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Baum im Alten Ort in Neu-Isenburg muss weg

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Von: Barbara Hoven

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Sie ist seit Jahren prägend für den Marktplatz im Alten Ort, doch ihre Zeit läuft ab: Die Kastanie, die vor dem Grünen Baum steht, muss gefällt werden. Das hat die Stadt gestern mitgeteilt.
Sie ist seit Jahren prägend für den Marktplatz im Alten Ort, doch ihre Zeit läuft ab: Die Kastanie, die vor dem Grünen Baum steht, muss gefällt werden. Das hat die Stadt gestern mitgeteilt. © Jost

Eine Botschaft zum Trauern kommt gestern aus dem Neu-Isenburger Rathaus: Lange habe der Magistrat nach Alternativen gesucht, „aber am Ende musste man sich dafür entscheiden, die Kastanie im Alten Ort, die vor dem Grünen Baum steht, leider zu fällen“, teilen Bürgermeister Herbert Hunkel und Erster Stadtrat Stefan Schmitt mit.

Neu-Isenburg - Das Aus für den ortsbildprägenden Baum am Marktplatz habe sich am Ende als quasi unausweichlich erwiesen. Das Pflaster habe sich bereits stark aufgewölbt, es bestehe eine hohe Unfallgefahr und der Weg sei nicht barrierefrei. Daher ist der Baum, eine Rotblühende Kastanie (Aesculus x carnea), auch schon seit einiger Zeit von einem Bauzaun umstellt.

Bereits im Frühjahr 2021 habe man bezüglich des Zustandes der Kastanie ein Gutachten beauftragt, weil man nach Möglichkeiten suchte, wie man den Baum erhalten könnte. Prinzipiell, so das Gutachten, wäre ein Erhalt möglich gewesen. „Wie sich aber bei mehreren Ortsterminen herausstellte, würden die dafür notwendigen Maßnahmen zu einer starken Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit und der Barrierefreiheit führen“, heißt es vom Magistrat. Um die Wurzeln zu schonen, müsse ein mindestens 20 Zentimeter hohes Podest rund um den Baum errichtet werden, das dann zum Teil in den Bürgersteig und den Straßenraum hereinragen würde; sogar eine Durchfahrt durch das Nollgässchen sei dann nicht mehr möglich.

Auch habe man prüfen lassen, ob man dem Baum verpflanzen könne. Dies sei aber „aufgrund von vorhandenen Leitungen im Untergrund, den dadurch aufkommenden exorbitanten Kosten sowie vager Erfolgsaussichten weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll“. So habe der Magistrat schließlich nun schweren Herzens einer Fällung zugestimmt.

Kleiner Trost: Als Ersatz für die Kastanie sollen zwei neue Bäume mit einem Umfang von 25 Zentimeter gepflanzt werden. Als besonders geeignet gilt nach Meinung von Fachleuten die Blasenesche (Koelreuteria paniculta), die bereits an der Nordseite des Marktplatzes steht. Sie wurde im Jahr 2013 im Zuge des Umbaus des Kirchgässchens gepflanzt und habe sich prächtig entwickelt. Diese kleinkronigen Bäume seien trocken- und hitzeresistent und als Spätblüher (sie blühen erst im Juli) besonders wertvoll, da im Sommer für Bienen und Co. die Nahrung knapp werde.

„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht“, betonen Hunkel und Schmitt. „Die Kastanie ist ein wunderschöner Baum. Aber die Gegebenheiten vor Ort machen es leider unmöglich, ihn erhalten zu können. Die beiden zu pflanzenden Bäume werden aber einen Durchmesser von 25 Zentimeter haben und sind damit schon besonders groß. In wenigen Jahren werden sie den Verlust ausgleichen.“ Zusammen mit dem bestehenden Baumbestand auf dem Marktplatz werde sich dann auch ein stimmiges Gesamtbild ergeben „und wir denken, dass die Bürgerinnen und Bürger unsere Entscheidung teilen werden“, so die Stadt.  hov

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