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Für mehr biologische Vielfalt in Neu-Isenburg

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Von: Holger Klemm

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Heutige Blumenwiesen sollen einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.
Heutige Blumenwiese sollen einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. © Pelka

Die Stadt Neu-Isenburg bewirbt sich bei dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“, um in einem Zertifizierungsprozess das Label „Stadt-Grün naturnah“ zu erhalten. Damit werden vorbildliche Maßnahmen von Kommunen im Bereich der naturnahen Gestaltung städtischer Grünflächen sowie von entsprechenden Planungs- und Umweltprozessen ausgezeichnet.

Neu-Isenburg - Das Label wird in den drei Stufen Gold, Silber und Bronze verliehen. Der mehrstufige Zertifizierungsprozess dauert bis zu zwölf Monate und kostet 5 240 Euro. Die Nachbarstadt Dreieich wurde 2020 mit dem Label in Silber ausgezeichnet.

Im Rahmen des Prozesses wird Neu-Isenburg dabei unterstützt, städtische Grünflächen weiter ökologisch aufzuwerten und dieses Engagement sichtbar zu machen. „Wir werden in allen Phasen vom Bündnis begleitet. Handlungsspielräume, Stärken und Potenziale werden aufgezeigt, um die städtischen Flächen grüner und vielfältiger zu gestalten. Außerdem profitieren wir vom Wissenstransfer und dem Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen“, begründet Dirk Wölfing, Dezernent für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz und Energiewende, die Bewerbung.

Seit Mitte 2020 ist die Stadt Mitglied im Bündnis, dem sich aktuell 347 Kommunen angeschlossen haben. In vielen Bereichen von Neu-Isenburg wird schon jetzt die biologische Vielfalt gefördert: In der Dornhofstraße wurde mit der Ortsgruppe des NABU die Naturoase geschaffen, die nach insekten- und vogelfreundlichen Aspekten angelegt wurde und vom DLB gepflegt wird. An unterschiedlichen Standorten sind in den vergangenen Jahren Blumenwiesen neu angelegt worden, beispielsweise auf einem alten Bauplatz in der Nachtigallenstraße in Gravenbruch und an der Carl-Ulrich-Straße. Auch auf einem Teilstück des alten Spielplatzgeländes in der Wilhelm-Leuschner-Straße wurden heimische Sträucher und Stauden gepflanzt, um Vögeln und Insekten Nahrung zu bieten.

Bei herbstlichen Pflanzaktionen werden seit dem Herbst 2018 sogenannte „botanische“ Blumenzwiebeln gesetzt, die sich bei geeigneten Standortbedingungen von selbst vermehren und schon früh im Jahr Nektar und Pollen bieten (beispielsweise Carl-Ulrich-Straße, Bansapark, Offenbacher Straße).

„Naturnahe Flächen im innerstädtischen Bereich erhöhen das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger, führen zu Naturerfahrung und steigern die biologische Vielfalt. Wir wollen in Neu-Isenburg gemeinsam die Rahmenbedingungen dafür verbessern. Die Zertifizierung ist ein weiterer Schritt in diese Richtung“, sagt Bürgermeister Gene Hagelstein.

Das Verfahren soll von einer lokalen Arbeitsgruppe (LAG) begleitet werden, die sich aus Mitgliedern der Stadtverwaltung, Naturschutzverbänden und der Bürgerschaft zusammensetzt. Im ersten Schritt wird der Ist-Stand von den städtischen Biologen und dem Dienstleistungsbetrieb erhoben. Alle kommunalen Grünflächenbestände und deren Nutzung werden erfasst, die Ressourcen und Pflegegrundsätze für die naturnahe Flächenbewirtschaftung und bereits umgesetzte Maßnahmen. In der zweiten Phase wird eine Grünflächenstrategie erarbeitet und vom Magistrat beschlossen, die Ziele sowie Maßnahmen und Projekte beinhaltet. Diese soll als Leitlinien dienen.  hok

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