1. Startseite
  2. Region
  3. Münster

Verbeugung vor der Münsterer Feuerwehr

Erstellt:

Kommentare

Abendfüllende Würdigung verdienstvoller Arbeit

Münster – Die Projektion auf eine Seitenwand der Kulturhalle lässt keinen Zweifel: der Countdown läuft! Nur noch 48 Tage sind es bis zum großen Jubiläumsfest der Münsterer Feuerwehr Anfang Juli. Für das riesige Programm gibt es kein geringeres Ziel, als dass es zu einem Höhepunkt der Gemeindegeschichte wird. Als erster Akt zum 150-jährigen Bestehens der Blauröcke stand am Wochenende der Jubiläums- und Ehrungsabend an.

Nach der Begrüßung durch den Feuerwehrvereinsvorsitzenden Josef Haus ließen sich die rund 220 Anwesenden am Buffet Grillbraten und Risoleekartoffeln schmecken. Zu den geladenen Gästen zählten Vertreter aus Politik und Kreisfeuerwehr, die Vorsitzenden der Ortsvereine, Führungsköpfe der befreundeten Nachbarwehren aus Eppertshausen, Dieburg, Babenhausen und Groß-Umstadt oder jene Bürger, die seit vielen Jahren die Floriansjünger mit einer Mitgliedschaft unterstützen.

Für die musikalische Untermalung sorgte das Altheimer Feuerwehrochester, dazu sang der MGV 1845 Münster ein Ständchen mit vier Stücken. Als Moderator führte der zweite Vorsitzende Stefan Hebeling mit lockerer Note durchs Programm. Landrat und Schirmherr Klaus-Peter Schellhaas trat als Laudator auf. Wie er sagte, sei die Feuerwehr Münster nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der schlagkräftigsten der Region. Das sei weder Zufall noch Glück, dafür hätten Menschen mit reichlich Kompetenz gesorgt. Als großes Vorbild nannte er den Vereinsvorsitzenden Josef Haus, der sein Engagement auf diesem Posten schon seit 25 Jahren ausübt. Auf Haus wartete kurz darauf mit dem Landesehrenbrief die verdiente Würdigung (gesonderter Bericht folgt).

Die Gründung vieler Vereine im ausgehenden 19. Jahrhundert bezeichnete Schellhaas als Glücksfall, auch weil sie bis heute mit ihren gewählten Vorständen und Gremien Horte der Demokratie seien. „Am großen Mut der Feuerwehrmänner, die damals wie heute in bedrohlichen Situationen den Kopf hinhalten, hat sich nichts geändert. Und das an 365 Tagen, Tag und Nacht“, formulierte der Landrat und nannte die Aktiven „Helden unserer Zeit“. „Ihre Feuerwehr stellt ein ganz starkes Stück von Münster dar“, bilanzierte Schellhaas.

Bei den Grußworten für die Gemeinde traten erster Beigeordneter Norbert Schewe und Vorsitzender Marcus Milligan als Kopf des Parlaments auf. Kreisbrandinspektor Heiko Schecker wünschte, dass die Einsatzkräfte stets gesund zurückkehren. Die Grußworte für die Ortsvereine überbrachte Andreas Müller von der DJK Blau-Weiss. Müller hob den Unterschied zwischen den Regelvereinen und der Feuerwehr samt DRK hervor. Während bei den Sport- und Kulturvereinen die eigenen Mitglieder im Vordergrund stünden, sei bei der Feuerwehr der Dienst am Nächsten das Wichtigste. Dennoch gebe es Verbindendes, vor allem bei den Werten. „Bei uns im Verein geht‘s nicht nur um den Sieg. Ein fairer und menschlicher Umgang ist ebenso Ziel“, betonte Müller. Dieses christliche Element lasse sich auch bei der Feuerwehr mit ihrem Leitspruch „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“ finden.

Durch die Corona-Zeit musste die Ehrung langjähriger Mitglieder bei den Blauröcken immer wieder aufgeschoben werden. So fanden am Samstag Auszeichnungen für drei Jahre (2020-2022) statt. Für 25- und 50-jährige passive Treue wanderten beachtliche 37 beziehungsweise 34 Personen auf der Liste. Die große Zahl ist auf den Werbeerfolg beim 100-Jährigen zurückzuführen. Das war aber noch nicht alles: so sind Wilhelm Frühwein und Josef Heckwolf seit 60 Jahren fördernde Mitglieder, genauso wie Günter Keil, Bernhard Oestreicher und Walter Schledt. Josef Gerhold trat vor 70 Jahren ein.

Bei der Ehrung der aktiven Mitgliedschaften fiel der Fokus auf Andreas Dollheimer und Steffen Schneider (25 Jahre) sowie Josef Haus, Heinz Heckwolf, Robert Löbig und Josef Karl Grimm (50 Jahre). 60 Jahre im aktiven Bereich sind Rudolf Frühwein und Hans Heckwolf. Die sechs Letztgenannten gingen zwar schon seit geraumer Zeit in die Alters- und Ehrenabteilung über. Trotzdem werden sie als Dank für ihre einstige Tätigkeit zur aktiven Sparte gezählt.

Tanja Kisling erhielt die Kinderfeuerwehr-Medaille des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze. Seit Gründung der lokalen Kinderwehr 2009 ist sie als Betreuerin rührig, sechs Jahre war sie Leiterin. Der Vorsitzende der Köbler Stiftung, Ralph Stühling, rief Jannick und Niklas Humml auf. Die jungen Männer durften sich über 200 Euro als Zuschuss zum Autoführerschein freuen. Damit zeichnet die Stiftung Heranwachsende aus, die den Weg von der Kinderwehr bis in die Einsatzabteilung meistern. Zu guter Letzt wurden noch Katastrophenschutzmedaillen an acht Kameraden vergeben. Von Michael Just

Urgesteine der Münsterer Wehr mit aktiver Vergangenheit von 50 oder 60 Jahren: von links Rudolf Frühwein, Hans Heckwolf, Robert Löbig und Josef Haus.
Urgesteine der Münsterer Wehr mit aktiver Vergangenheit von 50 oder 60 Jahren: von links Rudolf Frühwein, Hans Heckwolf, Robert Löbig und Josef Haus. © Just
Die Ehrungen für 50 und 60 Jahre fördernde Mitgliedschaft füllten die Bühne der Kulturhalle.
Die Ehrungen für 50 und 60 Jahre fördernde Mitgliedschaft füllten die Bühne der Kulturhalle. © Just
Das Altheimer Feuerwehrorchester untermalte den Abend mit Blasmusik.
Das Altheimer Feuerwehrorchester untermalte den Abend mit Blasmusik. © Just

Auch interessant

Kommentare