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Münster: Bürgermeister Schledt ruft zum Wassersparen auf

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Von: Norman Körtge

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Der aktuelle Wasserstand der Gersprenz, hier bei Münster, verdeutlicht den Wassermangel, der in Fließgewässern und Böden herrscht.
Der aktuelle Wasserstand der Gersprenz, hier bei Münster, verdeutlicht den Wassermangel, der in Fließgewässern und Böden herrscht. © p/Meike Mittmeyer-Riehl

„Der Wasserverbrauch zur Gartenbewässerung sollte auf ein Minimum reduziert werden“, bittet Münsters Bürgermeister Joachim Schledt.

Münster - Weite Teile Europas leiden derzeit unter extremer Trockenheit. Besonders dramatisch ist die Situation in Norditalien, wo etwa der Po, der längste Fluss des Landes, stellenweise nur noch ein Rinnsal ist. Mit dramatischen Folgen für die Natur und die Landwirtschaft.

Doch auch in Südhessen hat es in den letzten Monaten – wie auch bereits in fast allen Jahren seit 2009 – viel zu wenig geregnet. Der niedrige Pegelstand der Gersprenz bei Münster ist ein sichtbares Zeichen davon. Daher hatte vor Kurzem Kreis-Umweltdezernent Lutz Köhler bereits dazu aufgerufen, kein Wasser aus der Gersprenz oder anderen Flüssen im Landkreis mehr zu entnehmen.

Doch die langen Trockenphasen haben nicht nur Auswirkungen auf Fließgewässer Die Waldbrandgefahr ist aufgrund der trockenen Böden enorm gestiegen und ein Blick auf die interaktive Bodenfeuchtekarte des Deutschen Wetterdienstes zeigt die ganze Dramatik. Das hat auch Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel.

„Es gibt bereits Meldungen über Quellen und Brunnen, die nur noch geringe Mengen Wasser fördern können, also kurz vor dem Trockenlaufen stehen“, berichtet Münsters Bürgermeister Joachim Schledt. Deshalb seine Bitte: „Der Wasserverbrauch zur Gartenbewässerung sollte auf ein Minimum reduziert und Gartenbrunnen nicht bis zum letzten Tropfen ausgereizt werden. Im Fokus sollten Bäume und Nutzpflanzen stehen“, sagt er. Rasenflächen hingegen sollten nach Möglichkeit kaum oder gar nicht mehr bewässert werden, bis sich die Bodenfeuchte durch Niederschläge wieder verbessert hat. „Wir appellieren dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, sorgsam mit dem kostbaren Gut Grundwasser umzugehen. Das können wir nur mit gemeinsamer Anstrengung schaffen“, bittet Bürgermeister Schledt um Verständnis.

In Zeiten des Klimawandels sollte ein perfekt sattgrüner „englischer Rasen“ ohnehin nicht mehr im Fokus stehen, wenn außerhalb des Gartenzauns gleichzeitig die Bäume und die Natur vertrocknen, meint dazu Frank Nierula, Klimaschutzmanager der Gemeinde. „Es gibt Alternativen zum Rasen, die zugleich trockenverträglich sind und Nahrung und Schutz für Insekten und andere Tiere bieten. “ Mit einer Zisterne kann Regenwasser gesammelt und zur Bewässerung genutzt werden, dies spare Grundwasser und hilft der Kommune zudem noch dabei, Folgen von Starkregen abzumildern. Denn Wassermassen, die gar nicht erst im Kanal, sondern in der Zisterne landen, können auch keine Straßen und Keller überfluten. Kontakt zum Klimaschutzmanager Frank Nierula: klimaschutz@muenster-hessen.de (nkö)

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