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Stihl baut neues Vertriebsgebäude zwischen Dieburg und Münster

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Von: Jens Dörr

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Die Tage des alten Vertriebsgebäudes (hier vom Stihl-Campus aus) und der alten Kantine (vorne rechts) sind bei der Stihl-Vertriebszentrale im Dieburger Industriegebiet Nord gezählt. Im Herbst soll der Neubau beginnen.
Die Tage des alten Vertriebsgebäudes (hier vom Stihl-Campus aus) und der alten Kantine (vorne rechts) sind bei der Stihl-Vertriebszentrale im Dieburger Industriegebiet Nord gezählt. Im Herbst soll der Neubau beginnen. © Dörr

Die Deutschland Vertriebszentrale des Garten- und Forstgeräte-Herstellers Stihl baut zwischen Dieburg und Münster ein neues Vertriebsgebäude.

Dieburg – Was das Verschwinden des Autohauses Beck an der Frankfurter Straße schon vergangenes Jahr angedeutet hat, ist nun zur offiziellen und großen Nachricht für den Wirtschaftsstandort Dieburg geworden: Die Vertriebszentrale des Garten- und Forstgeräte-Herstellers Stihl baut auf ihrem ums Beck-Gelände erweiterten Standort im Industriegebiet-Nord ein neues Vertriebsgebäude. Mehrere Führungskräfte des umsatzstärksten Dieburger Unternehmens betonen dies als klares Bekenntnis zur Gersprenzstadt.

Seit 52 Jahren ist Stihl im I-Nord heimisch. Dort hat die Vertriebszentrale als Tochtergesellschaft des im schwäbischen Waiblingen angesiedelten Gesamtkonzerns in jüngster Vergangenheit mehrere Superlative aufgestellt: Mit 330 Mitarbeitern liegt sie im Ranking der größten lokalen Arbeitgeber mit der OTLG (Volkswagen Original Teile Logistik GmbH & Co. KG Vertriebszentrum Rhein Main) gleichauf an der Spitze; der Jahresumsatz von 471 Millionen Euro (2021, Zahlen für 2022 kommuniziert das Unternehmen erst im April) ist der höchste aller Dieburger Firmen; dazu verbucht sie den höchsten Umsatz aller europäischen Stihl-Vertriebszentren und weltweit den zweitgrößten nach der Vertriebszentrale in den USA. Der gesamte Stihl-Konzern beschäftigt 20 000 Menschen und setzt mehr als 5 Milliarden Euro um.

Jetzt haben Mutterkonzern und die hiesige Vertriebszentrale, die Fachhändler in ganz Deutschland beliefert, angekündigt: Im Herbst beginnt der Bau des neuen Betriebsgebäudes, das den nächsten großen Schritt in der Erweiterung und Modernisierung des Standorts darstellt. 2021 hatte Stihl im I-Nord nach 15 Monaten Bauzeit und Ausgaben in Höhe von 26 Millionen Euro bereits ein zusätzliches Logistikgebäude in Betrieb genommen. Die intern schlicht „Gebäude 510“ genannte Immobilie legte den Grundstein für weiteres Wachstum in Deutschland. Das neue Fertigwarenlager bietet auf einer Gesamtgeschossfläche von 7 200 Quadratmetern rund 4 900 Stellplätze für Europaletten. Zehn Lkw können am stark automatisierten Lager gleichzeitig andocken. In einer Normalschicht kann Stihl dort täglich bis zu 5 000 Gerätekartons kommissionieren und versenden.

Nun peilt die Dieburger Tochtergesellschaft Hand in Hand mit dem Stammhaus den nächsten Meilenstein an, erneut ein Vorhaben im zweistelligen Millionenbereich. Auf dem Stihl-Campus – sichtbar auch von der B 45 und der Frankfurter Straße aus, die Dieburg und Münster verbindet – will man das neue Vertriebsgebäude bauen. Entworfen hat es das Darmstädter Architekturbüro Planquadrat. Die Bruttogeschossfläche von rund 7 700 Quadratmetern soll unter modernster energiesparender Gebäudetechnik und ressourcenschonender Holzhybrid-Bauweise entstehen.

Gerhard Rheiner, Bereichsleiter Materialwirtschaft, Personal und Servicedienstleistungen der Dieburger Vertriebszentrale, erklärt: „Mit den neuen Arbeitswelten schaffen wir ideale Bedingungen für produktives Arbeiten und den optimalen persönlichen Austausch der Mitarbeitenden durch die Bündelung zentraler Funktionen.“ Neben Büros werden dazu Räume für kreatives Arbeiten, ein Betriebs-Restaurant, ein Café, ein Auditorium für Veranstaltungen sowie Räume für Begegnungen zwischen Mitarbeitern, Händlern und Kunden errichtet.

Losgehen soll es im Herbst dieses Jahres mit dem Rückbau von Teilen des derzeitigen Gebäudebestands. Die betroffenen Mitarbeiter ziehen in dieser Zeit interimsweise in andere Gebäude auf dem Firmengelände um.

Stimmen zum Stihl-Neubau

Nikolas Stihl, Beirats- und Aufsichtsratsvorsitzender des Gesamtkonzerns, sagt über die neuen Pläne: „Mit dieser Entscheidung bekennen wir uns zum Standort Dieburg. Unser Familienunternehmen investiert in die Zukunft und schafft neue Arbeitsplätze. Wir sind fest davon überzeugt: Der bewährte Standort in Dieburg wird auch künftig dazu beitragen, unsere führende Marktstellung in Deutschland auszubauen.“

Dieburgs Bürgermeister Frank Haus (parteilos) freut sich seinerseits über das starke Zeichen eines der größten Gewerbesteuer-Zahler der Stadt: „Mit dem Bauvorhaben setzt Stihl erneut Maßstäbe, und wir sind stolz, dass sich dieses renommierte Unternehmen hier in Dieburg so erfolgreich weiterentwickelt.“

Andreas Epple, seit Januar neuer Geschäftsführer der Dieburger Vertriebszentrale: „Mit dem neuen Vertriebsgebäude schaffen wir neue, attraktiv gestaltete Arbeitswelten für die Mitarbeitenden.“ Epple löste zu Jahresbeginn Heribert Benteler ab, der nach 31 Jahren im Unternehmen und zuletzt zehneinhalb Jahren als Geschäftsführer der Dieburger Vertriebszentrale in den Ruhestand gegangen ist.

So soll das neue Stihl-Vertriebsgebäude zwischen Dieburg und Münster aussehen – hier der Blick von der Frankfurter Straße aus, die die beiden zusammengewachsenen Kommunen miteinander verbindet. Visualisierung: Stihl
So soll das neue Stihl-Vertriebsgebäude zwischen Dieburg und Münster aussehen – hier der Blick von der Frankfurter Straße aus, die die beiden zusammengewachsenen Kommunen miteinander verbindet. Visualisierung: Stihl © Dörr, Jens

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