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Den Pferde-Funken bei Gravenbrucher Feriencamp entzünden

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Von: Nicole Jost

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Ferienspaß an der Kempinski-Kreuzung: Véronique Breidert (links) ermöglicht es mit ihren Camps vielen Kindern, das Reiten zu lernen.
Ferienspaß an der Kempinski-Kreuzung: Véronique Breidert (links) ermöglicht es mit ihren Camps vielen Kindern, das Reiten zu lernen. © jost

Beim Feriencamp auf dem Hofgut Gravenbruch werden Kinder und Jugendliche behutsam an den Pferdesport herangeführt. Es macht allen großen Spaß.

Neu-Isenburg – Ponystute Holly steht zufrieden am Putzplatz. Nach der Reitstunde kommt ihr all die Liebe und Pflege zugute, die sie verdient hat. Die Mädchen um sie herum bürsten ihr das Fell glatt, üben das Hufe auskratzen und anschließend hat sie ihr Mittagessen redlich verdient: „Wer möchte helfen, Holly in die Box zu bringen?“, fragt eine der Betreuerinnen.

Insbesondere die kleinen Feriencampbesucher reißen sich um diese Aufgabe. Stolz führt Olivia die kleine Schimmelstute in ihre Box, wo sie sich gleich über ihr frisches Heu hermacht.

Auf dem Hofgut Gravenbruch steht in der zweiten Ferienwoche alles im Zeichen der Pferde. Holly, Puschel, Clyde und die acht weiteren Schulpferde von Véronique Breidert genießen in den Ferien noch mehr Aufmerksamkeit als sonst von den Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren. Zehn junge Reiter üben sich im Umgang mit dem Pferd, haben erste Reitstunden an der Longe oder traben schon routiniert ganz frei durch die Reithalle. Ein bisschen Hilfe im Stall, beim Füttern und Versorgen der Vierbeiner, gehört ebenso zum Programm wie gemeinsame Bastelaktionen. In den vergangenen Tagen sind schon Freundschaftsbänder und Traumfänger entstanden.

Seit Springreiterin Breidert Ende 2021 den Betrieb in Gravenbruch aufgenommen – und zuvor mit viel Aufwand modernisiert – hat, ist besonders das Angebot für die Nachwuchsreiter immens gewachsen. „Irgendwo muss unser Reitsportnachwuchs ja herkommen“, sagt Breidert, dass es nicht viel braucht, bei Kindern den Pferde-Funken zu entzünden. Die Herausforderung dabei sei es, die geeigneten Pferde dafür zu finden. „Für uns ist es das Wichtigste, dass die Ponys und Pferde gut ausgebildet und vor allem brav und ausgeglichen sind. Da musste ich schon ein bisschen suchen.“ Gestartet ist Breidert mit drei Pferden, inzwischen sind es schon elf, die für den Schulbetrieb zur Verfügung stehen.

Auch immer mehr Väter und Mütter der jungen Reitschüler wollen das Reiten lernen oder wieder einsteigen. Da eignen sich dann die großen Pferde, wie Schimmel Clyde, der zum Fototermin sehr schick die Mähne geflochten bekommt.

Für die Kinder ist das Feriencamp nach den Feiertagen im Kreise ihrer Familien eine willkommene Abwechslung. Draußen an der frischen Luft, in Begegnung mit den Tieren, genießen sie ihre Zeit. „Natürlich macht das Reiten am allermeisten Spaß. Mein Liebling ist Joschi“, erzählt Olivia, die zuvor noch sehr fürsorglich Holly in den Stall zurückgebracht hat. Leyla, die seit Mai vergangenen Jahres regelmäßig zum Reiten auf das Hofgut kommt, ist als Helferin in den Ferien engagiert. „Natürlich reite ich auch sehr gerne, mein Liebling ist Clyde, aber für mich ist es auch schön, schon ganz früh morgens zum Füttern hier zu sein. Die Stimmung im Stall ist dann so besonders“, erzählt die Teenagerin.

Die beiden Reitlehrerinnen Melanie Schlunke und Antonella Polagnoli haben Spaß mit der Horde Mädels, die sich die ganze Woche von morgens um 10 bis nachmittags um 15 Uhr im Stall um die Ponys und Pferde tummeln. „Es ist schön zu beobachten: Sie sind wie die Orgelpfeifen. Die Kleinste ist erst sechs. Die Großen helfen den Kleinen und sie lernen alle voneinander“, erzählt Melanie Schlunke. Véronique Breidert ergänzt: „Bei maximal zehn Kindern in der Gruppe können wir gut auf die unterschiedlichen Lern-Stände eingehen. Während die einen noch an der Longe üben, können die anderen schon frei in der Reithalle reiten. Das klappt sehr gut.“

In der Mittagspause gibt es typisches Kinderessen, allerdings alles vegetarisch, und gesunde Snacks wie frisches Obst und Knäckebrot. Waren es jetzt in den Winterferien nur eine Woche Feriencamp, bietet das Hofgut Gravenbruch an Ostern drei und in den Sommerferien sogar sechs Wochen Camps an.

Véronique Breidert hat mit der Sanierung der Reitanlage ebenfalls noch zu tun. In den nächsten Wochen erhält die Longierhalle ihr Dach, es werden weitere Auslaufmöglichkeiten für die Pferde gebaut und die Geländestrecke bekommt neue Hindernisse.

Infos im Internet

hofgut-gravenbruch.de

Von Nicole Jost

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