„Locker Leicht“ gewinnt Kegelturnier der DJK Münster

„Immer wenn die Anlage bimmelt, war‘s ein guter Wurf“, sagt Karin Mathy, Vorsitzende vom Wanderverein Frisch-Auf Münster, und lacht.
Münster - Das kann Beate Dollheimer, ihres Zeichens Abteilungsleiterin Kegeln bei der DJK Münster, bestätigen. „Dann wurden entweder alle Neune abgeräumt oder ein Kranz geworfen, bei dem nur noch der König in der Mitte stehen blieb“, erklärt sie. Sport, Spaß und so manche neue Erkenntnis über das Kegeln warteten am Freitag und Samstag beim vierten Jedermann-Kegelturnier der DJK Münster. „Die Veranstaltung ist schon über 25 alt. Vor wenigen Jahren haben wir sie umbenannt, da der vorherige Name Ortsvereinskegeln zu sehr den Begriff Verein in den Mittelpunkt rückte“, erzählt Dollheimer. Das habe Gruppen wie Stammtische oder Kerb-Jahrgänge abgeschreckt, obwohl diese ebenfalls eingeladen sind. In der Regel werden über 20 teilnehmende Vereine oder Gruppen registriert. Diesmal waren es 13, wobei die Wanderer, die Schützen oder die Kugelschieber (ein Zusammenschluss aus Hobbykeglern) jeweils zwei Mannschaften stellten. Durch Coronafälle hatten drei Teams abgesagt, dazu erreichte Dollheimer das Seufzen von mehreren Vereinsvorsitzenden, die monierten, dass bei einigen Mitgliedern nach der Corona-Pause die Bequemlichkeit vorherrscht und diese nur noch schwer auf Aktivitäten anzusprechen sind. Dem standen die Feuerwehr, der Musikverein oder die Schützen gegenüber, die bei solchen Angeboten nur höchst selten fehlen.
Jeder Spieler hatte 60 Wurf. In zwei Durchgängen wurde je 15-mal auf die Vollen geworfen sowie im Anschluss versucht, mit der gleichen Wurfanzahl abzuräumen. Damit ging eine Spieländerung zu den vorherigen Jedermann-Turnieren einher. Zuvor warf jeder Teilnehmer 50-mal. Mit 25 Wurf ging es einmal auf die Vollen und mit weiteren 25 Wurf war Abräumen angesagt, was sich nicht immer als kurzweilig erwies. „Die neue Variante ist für die Teilnehmer abwechslungsreicher, weshalb sie mehr Spaß macht. Das hat man am Wochenende deutlich gemerkt“, bilanziert Dollheimer. Am besten schnitten bei den Damen die Gruppe „Locker Leicht“ ab. Sie belegten den ersten Platz vor den DJK Tischtennis-Spielerinnen und den Kugelschieber-Damen. Bei den Herren wurden die Wanderer II erster. Auf den weiteren Plätzen folgten die Alten Herren des FSV Münster und ebenfalls die Kugelschieber. Als beste Einzelspieler gingen bei den Damen Brigitte Sander, Doris Smital und Doris Ihle hervor. Bei den Herren waren es Günter Ullmann, Bernd Sander und Frank Schmalle.
Mit dem Turnier wollte die DJK nicht nur für Spaß bei den Teilnehmern sorgen, sondern auch demonstrieren, dass das Kegeln nach der Pandemie weitergeht. Über neue Mitglieder, die entweder Interesse am Hobbykegeln oder auch am Sportkegeln haben, würde man sich sehr freuen. Zu den besten Teilnehmern gehörte Günter Ullmann von den Wanderern. Sein Können rührt nicht ungefähr: An Ullmanns Arbeitsplatz markierte das Kegeln beim Betriebssport einst einen sehr beliebten Grundpfeiler. Wie der Münsterer, der mittlerweile in Rente ist, berichtet, hätte diese Sparte unheimlich Federn gelassen. Durch sich verändernde Altersstrukturen und ausbleibenden Nachwuchs sei die Situation schwierig geworden. Eine Aussage, die auch die DJK-Verantwortlichen bestätigten: das Werben und Begeistern neuer Mitglieder nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. Davon zeugte auch ein Flyer. Mit den Botschaften „betreutes Jugendtraining“, „Trainingsmöglichkeiten das ganze Jahr“ oder „ein toller Sport für Alt und Jung in familiärer Atmosphäre“ geht die Hoffnung einher, dass daraus Schnupperer und letztlich neue Kegler resultieren. (Michael Just)