„Wollen was für die Jugend bieten“

Zum 37. Mal führt der VfL Münster in diesem Jahr seinen Moret-Triathlon durch. Wegen der Corona-Pandemie allerdings wie schon im vergangenen Jahr mit einigen Einschränkungen. Unter anderem sind keine Zuschauer zugelassen.
Münster/Babenhausen – Jahrelang war der VfL Münster für drei Großveranstaltungen bekannt: den Gersprenzlauf, den Moret-Triathlon und den Schülertriathlon, aus dem schließlich ein Duathlon ohne Schwimmen im Münsterer Hallenbad wurde. Während der Gersprenzlauf 2020 und 2021 ausfiel und grundsätzlich zur Debatte steht und der VfL den Moret-Triathlon im Vorjahr trotz Corona durchzog, schlägt der Verein durch Neuerungen seines traditionsreichen Wettkampfs am 26. September zwei Fliegen mit einer Klappe: Der 37. Moret-Triathlon integriert diesmal auch Nachwuchsrennen von den C-Schülern bis zu den Junioren und schafft damit einen Ersatz für den zuletzt pausierenden Schülerduathlon.
Vorweg: Die großen Umstrukturierungen des Moret-Triathlons im Vorjahr haben sich aus VfL-Sicht bewährt und bleiben erhalten, von Corona-Zwangsmaßnahmen einmal abgesehen. 2020 waren Start und Ziel erstmals nicht mehr am Altheimer Sportzentrum, sondern (wie Schwimmstrecke und erste Wechselzone schon lange) am Sickenhöfer See. Außerdem implementierte der Verein eine neue, fünf Kilometer lange Laufstrecke im Feld westlich von Babenhausen beziehungsweise südlich der B26. Auf der Bundesstraße befindet sich auch größtenteils die flache, schnelle und voll gesperrte (20 Kilometer lange, teils mehrmals zu bewältigende) Radstrecke, die vom See nach Altheim und über einen südlichen Abstecher bis zum Wendepunkt gen Richen und wieder retour führt.
Die Musik spielt samt beider Disziplinwechsel (vom Schwimmen aufs Rad und später vom Rad zum Laufen) und samt aller Starts und Zieleinläufe also weiter komplett am See. Dort ließ der VfL Münster 2020 im Rahmen eines strengen Hygienekonzepts keine Zuschauer zuund behält dies auch 2021 noch einmal bei. Generell behält sich der Verein noch kurzfristige Änderungen vor und informiert darüber auf seiner Internet-Seite.
Zu sehen gibt es jedenfalls einiges: Nicht nur, dass die altbekannte Mitteldistanz ausgetragen wird, auf der auch die Hessenmeister gekürt werden; die Rennen über die Olympische Distanz und die Sprintdistanz behält man ebenfalls bei. Auch die Hessische Triathlon Liga (3 bis 5) gastiert mit ihren Rennen am 26. September am Sickenhöfer See. Größte Neuerung sind aber die unterschiedlich langen Sprintrennen für Junioren und A-Jugend, für die B-Jugend und für die C-Schüler. In allen Altersklassen werden im Rahmen des Nachwuchs-Cups des Hessischen Triathlon-Verbands die Landesmeister gekürt. Gute Aussichten auf den HM-Titel hat beispielsweise der für den VfL Münster startende Dieburger Lukas Bugar, der erst kürzlich Deutscher Vizemeister der B-Jugend wurde.
Die Ausweitung des Rennangebots – noch sind Meldungen möglich – folgt beim VfL einer klaren Logik, wie der Zweite Vorsitzende und Rennleiter Andreas Kropp erläutert: „Wir wollen wieder was für die Jugend bieten“, sagt er und verweist auf die Historie des gesonderten Schülertriathlons. Ihn dürfte der Verein wohl dauerhaft durch die Integration der Nachwuchsrennen in den Moret-Triathlon ersetzen. „So bieten wir an nur einem Tag Triathlon für alle Generationen“, sagt Kropp in Vorfreude auf Ende September.
Ob dieser Termin generell beibehalten oder ob der VfL künftig zum lange gewohnten Zeitpunkt Ende Juni zurückkehren wird, sei noch offen. Kein Problem sieht Kropp derweil darin, dass am Renntag in der Nähe parallel die Premiere des Storchenlaufs – ein neuer, crossiger Volkslauf des TAV Eppertshausen – stattfindet. Dazu stehe man kaum in Konkurrenz, glaubt Kropp.
Und wie hat der VfL Münster den erstmals am Sickenhöfer See konzentrierten „Geistertriathlon“ ohne Zuschauer 2020 über die Bühne gebracht? „Das war unser finanziell erfolgreichster Moret-Triathlon seit Langem“, antwortet Kropp. Voriges Jahr verzichtete man aus Infektionsschutz-Gründen auf einen Massageservice und Give-aways – was einige Teilnehmer zwar schade fanden, was sich im Ausgaben-Einnahmen-Verhältnis des Vereins aber positiv bemerkbar machte. (Von Jens Dörr)