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So soll die Aufwertung des Einzelhandels in Neu-Isenburg gelingen

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Von: Holger Klemm

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Mit dem neuen Konzept möchte die Stadt den Einzelhandel auch in der Fußgängerzone Bahnhofstraße aufwerten.
Mit dem neuen Konzept möchte die Stadt den Einzelhandel auch in der Fußgängerzone Bahnhofstraße aufwerten. © postl

Der Einzelhandel in Neu-Isenburg soll im Zuge des Stadtumbaus aufgewertet werden. Ein Überblick über die Pläne.

Neu-Isenburg – Die Aufwertung des Einzelhandels in der Neu-Isenburger Innenstadt ist ein weiterer Schwerpunkt des Stadtumbaus. Dazu hat die Stadt nun ein Konzept vorgelegt, das als Grundlage für weitere Maßnahmen – insbesondere auf der Frankfurter Straße und der Fußgängerzone Bahnhofstraße – dienen soll.

Die zentrale Frage dabei ist, wie diese Bereiche aufgewertet werden können, damit sie noch attraktivere Standorte für den Einzelhandel werden und zum Einkaufen in der Innenstadt einladen. Dazu hat das Büro Junker+Kruse aus Dortmund im Auftrag der Stadt das „Konzept zur Aufwertung des zentralen Versorgungsbereiches in Neu-Isenburg“ erarbeitet, das nun den Stadtverordneten zur Kenntnis vorgelegt wurde. Es wird im Rahmen des Förderprogramms Wachstum und nachhaltige Erneuerung (ehemals Stadtumbau) des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.

Neu-Isenburg: Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum soll verbessert werden

Neben allgemeinen Rahmenbedingungen und Trends der derzeitigen Einzelhandelsentwicklung ging es um eine komplette Erhebung des Bestandes des Einzelhandels in der Hugenottenstadt. Berücksichtigt wurden dabei die Gesamtstadt sowie Angebot und Nachfrage.

Unter Berücksichtigung der vier Leitziele des ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept), dazu gehören die Stärkung des zentralen Versorgungsbereiches, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, Veränderung des Modal Split (Verteilung der verschiedenen Verkehrsträger) und die Stärkung der Identität, wurden Entwicklungsoptionen und Hinweise zu den erforderlichen Maßnahmen für eine Aufwertung aufgezeigt. Beispielsweise werden vor allem in den Sortimenten Haushaltswaren, Spielwaren, Hobbyartikel, Babyausstattung, Sport, Freizeit und Wohneinrichtung Entwicklungspotenziale gesehen.

Kaufkraftabflüsse werden nach Meinung der Gutachter derzeit hingenommen. Dies sei allerdings auch ein Ergebnis, dass über Jahre gerade zur Stärkung der Innenstadt großflächige Handelsangebote in den Gewerbegebieten nicht zugelassen wurden. Unter anderem dadurch existieren überhaupt noch zum Beispiel zentrale Wohneinrichtungsangebote auf der Frankfurter Straße.

Attraktivere Fachangebote in Neu-Isenburg geplant

Ziel wäre es, zur Rückgewinnung von Kaufkraftabflüssen attraktive Fachangebote – also inhabergeführte Geschäfte oder auch Filialisten – im zentralen Versorgungsbereich anzusiedeln. Das sei vonseiten der Stadt jedoch nur sehr begrenzt beeinflussbar, im Wesentlichen nur durch eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Frankfurter Straße. Ein Grundsatz für die Entwicklung des Einzelhandels müsse es daher sein, die Innenstadt zu stärken und räumlich nicht zu überdehnen. Der zentrale Bereich der Frankfurter Straße werde dabei vom Alten Ort, dem Isenburg-Zentrum und der Fußgängerzone begrenzt.

Das Isenburg-Zentrum stellt dabei für die Gutachter eine besondere Herausforderung dar: Wegen des dort fast komplett vorhandenen innenstadttypischen Angebots sei es wenig realistisch, Filialisten außerhalb des IZ ansiedeln zu können. Daher, so heißt es, sollte auf Spezial- und Nischenanbieter gesetzt werden.

Eine wichtige Rolle wird das Leerstandsmanagement künftig spielen. Dafür hat die Stadt im Rahmen des Förderprogramms für 2022 das entsprechende Projekt für 45.000 Euro angemeldet. Ein City-Manager mit zentralem Büro im Innenstadtbereich soll ein wichtiges Bindeglied zwischen den Vermietern und potenziellen Mietern, aber auch zwischen der Stadt, der Bevölkerung und dem Einzelhandel werden.

Neu-Isenburg: Umnutzungsangebote für leerstehende Lokale

So gehe es unter anderem darum, Umnutzungsangebote für leer stehende Ladenlokale zu entwickeln. Gleichzeitig müsse aber der stationäre Einzelhandel auch seine originären Stärken besser betonen, um sich gegenüber dem Online-Handel zu behaupten. Dabei sei die Digitalisierung als Chance zu sehen.

Bürgermeister Herbert Hunkel: „Unser Ziel ist, die gesamte Innenstadt aufzuwerten, dazu gehört das Anreizprogramm, viel Grün, aber auch die Verlängerung der Straßenbahn bis nach Langen. Die Weichen dafür sind gestellt, dass Neu-Isenburg in den nächsten Jahren schöner wird.“ (Holger Klemm)

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