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Was DuPont in Isenburg produziert

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Blick auf eine von Robotern gesteuerte Anlage: Betriebsleiter Dr. Johannes Bohn erläutert am Ende der Verpackungsstraße in Grundzügen, wie das Riesending funktioniert. Auf Basis einer im Neu-Isenburger Werk hergestellten Druckplatte können laut DuPont bis zu eine Million Verpackungen bedruckt werden.
Blick auf eine von Robotern gesteuerte Anlage: Betriebsleiter Dr. Johannes Bohn erläutert am Ende der Verpackungsstraße in Grundzügen, wie das Riesending funktioniert. Auf Basis einer im Neu-Isenburger Werk hergestellten Druckplatte können laut DuPont bis zu eine Million Verpackungen bedruckt werden. © Postl

Neu-Isenburg - Der amerikanische Konzern DuPont wird an seinem Traditionsstandort in Neu-Isenburg ja von den Stadtoberen gerne und häufig gelobt: Das Unternehmen ist schließlich seit mehr als 50 Jahren in der Hugenottenstadt ansässig und hat hier seit 2008 auch seine Deutschlandzentrale von Bad Homburg in die Hugenottenallee 173 verlegt und grundlegend modernisiert.

420 der deutschlandweit 1000 DuPont-Mitarbeiter arbeiten in Isenburg, sogar eine „Du-Pont-Straße“ findet sich auf dem Stadtplan. Und so macht die Stadt gestern mit ihrer wöchentlichen Magistratspressekonferenz wieder einmal bei DuPont Station – diesmal um eine Auszeichnung zu würdigen, die das Unternehmen jüngst erhalten hat: Werksleiter Dr. Johannes Bohn und Compliance-Managerin Ursula Schlenz-Eucker konnten jüngst in Berlin den Deutschen Compliance Preis 2016 entgegennehmen. Damit würdigt die Fachzeitschrift Compliance-Berater Betriebe für ihre Vorbildfunktion und für den Nachweis, dass die Einhaltung aller Rechts- und Compliance-Pflichten ihres Unternehmens möglich und machbar ist.

Bohn berichtet, die Jury habe unter anderem die „erfolgreiche Integration in die direkte Nachbarschaft“ in Isenburg gelobt: „Dank unseres extrem kleinen ökologischen Fußabdrucks können wir selbst als Chemiewerk mitten in einem dicht bewohnten Gebiet operieren, ohne Beschwerden oder Besorgnis zu erregen.“ Regelmäßig gebe es zudem Übungen, auch mit der Feuerwehr. „Wir sind zwar kein besonders gefährliches Chemiewerk“, sagt Bohn. Trotzdem wunderten sich die häufig in Isenburg anwesenden amerikanischen Besucher immer wieder darüber, „wie nah das Werk an der Stadt ist“.

Auch Bürgermeister Herbert Hunkel betont, DuPont sei „schon immer vorbildlich in Sachen Arbeitsschutz“ gewesen, „wir haben auch noch nie Beschwerden gehört von Anliegern“. Wohl nahezu jeder Isenburger kennt den Firmennamen, doch was macht DuPont eigentlich in Isenburg? Die Antwort darauf gibt’s gestern nicht nur verbal, sondern die Presseleute dürfen auch einen Blick zumindest in Teile der „heiligen Hallen“ werfen, wo die Produktion von Cyrel-Druckplatten stattfindet. Dabei handelt es sich – vereinfacht gesagt – um Endlosdruckplatten, die für das Bedrucken von Verpackungen für die Lebensmittel- und Hygieneindustrie vonnöten sind; seien es Knabberzeug-Tüten, Wellpappe- und Getränkekartons oder Etiketten für Zahnpasta-Tuben oder Flaschen. Der größte Kunde: TetraPak. „Ich vermute, jeder von Ihnen hat heute schon eins unserer Produkte in der Hand gehabt“, sagt Pressesprecher Stefan Weber.

Bevor’s für die Gäste in die „heiligen Hallen“ geht, greifen Kontroll- und Sicherheitsmechanismen. Den Besucherausweis gibt es gleich doppelt, ein Teil mit der personifizierten Nummer wird in einen Kontrollkasten hinterlegt, der andere Teil bleibt beim Besucher. „So haben wir im Fall der Fälle, der bisher noch nicht eingetreten ist, immer die Kontrolle, wie viele Personen sich noch auf dem Gelände befinden“, erläutert Bohn. Der Betriebseiter gibt zunächst einen groben Überblick über die Produkte, die im Isenburger Werk hergestellt werden: Druckplatten nämlich für die ganze Welt. Neben den unterschiedlichen Größen der Platten war es für das Team um Bohn eine besondere Herausforderung, Vorlagen für einen „nahtlosen“ Druck herzustellen. „Toilettenpapier kann jeder bedrucken, aber stellen Sie sich vor, eine Tapete hätte nach jeder Umdrehung der Druckwalze eine Naht“, nennt der Werksleiter ein Beispiel.

Kommt man nun in den Produktionsbereich, ist es unerwartet ruhig; zudem angenehm temperiert. „Hier kann man sich im Sommer als auch im Winter recht wohl fühlen, aber das ist nicht den Komfortansprüchen des Menschen geschuldet, sondern unseren Materialien, die wir verarbeiten und auch hier verpacken“. Der Betriebsbereich, in dem das „Geheimnis“ der eigentlichen Druckvorlagenherstellung abläuft, ist für externe Gäste jedoch tabu. Zu sehen gibt’s aber zum Beispiel eine von Robotern gesteuerte Verpackungsanlage. Stolz verweist der Werksleiter darauf, dass es vor 24 Jahren den letzten Betriebsunfall gegeben habe – und so soll es auch bleiben.

lfp/hov

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