Müll, Straftaten, Internet-Hetze: Gemeinden machen beim Mängelmelder mit

Wilder Müll, Graffiti-Schmierereien, kaputte Straßenlaternen: Die Gemeinden Münster und Eppertshausen nehmen am „Mängelmelder Hessen“ teil.
Münster/Eppertshausen – Mit dem Anfang Februar eingeführten „Mängelmelder Hessen“ können sich Bürger digital an Kommunen wie Münster und Eppertshausen (Kreis Darmstadt-Dieburg) wenden. Das System beinhaltet daneben auch die Online-Wache für das Geben von Hinweisen und Erstatten von Strafanzeigen an die Polizei sowie die Meldestelle „Hessen gegen Hetze“, wo kritische oder grenzüberschreitende Beiträge im Internet gemeldet werden können.
Wer etwas melden möchte, kann auf dem Sicherheitsportal mithilfe einer Karte die genaue Position des Ereignisses angeben. Ein Hinweisfeld dient zur Beschreibung des Missstands; hier können auch Fotos hochgeladen werden. Absenden und fertig. Der landesweite Mängelmelder leitet die Angaben an die jeweilige Kommune weiter, wo sie – Vorteil des Systems – gleich an der richtigen Stelle im Rathaus landen.
„Angsträume“ melden
Im Mängelmelder können Bürger auch den Button „Angstraum“ wählen und erklären, wenn sie sich an einem öffentlichen Ort sehr unwohl und unsicher fühlen. „Wir wollen ein offenes Ohr für die Ängste, Sorgen und Beobachtungen der Bürgerinnen und Bürger haben“, sagte Innenminister Peter Beuth (CDU). Das sei nützlich, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. Mit dem „Angstraum-Melder“ könne besser eingeschätzt werden, an welchen Stellen Kommune und Polizei noch reagieren müssten. Manchmal könne eine bessere Gestaltung schon Abhilfe schaffen.
Gemeinden im Kreis Darmstadt-Dieburg machen beim Mängelmelder mit
Der Mängelmelder ist mit der Online-Wache und „HessengegenHetze“ ein komplettes System für Klagen jedweder Art, denn reine Meldeplattformen für Schlaglöcher oder Müllablagerungen gibt es in Münster (Kümmerkasten) und Eppertshausen (Mängelmelder) bereits.
Mit dem landesweiten System sollen die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl „im unmittelbaren Lebensumfeld“ weiter verbessert werden, wie Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) und Landespolizeipräsident Robert Schäfer zum Start in Wiesbaden erklärten. „Auf der einen Seite wird es schneller, direkter, und auf der anderen Seite erhoffen wir uns auch, dass die Polizeiorganisation ein bisschen entlastet wird“, sagte Beuth.
Hetze oder Extremismus im Netz haben viele schon erlebt oder beobachtet. Seit dem Start von „HessenGegenHetze“ Anfang 2020 ist die Stelle dem Minister zufolge auf mehr als 11 800 Beiträge aus sozialen Netzwerken und auf Webseiten aufmerksam gemacht. Mehr als 5 340 Fälle seien in den drei Jahren wegen des Verdachts auf strafbare Inhalte an Ermittlungsbehörden weitergeleitet worden. (Ralf Enders)