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Auf dem Weg zur Smart City in Neu-Isenburg

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Der Wilhelmsplatz am Haus der Vereine ist – abgesehen von den Parkdecks des Isenburg-Zentrums – einer der größten Parkplätze in der City. Die Fläche könnte wichtiger Bestandteil eines digitalen Parkleitsystems werden, bei dem online angezeigt wird, wo Plätze für Autos frei sind.
Der Wilhelmsplatz am Haus der Vereine ist – abgesehen von den Parkdecks des Isenburg-Zentrums – einer der größten Parkplätze in der City. Die Fläche könnte wichtiger Bestandteil eines digitalen Parkleitsystems werden, bei dem online angezeigt wird, wo Plätze für Autos frei sind. © air

Mit innovativen Ideen und Konzepten will Neu-Isenburg für alle Bürgerinnen und Bürger liebens- und lebenswerter sowie für Unternehmen attraktiver werden. Fit sein für die Zukunft, das heißt konkret, in der Stadtentwicklung soll es mehr Klimaschutz und weniger Ressourcenverbrauch geben. Die Kommune will eine „Smart City“ werden und dabei die digitale Technik stärker nutzen.

Neu-Isenburg - Wer mit dem Auto durch die Stadt fährt und einen Parkplatz sucht, ist gestresst. In der Frankfurter Straße mal eben kurz anhalten und beim Bäcker oder im Einkaufsmarkt etwas holen, das ist schier unmöglich. Die Suche eines Abstellplatzes fürs Auto kostet Nerven, Sprit und schadet, wenn ein Verbrennungsmotor für Antrieb sorgt, aufgrund des Schadstoffausstoßes der Umwelt. Viel einfacher wäre es, wenn auf dem Navigationsdisplay im Fahrzeug, auf dem Smartphone oder auf einem großen Bildschirm am Straßenrand angezeigt würde, wo der nächste Parkplatz frei ist.

Ein intelligentes Parkleitsystem kann das leisten. Bodennahe Sensoren oder Kameras registrieren, ob ein Parkplatz frei ist, und stellen die Information online. Dazu kommt eine automatisierte Bezahlfunktion in Tiefgaragen, in denen heute niemand gern parkt. Technisch ist vieles möglich. Das Umsetzen von Ideen ist jetzt angesagt. Der Magistrat will digitale Potenziale für die Entwicklung der Stadt nutzen. Die Smart City-Strategie wird als Ergänzung zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept gesehen und stellt Chancen der digitalen Transformation für Neu-Isenburg dar.

Eine Arbeitsgruppe und Fachleute des von der Stadt beauftragten Berliner Büros „City & Bits“, die den digitalen Fortschritt professionell in kommunales Handeln übertragen wollen, haben lokale Aufgaben und Ziele untersucht. Das breite Spektrum der Handlungsmöglichkeiten ist in acht Felder aufgeteilt. Synergien sollen genutzt und Best-Practice-Beispiele analysiert werden, um herauszufinden, was für Neu-Isenburg passt. Die Themenbereiche gliedern sich in digitale Verwaltung, Bürgerschaft und Gesellschaft, Wasser, Energie und Wertstoffe, Wohnen, Mobilität und Verkehr, Wirtschaft, Umwelt und Klimaschutz sowie IT und Cybersicherheit.

Das Konzept der „Smart City“ liefert viele Tools, auf die je nach Arbeitsziel zurückgegriffen werden kann, um mit dem digitalen Technologieeinsatz unterschiedliche Probleme der Stadtentwicklung zu lösen. Die „Smart City“ liefert laut Magistrat clevere Instrumente und schafft es, mittels Digitalisierung effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher zu sein.

Neben dem modernen Parkleitsystem könnte eine digitale Sensorik hilfreich sein, um den Klimaschutz zu stärken. Als Beispiel nennt Dr. Maria Real Perdomo, die im Büro „City & Bits“ das Neu-Isenburger Konzept konzipiert hat, die Bestimmung des Wasserbedarfs von Bäumen, die in der Stadt vor allem im heißen Sommer leiden. Die Bewässerung könne online laufen, so die Expertin.

Eine starke Verbindung ins Internet bildet das Fundament, auf dem die „Smart City“ aufgebaut ist. Neu-Isenburg bietet nach Darstellung des Magistrats aufgrund der fast vollständigen Ausstattung mit Glasfaser „eine sehr gute Netzinfrastruktur an“. Bereits heute könnten 20 öffentliche WLAN-Hotspots in der Stadt kostenlos genutzt werden und auch die Mobilfunkabdeckung sei vergleichsweise sehr gut. Außerdem sollen die Stadtwerke und der Dienstleistungsbetrieb DLB ein sogenanntes Lorawan-Netz (Long Range Wide Area Network) aufbauen.

Geplant ist ferner, dass die städtische Homepage in eine progressive WebApp umgewandelt wird. Auch das Neubaugebiet Stadtquartier Süd soll smart entwickelt werden.

Auf der Agenda zur „Smart City“ stehen weiterhin die Installation einer digitalen Bürgerbeteiligungsplattform sowie die Verbesserung der „Sharing Economy“. Teilen und gemeinsam nutzen, so lautet das Zukunftsmotto, weil das mehr Vorteile für den Klimaschutz bringe.

Damit das Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann, will der Magistrat möglichst viele Bürger mit ins Boot holen. Für das nächste Frühjahr plant die Stadt eine Bürgerinformationsveranstaltung. Passend zum Thema sollen Anregungen und Ideen in einer „Digitalisierungswoche“ gesammelt werden.  air

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