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„mobi:skul“ der Aue-Schule in Münster etabliert sich

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Von: Jens Dörr

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Als Provisorium gedacht, nun aber eine Dauerlösung: die „mobi:skul“ an der Münsterer Schule auf der Aue.
Als Provisorium gedacht, nun aber eine Dauerlösung: die „mobi:skul“ an der Münsterer Schule auf der Aue. © Dörr, Jens

Nichts hält länger als ein Provisorium, sagt man. Bei der „mobi:skul“ an der Münsterer Schule auf der Aue trifft das zu.

Münster – Das dreigeschossige Holzgebäude mit den 24 Klassenräumen sollte ursprünglich nur so lange dem Unterricht dienen, bis es im Zuge des praktisch vollständigen Neubaus der Gesamtschule wieder überflüssig sein und abgebaut werden sollte. Nun aber bleibt die „mobi:skul“ noch viele Jahre stehen.

Warum? Der Landkreis Darmstadt-Dieburg als Bauträger hat ein naturwissenschaftliches Gebäude errichtet (Fertigstellung 2014) sowie zwei Komplexe mit modernen Lernlandschaften, Werkräumen, kombinierter Mensa/Aula und weiterer Schulinfrastruktur geschaffen (Abschluss des letzten Bauabschnitts in den nächsten Wochen). Den Neubau eines vierten Gebäudes will sich der Kreis nun – im Wortsinn – sparen.

Gab es von Lehrern, Schülern und Eltern zunächst Kritik an den dortigen Bedingungen, hat der Kreis über sein Da-Di-Werk inzwischen nachgesteuert. Auch Sabine Behling, seit 22 Jahren Leiterin der Aue-Schule und des Vorwurfs unverdächtig, den Kreis über den grünen Klee zu loben, gerät inzwischen fast ins Schwärmen.

Als die „mobi:skul“ vor rund fünf Jahren an der Heinrich-Heine-Straße, wo derzeit 1 050 Fünft- bis Zehntklässler aus Münster, Altheim, Eppertshausen und Dieburg lernen, errichtet wurde, vermissten ihre Nutzer einiges. „Die Räume waren für Klassen über 25 Schüler zu klein, schlecht beheizbar und zu belüften“, blickt Behling zurück. „Auch das Raumgefühl und die Akustik waren schlecht, Waschbecken gab es ebenfalls nicht.“ Schon damals sei es zwar „besser als die verschiedenen Sorten von Blechcontainern gewesen, in denen wir einige Klassen seit 2010 unterrichtet hatten. Aber es blieb eben ein Provisorium.“

Mittlerweile kann Behling mit der „mobi:skul“ jedoch gut leben. Den Landkreis und seinen Eigenbetrieb Da-Di-Werk lobt sie für die umfangreichen Ertüchtigungen des Gebäudes in jüngerer Vergangenheit, die die Mängel aus ihrer Sicht behoben haben. „Das Dach ist jetzt dicht, die Gänge sind mit Glaswänden geschützt und ihre Decken weiß gestrichen worden“, zählt sie auf. Zudem sei die Beleuchtung verbessert worden, „und wir haben nun WLAN und Smartboards in allen Klassenräumen sowie Wasser auf den Fluren“.

Unter diesen Vorzeichen lasse sich der Schulalltag in der „mobi:skul“ recht gut gestalten. Überwiegend die Jahrgangsstufen neun und zehn, aber auch jüngere Schüler und Integrationsklassen, nutzen die zwei Dutzend Räume. „Das Schöne ist, dass wir damit mehr Räume haben, als wir aktuell für die Klassen brauchen“, sagt Behling. Nur dank der „mobi:skul“ habe man drei Räume für die Intensivklassen einrichten können. Auch für weiteres Schülerwachstum sei man so präpariert.

Man könne sich im optimierten Provisorium, an dem Kreis-Schuldezernent Lutz Köhler (CDU) mindestens im nächsten Jahrzehnt nicht mehr rütteln will, zudem den Komfort anderer Nutzungen erlauben, freut sich die Schulleiterin. „Wir haben den Bedarf unserer Lehrer, Sozialpädagogen und Studenten der Sozialen Arbeit geprüft“, berichtet sie. Aktuell verwendet die Aue-Schule Räume der „mobi:skul“ beispielsweise für die Lagerung von Büchern und das Schularchiv; auch ein Lehrerzimmer gibt es dort. „Die Studenten bekommen in der ,mobi:skul’ ein schönes großes Büro und nebenan einen Seminarraum“, blickt Sabine Behling voraus. „Die Einrichtung von Besprechungs- und Differenzierungsräumen ist möglich, auch zwei Werkräume ziehen um.“ Die Raumänderungs-Anträge seien gestellt, „im Laufe des neuen Schuljahrs geht da was!“ Die Aue-Schule und die einst ungeliebte „mobi:skul“ werden so langsam miteinander warm.

Schulleiterin Sabine Behling ist mittlerweile zufrieden mit der „mobi:skul“.
Schulleiterin Sabine Behling ist mittlerweile zufrieden mit der „mobi:skul“. © Dörr, Jens
Auf den Fluren gibt es nun auch fließendes Wasser. Die Decken wurden weiß gestrichen, die Beleuchtung verbessert.
Auf den Fluren gibt es nun auch fließendes Wasser. Die Decken wurden weiß gestrichen, die Beleuchtung verbessert. © Dörr
Mit Smartboards hat der Landkreis die Klassenräume der „mobi:skul“ der Aue-Schule in Münster nachgerüstet.
Mit Smartboards hat der Landkreis die Klassenräume der „mobi:skul“ der Aue-Schule in Münster nachgerüstet. © Dörr, Jens

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