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„Es gab weder Neid noch Zickenkrieg“ – Nicole Müller beim „Fräulein Kurvig“-Finale

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In Brautmode beim Finale des Wettbewerbs „Fräulein Kurvig“, Teilcontest „Big Twisters: die Altheimerin Nicole Müller (Mitte).
In Brautmode beim Finale des Wettbewerbs „Fräulein Kurvig“, Teilcontest „Big Twisters: die Altheimerin Nicole Müller (Mitte). © p/Jasmin Bailer/

Als eine von acht Frauen aus Deutschland hat sich die Nicole Müller aus Altheim (Kreis Darmstadt-Dieburg) im Wettbewerb „Fräulein Kurvig“ fürs Finale qualifiziert.

Münster-Altheim – Nun fand die große Gala in Mönchengladbach statt. Gewonnen hat eine andere, für die 39-Jährige überwog dennoch das Positive. Wie auch bei den Solo-Wahlen zur „Miss Kurvig“ und zum „Mister Big“ geht es bei den Big Twisters, die als Gruppe binnen zwei Tagen Vorbereitung mehrere Choreografien einstudieren und auf der Gala Plus-Size-Mode verschiedener Hersteller tänzerisch darbieten mussten, weniger um den Sieg. Im Zentrum steht eine starke Botschaft: Selbstliebe und Body Positivity sind der „Star“ des Formats, bei dem nur vordergründig „Deutschlands schönste Kurven“ gesucht werden und eine Mindest-Konfektionsgröße von 42 Voraussetzung zur Teilnahme ist.

Auch Nicole Müller plädiert dafür, sich abseits gängiger Schönheitsideale einfach so zu lieben, wie man ist. „Wir dürfen ruhig mehr Kurven zeigen!“, findet sie. Um das zu unterstreichen, ging sie nun auf die große Bühne, für die sie sich unter zunächst 1 700 Bewerberinnen und dann über ein Halbfinale mit noch immer 100 Frauen für die Endrunde in der Mönchengladbacher Event-Location „Kunstwerk“ qualifiziert hatte.

Frau aus Hessen im Finale bei „Fräulein Kurvig“: „Es gab weder Neid noch Zickenkrieg“

Dort bereitete sie mit den sieben anderen Big Twisters die Auftritte für Bühne und Catwalk vor. Dafür reiste die Unternehmerin, die mit ihrem Mann Holger Müller die gleichnamige Metzgerei mit Partyservice in Altheim betreibt, bereits zwei Tage vor der Live-Show an. „Eine Choreografin hat uns zu diversen Labels die Präsentationen vorgegeben“, erzählt Nicole Müller. „Dadurch, dass ich tänzerisch nicht die große Vorerfahrung hatte, war das schon anspruchsvoll. Es war auch anstrengend, den Freitag habe ich mit 30. 000 Schritten abgeschlossen.“

Dennoch habe die Sache viel Spaß gemacht: „Veranstalterin Melanie Hauptmanns spricht von der ,Fräulein-Kurvig-Familie’, und so hat es sich auch angefühlt. Unter den Teilnehmerinnen gab es weder Neid noch Zickenkrieg, wir haben uns von Anfang an super verstanden und können es kaum erwarten, uns mal wieder zu sehen.“ Eine Mitbewerberin der Big Twisters lud die Müllers prompt zu ihrer Hochzeit ein. „Auch die Mode der Labels, die wir präsentieren durften, war toll!“ Mal in Jeans und Shirt, mal im Brautkleid, mal im Hosenanzug für geschäftliche Anlässe mussten die Finalistinnen auf die Bühne.

Frau aus Hessen im Finale bei „Fräulein Kurvig“: „In der Show hat alles geklappt“

Dort jubelten ihnen 350 Zuschauer zu. Auch Mann Holger und eine Freundin waren angereist. „In der Show hat alles geklappt“, berichtet Müller. Dass sich Jury und Publikum unterm Strich für eine andere Kandidatin als Siegerin entschieden (alle sieben anderen wurden Zweite, ein genaueres Ranking wurde zu den Big Twisters nicht veröffentlicht), die nun als Plus-Size-Model unter Vertrag genommen wird, war nicht mal der berühmte Wermutstropfen. „Das war absolute Nebensache!“, sagt die Altheimerin.

Zumal ihr Traum, eines Tages selbst Mode als Plus-Size-Model vorzuführen, weiterlebt. Denn zum einen seien die Big Twisters in der diesjährigen Finalzusammensetzung als Gruppe in einer entsprechenden Kartei gelandet und könnten nun von Kunden gebucht werden; zum anderen habe ihr die Fräulein-Kurvig-Veranstalterin signalisiert, dass auch Müller solo aufgenommen werde und Chancen auf Buchungen habe. Die sollen freilich nur ein Hobby bleiben: Die Wurstküche in Altheim werde sie beruflich dafür nicht eintauschen, lacht sie. Eine unvergessliche Erinnerung bleibe vom Final-Wochenende aber auf alle Fälle: „Das war eine komplette neue Welt - aber eine schöne Welt!“ (Jens Dörr)

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