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Flüchtlinge ziehen aus Dreieich in neue Unterkunft in Gravenbruch

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Rege war das Interesse beim Tag der offenen Tür in der neuen Gemeinschaftsunterkunft. Dabei begutachteten die Besucher die Räume. Im Hintergrund ist Landrat Oliver Quilling zu sehen. (c)Foto: col
Rege war das Interesse beim Tag der offenen Tür in der neuen Gemeinschaftsunterkunft. Dabei begutachteten die Besucher die Räume. Im Hintergrund ist Landrat Oliver Quilling zu sehen. © col

Gravenbruch - Noch bevor die ersten Flüchtlinge am Montag in die neue Gemeinschaftsunterkunft in der Meisenstraße 13 einziehen, bekamen gestern Nachmittag an die 80 Interessierte bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit zu einem Einblick.

In dem umgebauten Geschäftshaus, das der Kreis angemietet hat, gibt es auf drei Etagen Platz für bis zu 72 Bewohner. Einige der künftigen Bewohner waren bisher in der Unterkunft des Kreises in der Damaschkestraße in Sprendlingen untergebracht. Diese Einrichtung will der Kreis schließen. „Wir können die Flüchtlinge hier besser unterbringen. Die Zimmer sind nicht so beengt. Anders als in dem ehemaligen Schulgebäude in der Damaschkestraße kann jetzt in einer Gemeinschaftsküche auch selbst gekocht werden“, sagt Kreisbeigeordneter Carsten Müller.

In dem Gebäude am Waldrand, das von der Modemacherin Ella Singh genutzt worden war, stehen nach Umbau und Modernisierung auf drei Etagen jeweils vier separate Wohneinheiten zur Verfügung. „Die unterschiedliche Größe der Räume ermöglicht eine hohe Flexibilität in der Unterbringung“, berichtet Landrat Oliver Quilling. Einige Zimmer sind 30 Quadratmeter groß und für drei Personen geeignet, weitere Räume haben 40 bis 60 Quadratmeter. Dort können vier Leute beziehungsweise bis zu acht Personen einziehen.

Für die soziale Betreuung der Flüchtlinge, die unter anderem aus Afghanistan, dem Iran, Irak und Pakistan kommen, ist das Diakonische Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau zuständig. „Neben Neu-Isenburg arbeiten wir mit der Diakonie in Dreieich, Langen und Obertshausen gut zusammen. Die Fachleute haben viel Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit“, führt Müller aus. Die Flüchtlinge in den vier Kommunen werden von knapp 20 Mitarbeitern des Diakonischen Werkes betreut.

Die Zahl der Zuwanderer, die das Regierungspräsidium dem Kreis jede Woche zuweist, ist nach der großen Welle im Herbst 2015 und Anfang des Jahres stark zurückgegangen. Im Moment kommen knapp 20 Flüchtlinge wöchentlich an. Bürgermeister Herbert Hunkel lobt das Engagement vieler Isenburger, die sich seit dem Sommer 2015 um die Flüchtlinge kümmern: „Ich bin überzeugt, dieses Engagement wird sich auch in Gravenbruch fortsetzen.“

Es gibt aber auch kritische Stimmen beim Tag der offenen Tür. Einige kritisieren die luxuriöse Ausstattung, andere befürchten mehr Kriminalität. Die Kritik ist für Quilling nichts ungewöhnliches, diese habe es auch an anderen Standorten gegeben. Es gibt aber auch Leute, die den neuen Bewohnern helfen wollen. Dazu zählen die Nachbarschaftsinitiative „Mein Gravenbruch“ und der Freundeskreis Flüchtlingshilfe. Die Gruppe lädt für Montag, 12. Dezember, um 17 Uhr zu einem Treffen in die Kirchengemeinde St. Christoph am Dreiherrnsteinplatz ein, um Aufgaben zu besprechen und Angebote zu koordinieren. (hok)

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