Erstes positives Fazit zu Tempo 30

Mit 60 Sachen (nach Toleranzabzug) über den neuen Tempo-30-Abschnitt der Frankfurter Straße in Neu-Isenburg. Das ist die „Bestleistung“ unter den Verkehrssündern, die erwischt worden sind bei den ersten Geschwindigkeitskontrollen der Stadt in Sachen Tempo-30-Test. Insgesamt fällt das erste Zwischenfazit aus dem Rathaus aber durchaus sehr positiv aus.
Neu-Isenburg - Den Lärm auf der viel befahrenen innerstädtischen Hauptverkehrsader zu reduzieren, die Sicherheit zu erhöhen und die Luft zu verbessern – mit diesen Zielen hat die Stadt Ende November die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf dem zentralen City-Abschnitt der Frankfurter von 50 auf 30 herabsetzen lassen. Zunächst als einjähriger Probebetrieb auf dem Abschnitt zwischen Friedhofstraße und Friedensallee.
Lang war vorher das Drängen seitens der Umweltorganisationen gewesen, entsprechend haben die ersten Wochen mit der Neuregelung viel Aufmerksamkeit geweckt. Die Frage: Wird Tempo 30 eingehalten? Die Umweltorganisationen hatten, wie berichtet, bereits nach vier Wochen eine erste Bilanz gezogen – und dabei unter anderem das Funktionieren der Grünen Welle bei Tempo 30 gelobt, aber auch Verbesserungsbedarf unter anderem in Sachen Ampelschaltung ausgemacht.
Bürgermeister Gene Hagelstein berichtet dieser Tage, man habe inzwischen mehrmals im betroffenen Bereich geblitzt. Mit dem Ergebnis zeigt er sich zufrieden. „Die ersten Verkehrskontrollen verliefen positiv. 96 Prozent der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer haben sich an die neue Geschwindigkeit gehalten“, sagt der Rathauschef. Nur knapp vier Prozent seien schneller gefahren als erlaubt. „Wir werden in den nächsten Wochen weitere Geschwindigkeitsmessungen durchführen“, kündigt Hagelstein an.
Bei Geschwindigkeitsmessungen im Januar habe man an drei Tagen 3754 Autos gezählt. 137 Übertretungen wurden im Verwarngeldbereich festgestellt (3,64 Prozent). Insgesamt wurden fünf Übertretungen (0,13 Prozent) direkt an die zuständige Bußgeldstelle, also das Regierungspräsidium Kassel, übermittelt. Das passiert ab einer Geschwindigkeitsübertretung von mehr als 16 Stundenkilometern (nach Toleranzabzug von 3 km/h).
Richtig dick kommt’s für den eingangs erwähnten Spitzenreiter bei den Rasern, der doppelt so schnell wie erlaubt unterwegs war: „In diesem Fall ist mit einer Geldbuße in Höhe von 180 Euro und einem Fahrverbot von einem Monat zu rechnen“, heißt es aus dem Rathaus. Wie viele Autofahrer das neue Tempolimit insgesamt beachten oder eben nicht, lässt sich ohnehin nicht beziffern, weil ja nicht pausenlos kontrolliert werden kann.
Und was ist mit den Ampelschaltungen vor allem für die Fußgänger? Wird da nachgebessert? „Muss“, antwortet Hagelstein. Da, wo eben noch nicht alles rund laufe, werde die Stadt noch mal rangehen. Gemeint ist wohl unter anderem die neue Schaltung der Grünphasen an der Ampel Frankfurter-, Ecke Bahnhofstraße/Fußgängerzone. Das grüne Licht leuchte dort für Fußgänger viel zu kurz, so die Kritik. Wer sich auf der Straße befinde, dürfe zwar weitergehen, wenn es rot werde, aber das verunsichere.
Und wie sieht es mit Lärmmessungen aus? Auch die seien geplant, sagt Stadtsprecherin Cornelia Doebel. Und zwar nach einem halben Jahr, also im Mai oder Juni, „auf jeden Fall vor und nicht in den Sommerferien“. hov