsterer dann einen Verein, der alles in allem rund läuft, gleichwohl er nicht sorgenfrei ist.
Die Herausforderungen dieser Zeit schildern Marcus Reinold und Kai Döring. Reinold (47) war bis vergangenes Wochenende acht Jahre lang Vorsitzender des TV Münster, im Vorstand insgesamt gar 14 Jahre tätig. Der 33-jährige Döring ist seit wenigen Tagen sein Nachfolger. Die unterschiedlichen Sportarten, denen beide entstammen, geben bereits einen Eindruck von einem echten Mehrspartenverein: Reinold kommt vom Tischtennis, Döring vom Basketball, wo er trotz seiner neuen Aufgabe in Personalunion auch Abteilungsleiter bleibt. Zudem bietet der TVM Handball (in einer Spielgemeinschaft mit dem TAV Eppertshausen und dem BSC Urberach), Musik, Turnen, Wettkampfgymnastik und Fitness an. Die drei letztgenannten Abteilungen sind die größten.
Froh über eigene Halle
Reinold ist ausgangs seiner vierten (stets zweijährigen) Amtszeit mit dem Zustand des TV im Reinen: „Wir sind finanziell gut aufgestellt, haben eine eigene Immobilie, der Sportbetrieb läuft, und die Zahlen steigen wieder.“ Erstmals seit der Pandemie nahm die Mitgliederzahl 2022 zu, und das Ensemble aus TV-Halle, Vereinsräumen und verpachteter Gaststätte („Zum Goldenen Barren“) in zentraler Lage nennt Döring „mehr Lust als Last“. Größere Investitionen in die Halle stünden erst mal nicht an. Zwar spürt auch der TVM die stark gestiegenen Energiekosten, „doch wenn man mal miterlebt hat, wie schwer es ist, an neue Zeiten in anderen Hallen zu kommen, weiß man die eigene Halle zu schätzen“, sagt Döring. Für „seinen“ Basketball beispielsweise ist sie allerdings nicht geeignet; hier weicht der Verein in die Gersprenz- und die Kennedy-Halle aus.
Neben den Räumen sind die Menschen derzeit der limitierende Faktor beim Münsterer Turnverein. Vor allem im Turnen sorge der Mangel an Übungsleitern dafür, dass man nicht das volle Potenzial heben könne. „Neue Gruppen sind ganz schnell voll“, sagt Reinold. Döring wünscht sich eine größere Bereitschaft der Mitglieder zur Mitwirkung im Vereinsleben: „Wir haben hier eine stabile Spitze mit einer super Gemeinschaft. Bei den Aktivitäten ist meist aber nur ein harter Kern da, die breite Basis fehlt.“ Was er „ein bisschen schade“ findet, „denn ab und an mitzuhelfen gehört in einem Verein dazu“. Womöglich könnten die Jubiläumsfeierlichkeiten diesbezüglich aber neue Impulse setzen: „Von den Rückmeldungen bin ich bislang positiv überrascht!
Auch Tizian Ochmann neu im Vorstand
Der geschäftsführende Vorstand des TV Münster besteht aus einem Vorsitzenden, drei Stellvertretern und drei Rechnern. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung am vergangenen Wochenende brachten die Wahlen auf diesen Positionen neben dem Wechsel beim Vorsitzenden (Kai Döring für Marcus Reinold, siehe Haupttext) eine weitere Veränderung: Denn auch Tizian Ochmann rückte neu ins Führungsteam des TV Münster. Er folgte als stellvertretender Vorsitzender auf Yvonne Rittel. Im Amt bestätigt wurden Elli Stork, Wilhelm Otten (beide stellvertretende Vorsitzende), Harald Stork (1. Rechner), Brenda Pfeifer (2. Rechnerin) und Sebastian Kreher (3. Rechner).
