„Herr Heckwolf kann das“

Münster - Mehr Bewegung in die Kindergärten bringen – das wollte die DJK Münster mit ihrem Projekt, das im Januar 2016 begann. Was ist daraus geworden? Von Peter Panknin
Fragt man die Kinder in Altheims Kindergarten, wer denn da regelmäßig Tischtennis mit ihnen übt, kommt prompt die Antwort: „Das ist der Herr Heckwolf, der kann das.“ Horst Heckwolf ist A-Lizenztrainer der DJK Blau-Weiß und in Tischtenniskreisen kein Unbekannter. Mit seinem Verein startete er im Januar 2016 ein Projekt, bei dem er und andere Spieler in Münsters Kindergärten Interesse am Tischtennissport wecken wollten. Zumindest in Altheim ist daraus eine regelmäßige Aktivität geworden, die auch dabei helfen soll, die motorischen Defizite bei Kindern zu minimieren. Begeistert folgen die Kleinen seinen Anweisungen, sorgt er doch dafür, dass bei den Übungen jeder oft genug drankommt und zeigen kann, was bereits gelernt wurde. Das fängt an bei der richtigen Haltung des Schlägers und geht weiter mit dem Balancehalten, wenn ein Ball auf dem Schläger liegt. „Werdas bereits im Stehen kann, darf auch mal probieren wie es klappt, wenn man nur auf einem Bein steht“, so die Anweisung des Übungsleiters. Klappt etwas nicht auf Anhieb – kein Problem. Der Trainer gibt Hilfestellungen, und beim nächsten Mal funktioniert es besser.

Balanceübungen alleine wären natürlich langweilig, deshalb wird der Ball auch mal mit einem Faden am Haken für die Schaukel befestigt und man darf den Ball seinem Gegenüber zuspielen. Kraft und Schwung ist dabei nicht alles, soll der Ball beim Partner ankommen. So lernt derjenige, der zurückspielen muss, seine Energie gezielt einzusetzen, während der Trainingspartner übt, sich auf den ankommenden Ball zu konzentrieren, damit er ihn auch richtig trifft. Das ist eine recht einfache Übung, für die keine reguläre Tischtennisplatte gebraucht wird und die auch in einem kleinen Raum – wie der Gymnastikraum im Kindergarten nun mal einer ist – gut funktioniert. Wenn möglich, gehen die Kinder auch in die Sporthalle in Altheim zum Üben. Für den Marsch hin und zurück braucht es aber mehr Betreuer, die nicht immer in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.
Als Ansprechpartner für das Training stehen im Kindergarten die Betreuer Lars S. und Christopher Nonn zur Verfügung. Heckwolf ist seitens der DJK auch kein Alleinunterhalter. Zur Übungsstunde mit der Presse brachte er Anna Kegelmann mit, für die es das erste Auftreten als Trainerin im Kindergarten war. Sie hat bereits Erfahrung als Trainerin mit Älteren. Der Umgang mit Kindern dieser Altersstufe war neu für sie. Gegen Ende der Übungsstunde in Altheim schoben die beiden erfahrenen Spieler drei kleine Tische zusammen, spannten ein Netz in der Mitte auf und demonstrierten, wie schwungvolles Tischtennis aussehen kann. Der hellen Begeisterung der jungen Zuschauer folgte Tatendrang: Jeder wollte es sofort selbst probieren. Die Übungsleiter schafften es aber, den Eifer der aufgeregten Schar zu bremsen und in ruhigere Bahnen zu lenken.
Mit „wer schafft es am Häufigsten, den Ball hin und her zu spielen“ und dem lauten mitzählen bei jedem „Ping“ und „Pong“ kehrte wieder Ruhe ein. Geht ein Ball verloren, ist es nur halb so schlimm. Für diesen Fall steht eine Kiste, gefüllt mit vielen kleinen Bällen bereit, damit bei Ballverlust unverzüglich weitergespielt werden kann.
Eine Suchaktion im großen Stil gab es am Ende der Übungsstunde, nachdem Heckwolf den Inhalt der Kiste in den Raum schleuderte und die weißen Bällchen auf die begeistert aufschreienden Kinder herab rieselten. Aufgeregt versuchten die Kleinen, die Bälle zu erhaschen. Das Einsammeln danach – auch aus den hintersten Ecken des Raumes, – ging schnell und ohne Murren, bis auch der letzte Ball wieder in der Kiste lag. Das nächste Training kann also kommen.