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Bandenmäßiger Drogenhandel: 10 Kilogramm Amphetamine, Haschisch und Co

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Wegen  bandenmäßigen Drogenhandels von Neu-Isenburg aus stehen sechs Angeklagte vor Gericht.
Wegen bandenmäßigen Drogenhandels von Neu-Isenburg aus stehen sechs Angeklagte vor Gericht. © Pixelio

Vor der Zweiten Strafkammer des Landgerichts Darmstadt hat ein Betäubungsmittelprozess mit sechs Angeklagten begonnen, die von Neu-Isenburg aus tätig waren.

Neu-Isenburg - Als Lager dienten zwei Wohnungen im Isenburger Norden und in der Nähe des Isenburg-Zentrums. Fünf der zwischen 21 und 46 Jahren alten Männer sind vorbestraft – drei davon einschlägig. Irgendwann im letzten Jahr sollen sich die Angeklagten aus Neu-Isenburg, Langen und Sprendlingen zusammengeschlossen haben, um im Drogenhandel eine dauerhafte Einnahmequelle zu generieren. Der Ausgangspunkt des Verfahrens liegt bei der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Von dort stieß man im Laufe von Observation und Telefonüberwachung auf die Isenburger Bande.

Am 22. November 2021 trifft einer der 25-jährigen Angeklagten im Gravenbruchring auf zwei gesondert verfolgte Männer. Es kommt zur Übergabe von 280 Gramm Amphetamin, die die Männer in ihrem Seat Ibiza verstauen. Pech nur, dass der Deal nicht unbemerkt abläuft. Auf einem Parkplatz an der A3 Richtung Osten wird der Stoff bei einer Polizeikontrolle einkassiert.

Von Neu-Isenburg aus tätig und mit dem Taxi bis in die Pfalz

Knapp zwei Wochen später dann der zweite Zugriff. Der 24-jährige Angeklagte ist mit dem Taxi bis in die Pfalz gereist und nimmt am Bahnhof Mettenheim von Unbekannten 4,1 Kilo Amphetamin entgegen. Auch das Taxi wird an der A3, diesmal bei Neu-Isenburg, gestoppt. Beamte stellen das im Fußraum verstaute Paket sicher. Einen Tag später zeichnet die Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) einen weiteren Deal in Egelsbach auf: Diesmal veräußert der 25-Jährige 1,2 Kilo der synthetischen Droge.

Am 8. Dezember 2021 setzt die Kripo dem Treiben dann mit zwei Hausdurchsuchungen eine Ende. In Kleiderschränken, hinter der Couch und auf Regalen findet man die andere Hälfte der angeklagten Drogenmengen – neben Feinwaagen, mehreren Mobiltelefonen, Verpackungsmaterial und insgesamt 3285 Euro Bargeld. Offizielle Mieter der beiden Bunker-Wohnungen sind der Jüngste und Älteste der Bande, deren einzige Anklagevorwürfe sich in dem Zur-Verfügung-stellen des Lagers erschöpfen. Interessanterweise ist der Älteste, 46-jährige, derjenige der Clique, der als einziger noch nichts auf dem Kerbholz hat. Die Hauptakteure des Geschäfts sind zwei 25-Jährige aus Langen und ein 24-Jähriger aus Neu-Isenburg. Sie sollen die Beschaffung und den Weiterverkauf der Ware durchgeführt haben. Der sechste im Bunde ist Offenbacher und 23 Jahre. Er soll die Päckchen zwischen den beiden Bunker-Wohnungen in Neu-Isenburg hin und her transportiert haben.

Betäubungsmittelprozess: Verfahren bei der Jugendstrafkammer

Der jüngste Angeklagte aus Sprendlingen war zum Tatzeitpunkt noch unter 21 Jahren, deshalb läuft das Verfahren bei der Jugendstrafkammer. Insgesamt sieben Sitzungstage bis Mitte Oktober sind geplant.

Es könnte aber schneller gehen: Schon am ersten Verhandlungstag klang seitens der Kammer die Bereitschaft zu einer Verständigung zwischen Gericht und Verfahrensbeteiligten nach Paragraf 257c der Strafprozessordnung durch. Voraussetzung hierfür ist die volle Geständigkeit der Angeklagten. (Silke Gelhausen)

Drogenhändler im Alter zwischen 32 und 53 wurden 2016 nach einer Razzia in Neu Isenburg und Dreieich festgenommen.

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