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Bald grünt es in der Neu-Isenburger Kaiserpassage

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Wegen der Bauarbeiten mit Eisentreppe und Gerüstteilen sieht es in der Kaiserpassage, dem Durchgang zwischen Frankfurter- und Richard-Wagner-Straße, derzeit noch schlimmer aus als sonst. Bald werden Pflanzen an der linken Wand wachsen.
Wegen der Bauarbeiten mit Eisentreppe und Gerüstteilen sieht es in der Kaiserpassage, dem Durchgang zwischen Frankfurter- und Richard-Wagner-Straße, derzeit noch schlimmer aus als sonst. Bald werden Pflanzen an der linken Wand wachsen. © air

Die Straßen und Plätze in der City sollen schöner werden, so lautet das große Ziel, das der Magistrat in Neu-Isenburg realisieren will. Doch wie kann die Stadtentwicklung auf einen grünen Zweig kommen? Mit einer vertikalen Pflanzwand zum Beispiel. Diese soll in der Kaiserpassage wachsen.

Neu-Isenburg – Auf der einen Seite der Mauer gibt es Beton und Fliesen, gegenüber meterlange Schaufenster. Der schmale Weg neben dem Einkaufsmarkt und der Bäckerei, der eine Verbindung zwischen dem Wohngebiet und der Fußgängerzone herstellt, trägt zwar einen royalen Namen, doch die Passage ist eines Kaisers nicht würdig. Der Durchgang zwischen Frankfurter Straße und Richard-Wagner-Straße wirkt seit Jahren wie ein rechteckiger Kanal, in dem sich niemand wohlfühlt, der unansehnlich und oft verschmutzt ist.

Das Bild soll sich bald ändern. Die Passage wird komplett umgestaltet – bunter, vor allem grüner. Der Magistrat formuliert das Ziel so: „Die Kaiserpassage soll zu einem repräsentativen und aufenthaltsgerechten Raum umgestaltet werden.“ Da die Bodenfläche nicht entsiegelt werden kann, dient die lange Wand als Fundament für Pflanzen. In Neu-Isenburg wachsen die Bäume nicht in den Himmel, doch Blumen und Gräser in die Höhe. In der City entsteht die erste vertikale Pflanzwand.

An der Mauer sollen Kassetten befestigt werden, in denen vorkultivierte oder an Ort und Stelle eingesetzte Pflanzen gedeihen. Das korrosionsbeständige Modulsystem ermögliche eine flexible Gestaltung. Eine automatisierte Be- und Entwässerung bringe eine ausgewogene Versorgung, sagt Kai-Uwe Funk, Geschäftsführer des Neu-Isenburger Unternehmens „hydroflora“. Die 1968 gegründete Firma sorgt dafür, dass die Pläne der Stadt Wurzeln schlagen. Mit Pflanzwänden habe sein Unternehmen seit acht Jahren Erfahrung. Die in der Kaiserpassage werde im öffentlichen Raum in der Region die erste sein, so der Geschäftsführer. Die grüne Wand sei ein Unikat. Die Pflanzen würden an die baulichen Gegebenheiten und den Charakter der Umgebung angepasst, erläutert Kai-Uwe Funk. Position und Lichtverhältnisse spielten dabei eine Rolle.

Auf dem innovativen Vertikal-Beet türmen sich die Pflanzen nach oben und der Preis ist ebenfalls hoch. Nach Darstellung des Magistrats kostet die senkrechte Grünanlage mit einer Fläche von rund 140 Quadratmeter 235 000 Euro. Doch die Finanzierung fließt nicht aus der aufgrund der sprudelnden Gewerbesteuer gut gefüllten Stadtkasse, sondern aus dem Förderprogramm „Wachstum und Nachhaltige Erneuerung“ (ehemals Stadtumbau) des Landes Hessen sowie vom Konto des Investors S. Korn GmbH & Co. Die Gesellschaft errichtet in der Nachbarschaft ein viergeschossiges Wohnhaus. Laut Magistrat werden voraussichtlich bis zu 55 Prozent der Ausgaben aus dem Förderprogramm bezahlt. „Der Vorhabenträger übernimmt Kosten in Höhe von bis zu 130 000 Euro und trägt die Kosten für Instandhaltung und Pflege der Wandbegrünung von jährlich maximal 8000 Euro“, teilt die Stadt mit.

Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan bildet das Fundament und die rechtliche Voraussetzung für die Pflanzwand und den Neubau, der auf einer derzeit freien Rasenfläche an der Richard-Wagner-Straße entstehen soll. Das Gebäude mit den Mietwohnungen erhält wie die Kaiserpassage eine Pflanzwand – allerdings on top, sozusagen liegend. Vorgesehen ist eine extensive Dachbegrünung.  air

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