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Besuch in der Neu-Isenburger Vergangenheit

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Das Programm zum Tag des offenen Denkmals stellen (von links) Herbert Kajnath, Werner A. Stahl (beide Verein Pour l’Yseboursch) sowie Georg Oeter und Rouven Dackermann (beide Trägerverein Hugenottenrathaus) vor.
Das Programm zum Tag des offenen Denkmals stellen (von links) Herbert Kajnath, Werner A. Stahl (beide Verein Pour l’Yseboursch) sowie Georg Oeter und Rouven Dackermann (beide Trägerverein Hugenottenrathaus) vor. © postl

Unter dem Titel „Entdecken, was uns verbindet“ will der Trägerverein Hugenottenrathaus in Neu-Isenburg am Tag des offenen Denkmals, 12. September, von 10 bis 16 Uhr zu einem Besuch in die Vergangenheit einladen. Wie bereits berichtet, soll das erste Rathaus der Hugenottenstadt – zumindest in Teilen – für einen Tag wieder auferstehen. Nun gibt es nähere Einzelheiten zum Programm, an dem sich auch der Verein Pour l’Yseboursch beteiligt.

Neu-Isenburg - Beim größten Kulturevent in Deutschland mit seinen mehr als 7500 kulturhistorischen Stätten soll in Neu-Isenburg das vor 145 Jahren abgerissene Hugenottenrathaus teilweise in Originalgröße wieder erstehen. „Es ist bis heute Neu-Isenburgs einziges Wahrzeichen und wäre ein Denkmal für Deutsche und Franzosen sowie ein Symbol für ein integriertes und friedvolles Zusammenleben der Menschen – wenn es denn nur stehen würde“, betont Georg Oeter, Vorsitzender des Trägervereins.

Das Motto lautet „Sein & Schein – das Hugenottenrathaus in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm aus einem Gottesdienst, historischen Interaktionen, dem Rathausmodell sowie Gesprächen zwischen Fachleuten und Bürgern. Damit möchte der Trägerverein eine Diskussion zum Für oder Wider des Gebäudeaufbaus anstoßen. „Wir sehen uns als Botschafter für die Errichtung eines einmaligen, weil einzigen historischen Identifikationsmerkmals der Geschichte Neu-Isenburgs“, so Georg Oeter. Er bedauert, dass der Wiederaufbau des Hugenottenrathauses aus den Vorschlägen zum ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) gestrichen wurde.

Mit dabei ist auch der Verein Pour l’Yseboursch um den Vorsitzenden Werner A. Stahl. „Wir werden ein Modell des Brunnens, über dem später das Rathaus errichtet wurde, an genau jener Stelle aufbauen, an der er einst stand“, so Stahl. Nach dem Gottesdienst in der Marktplatzkirche wird eine historisch gekleidete Gruppe unter Posaunenklängen mit den Kirchgängern zum Marktplatz gehen. Dort soll zu Klängen aus der Oper „Die Hugenotten“ die Rathauskonstruktion mit den acht Portalbögen in Originalgröße über dem Brunnen aufgebaut werden. „Das muss eine eingespielte Aktion sein, denn dafür haben wir genau eine halbe Stunde Zeit“, so Oeter. Damit dies auch gelingt, wird es einen Probeaufbau geben.

Wenn das alles steht, stehen Grußworte von Georg Oeter und Bürgermeister Herbert Hunkel zum Tag des offenen Denkmals an. In einem Vortrag geht Dr. Andreas Flick (Deutsche Hugenottengesellschaft) auf die Geschichte der Hugenotten und ihrer Ansiedlung in Neu-Isenburg ein. Ein Referent aus dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen hat sich ebenfalls angesagt. Pfarrer Matthias Loesch i.R. widmet sich mehr den Glaubensaspekten, die zur Flucht der Hugenotten aus ihrer Heimat führten, aber auch ihrer Verdienste um die Kultur, die sie nie aufgaben. Interessant dürften die angefragten Stellungnahmen der Bürgermeisterkandidaten zum Thema „Stadtzukunft braucht Geschichte“ werden. Moderiert wird die Veranstaltung von Michael Sauer (vormals ZDF und einstiger Denkmalschutzbeauftragter).

Nach einer Mittagspause folgt dann ab 14.30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Experten zu der Frage „Das Hugenottenrathaus – Ein Denkmal zum Bewahren oder Vergessen?“. Bevor das Rathaus-Modell der acht Portalbögen mit drei Metern Höhe dann wieder abgebaut wird, können sich alle Interessierten noch einmal davor fotografieren lassen. „Hoffentlich nicht die letzte Gelegenheit, denn wir wollen ja das Gebäude wieder erstellen“, so Georg Oeter.

Von Leo F. Postl

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