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Eintauchen in die digitale Welt - Neu-Isenburg auf dem Weg zur Smart City

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Von: Barbara Hoven

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Virtueller Kurztrip ins Luftschiff im Zeppelin-Museum: Leiter Christian Kunz mit einer VR-Brille auf dem Kopf und zwei Controllern in den Händen. Auch die Neu-Isenburger Museen sind beim Digital-Tag vertreten, unter anderem mit einer digitalen Stadtführung und den VR-Brillen mit dem Modell des letzten großen Zeppelin LZ 130. 
Virtueller Kurztrip ins Luftschiff im Zeppelin-Museum: Leiter Christian Kunz mit einer VR-Brille auf dem Kopf und zwei Controllern in den Händen. Auch die Neu-Isenburger Museen sind beim Digital-Tag vertreten, unter anderem mit einer digitalen Stadtführung und den VR-Brillen mit dem Modell des letzten großen Zeppelin LZ 130.  © - Postl

Neu-Isenburg – Neu-Isenburg kommt einer Untersuchung zufolge in Hessen den Anforderungen an eine digitalisierte Stadt noch mit am nächsten. Die bayerische Unternehmensberatung Haselhorst Associates führt die Hugenottenstadt in ihrer Studie zum Thema „Digitales Deutschland Smart-City-Ranking 2021“ auf Rang vier in Hessen und im Kreis Offenbach dem ersten Platz.

Unter 403 untersuchten Städten in Deutschland mit mehr als 30 000 Einwohnern reicht Neu-Isenburgs Digitalisierungsstatus „für einen guten Platz 68“, wie der Magistrat berichtet. Zum Vergleich: 2019 hatte Neu-Isenburg beidem Städtevergleich noch Platz 98 belegt.

Zur Bemessung des Digitalisierungsgrades hatte das Beratungsunternehmen nach eigenen Angaben den Ausbau der benötigten Infrastruktur sowie die Bereiche Verwaltung und Bildung herangezogen. Untersucht wurde aber auch, inwieweit digitale Prozesse im Gesundheitswesen, bei der Mobilität, der Energieversorgung, in Wirtschaft und Handel sowie im Tourismus Einzug gehalten haben und strategische Ziele verfolgt werden.

Im Jahr 2018 hat sich Neu-Isenburg bekanntlich auf den Weg begeben, eine „Smart City“ zu werden und das Thema als eigenes Arbeitspaket ins Stadtumbau-Programm aufgenommen. Ziel: die digitale Technik stärker zum Wohl der Bürger nutzen. Damit das Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann, will der Magistrat möglichst viele Bürger mit ins Boot holen. Eigentlich war dazu eine Präsenzveranstaltung fürs Frühjahr geplant, um Anregungen und Ideen zu sammeln. Aufgrund der Corona-Situation zu Jahresbeginn wurde die Planung jedoch geändert, im Raum stand zeitweise auch die Idee einer Digitalen Woche Ende Juni. Nun steht fest: Es wird im ersten Schritt Neu-Isenburgs erster „Digital-Tag“ am Dienstag, 21. Juni, in der Hugenottenhalle. An zahlreichen Ständen und bei Fachvorträgen soll vermittelt werden, „wie digital Neu-Isenburg bereits ist und was für die Zukunft geplant wird“.

Mit einem vielfältigen Programm soll der Aktionstag das Thema Digitalisierung den Bürgern näherbringen. „Wir wollen die Digitalisierung erlebbar machen und die Chancen und Möglichkeiten aufzeigen, die uns die Digitalisierung bietet“, sagt Gene Hagelstein. Der Bürgermeister lädt alle Interessierten ein, „sich selbst davon zu überzeugen, welche digitalen Anwendungen unseren Alltag nachhaltiger und angenehmer machen können“.

Das ist auch ganz im Sinne von Andreas Frache, Dezernent für Digitalisierung. „Was für viele nach Zukunftsmusik klingt, ist in vielen Bereichen bereits Realität. Dies wollen wir in dieser Veranstaltung an Hand verschiedener Beispiele anschaulich darstellen“, sagt Frache.

Er selbst wird um 10 Uhr als erster Redner einen Ausblick auf die kommenden Projekte der „Smart City“ geben. Auch der letzte Vortrag des Tages, um 17.30 Uhr, beschäftigt sich mit der digitalen Stadt der Zukunft: Die Firma City & bits stellt das Smart City-Konzept für Neu-Isenburg vor, das von ihrem Büro im Auftrag der Stadt erarbeitet und dem Stadtparlament vorgelegt wurde.

Referenten der Ekom 21, dem Partner der Stadt für die Entwicklung von Verwaltungs-Onlinedienstleistungen, werden über die digitale Transformation und smarte Städte berichten. Welche Dienstleistungen der Stadtverwaltung bereits online sind, erfahren die Besucher im Vortrag „Digitales Rathaus“ – derzeit sind es 28 von A wie An- und Abmeldung zur Hundesteuer bis W wie Online-Anmeldung für Wahlhelfer.

Der Digital-Tag bietet auch Infos etwa zu den 20 kostenlosen WLAN-Hotspots im Stadtgebiet und das Infocafé, die medienpädagogische Jugendeinrichtung der Stadt, wird Anfänger in die digitale Welt einführen und den sicheren Umgang mit Internet & Co. zeigen. Feuerwehr und Stadtbibliothek werden vorstellen, wie ihre Bereiche von den Chancen der Digitalisierung profitieren.

Die Software-Firma Parkster erklärt, wie mit digitalem Parkraummanagement Parkgebühren ohne Münzgeld und Parkschein einfach mit dem Handy bezahlt werden können. Geplant ist nach Angaben des Magistrats die Umsetzung als Pilotprojekt in den städtischen Tiefgaragen Hugenottenhalle, Ludwigstraße und Luisenstraße.

Gemeinsam mit den Stadtwerken und dem Start-up Awatree aus Celle sollen Stadtbäume in Zukunft nachhaltig und digital bewässert werden. Auch dieses Projekt wird in dem Vortrag „Wie rettet Awatree Stadtbäume digital?“ präsentiert. Geplant wird die Umsetzung für Bäume im Birkengewann.

Auch die Neu-Isenburger Museen beteiligen sich am Aktionstag. „Wir bieten eine digitale Stadtführung und eine Actionbound-Schnitzeljagd rund um die Hugenottenhalle“, berichtet Christian Kunz. Der Museumsleiter wird zudem per VR-Brillen die Möglichkeit bieten, virtuell ins Luftschiff LZ 130 „Graf Zeppelin“ einzusteigen und seine Besonderheiten zu erkunden.

Eine Anmeldung für den Digital-Tag ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.  hov

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