Waldbrand auf Muna-Gelände: Elf Millionen Liter Wasser verspritzt

Der Kampf gegen den Waldbrand auf dem ehemaligen Muna-Gelände (Munitionsanstalt) war einer der größten und zeitintensivsten Feuerwehreinsätze im Kreis Darmstadt-Dieburg.
Münster – Das Feuer, das auf einer Fläche von gut acht Hektar wütete, ist seit Mittwoch aus. Am Samstag war das große Aufräumen angesetzt, dabei zog die Feuerwehr eine Bilanz, deren Zahlen mehr als beeindruckend sind. Der stellvertretende Kreisbrandinspektor Matthias Maurer-Hardt hat sie aufgelistet.
Ein enorm hoher Aufwand war nötig, um den Waldbrand, der durch explodierende Munitionsreste extrem gefährlich war, in den Griff zu bekommen. In Wechselschichten waren von Sonntag bis Mittwoch rund 650 Kräfte von 33 Freiwilligen Feuerwehren an der Einsatzstelle. Darunter waren alle Feuerwehren aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, das Technische Hilfswerk, Rotes Kreuz, Johanniter, vier Werkfeuerwehren, eine Berufsfeuerwehr, Polizei und der Kampfmittelräumdienst. „Sie leisteten zusammen etwa 11.670 unentgeltliche Arbeitsstunden für die Allgemeinheit. Das entspricht einer Einzel-Personen-Arbeitsleistung von sechs Jahren“, hat Maurer-Hardt ausgerechnet.
Waldbrand in Münster: Wasserbedarf von elf Millionen Litern
Am 3. Juli um 16.11 Uhr setzte die Feuerwehr nach langen, intensiven Löschmaßnahmen die Meldung „Feuer aus“ ab. Von da an konnten die auswärtigen Helfer abrücken. Um 20.35 Uhr übernahm die Feuerwehr Münster die Verantwortung für die Einsatzstelle. Doch schon wenige Minuten später wurde sie wegen der Landung eines Rettungshubschraubers zu einen weiteren Einsatz alarmiert. Bis Donnerstagabend, 21 Uhr, wurden in regelmäßigen Abständen von zwei Stunden Kontrollfahrten durchgeführt. Freitags um 17.40 Uhr flammte der Waldbrand am Boden erneut auf, konnte aber schnell gelöscht werden.
Um den Wasserbedarf von elf Millionen Litern – das entspricht 73.500 Badewannenfüllungen – sicherzustellen, hat die Feuerwehr 15 Kilometer Schlauchleitungen verlegt. Die blieben bis Samstag im Wald, denn die Einsatzleitung rechnete aufgrund der intensiven Sonnenstrahlung und der hohen Temperaturen mit Folgebränden.
Der groß angelegte Rückbau der Wasserversorgung begann am Samstagmorgen um halb acht und rief noch einmal 120 Einsatzkräfte aus verschiedenen Feuerwehren des Landkreises Darmstadt-Dieburg auf den Plan.
Großeinsatz nach dem Großeinsatz in Münster
„Die körperlichen Belastungen der Einsatzkräfte wurden durch die Sonneneinstrahlung nicht gerade erleichtert. Dennoch waren bis 12 Uhr nach einer erneuten großartigen Teamleistung alle Schläuche aus dem Waldgebiet geräumt und sortiert“, erläuterte Matthias Maurer-Hardt den Großeinsatz nach dem Großeinsatz. Der Großteil des Schlauchmaterials wurde an die anwesenden Feuerwehren übergeben, die noch verbliebenen Ausrüstungsgegenstände der überörtlichen Kräfte werden im Feuerwehrhaus Münster zwischengelagert. Damit ist zwar das große Aufräumen abgeschlossen, in den jeweiligen Feuerwehren fängt jetzt aber ein umfangreiches Putz-, Prüf- und Reparaturprogramm an. Bis alle Einsatzfolgen beseitigt sind, werden sicherlich noch einige Arbeitstage erforderlich sein.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, zubereitet von der Ehren- und Altersabteilung der Feuerwehr Münster, richteten Kreisbrandinspektor Heiko Schecker, Gemeindebrandinspektor Florian Kisling und der 1. Beigeordnete der Gemeinde Münster, Jan Stemme, herzliche Dankesworte an alle Beteiligten. Damit endete einer der größten und zeitintensivsten Feuerwehreinsätze im Landkreis Darmstadt-Dieburg.
VON MICHAEL LÖW
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