1. Startseite
  2. Region
  3. Neu-Isenburg

Für mehr Lebensqualität im Alter

Erstellt:

Von: Holger Klemm

Kommentare

Zum Auftakt des Netzwerktreffens begrüßte Bürgermeister Gene Hagelstein mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Pflege, Betreuung und Therapie und Medizin sowie verschiedene Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen.
Zum Auftakt des Netzwerktreffens begrüßte Bürgermeister Gene Hagelstein mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Pflege, Betreuung und Therapie und Medizin sowie verschiedene Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen. © stadt

Beim Neu-Isenburger Netzwerktreffen „Lebensqualität im Alter“ kamen mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Pflege, Betreuung und Therapie und Medizin sowie verschiedene Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen aus Neu-Isenburg und dem Kreis im Rathaus zusammen.

Neu-Isenburg - Themen waren unter anderem eine „Sorge tragende“ und eine demenzfreundliche Stadt. Eingeladen hatte Bürgermeister Gene Hagelstein. Zur Eröffnung bedankte er sich bei allen für ihr Engagement, älteren Menschen zur Seite zu stehen, Teilhabemöglichkeiten zu schaffen und tragfähige Versorgungsstrukturen aufzubauen. „In der sozialen Fachwelt wird im Rahmen der Daseinsvorsorge Caring Community gesprochen. Dem wollen wir als ‚Sorge tragende‘ Stadt entsprechen“, versprach er. Der stellvertretende Fachbereichsleiter Soziales, Erik Schmekel, erläuterte die Herausforderungen einer Caring Community.

„Alte Menschen sind nicht gleich. Die Lebens- und Bedarfslagen von Frauen und Männern unterscheiden sich im Alter“, betonte Cornelia Mateos, Fachbereichsleiterin Soziales. Zum Beispiel leben Frauen häufiger allein – wegen ihrer höheren Lebenserwartung. So besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie pflegebedürftig werden und dann professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen.

Ganz konkret wurden die Pflege- und Versorgungssituation in Neu-Isenburg besprochen sowie mögliche Strategien zur Entwicklung einer demenzfreundlichen Kommune. Mateos stellte die Arbeit in ihrem Sozial-Bereich vor. „Wir müssen generell mehr für demenziell Erkrankte tun“, fasste sie das Stimmungsbild der Veranstaltung zusammen. So müsse es unter anderem darum gehen, mehr Therapiemöglichkeiten, aber auch Tagespflegeplätze zu schaffen.

Generell ist es die große Zukunftsaufgabe, das Netzwerk für Demenzkranke auszubauen. „Ähnlich wie mit dem Haus an der Königsheide, das seit 2013 demenziell Erkrankte in kleinen Wohngruppen betreut oder das Projekt Pause, das pflegende Angehörige entlastet, wollen wir weitere zukunftsweisende Projekte initiieren und bei unseren Planungen berücksichtigen“, so Bürgermeister Hagelstein.

Das Projekt Pause wurde 2006 gestartet, um pflegende Angehörige zu entlasten und die Fähigkeiten von Menschen mit Demenz zu fördern. Die Betreuungsgruppen treffen sich dienstags von 14 bis 17.30 Uhr. Angeboten werden zudem Hausbesuche und ein Gesprächskreis für pflegende Angehörige. Weitere Infos gibt es bei Heike Köble, Tel. 06102 8139989, Email heike.koeble@stadt-neu-isenburg.de. Derzeit leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Bis 2050 wird mit einem Anstieg auf rund drei Millionen gerechnet. 60 Prozent sind über 60 Jahre alt, Frauen sind häufiger betroffen als Männer (70 Prozent).

Die Netzwerkkonferenz soll künftig zweimal im Jahr stattfinden. Fachbereichsleiterin Mateos hat vor, Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen zu bilden. Außerdem plant sie, die vor Corona jährliche Veranstaltung „Leben im Alter“ im November wieder anzubieten.

„Die große Herausforderung ist, maßgeschneiderte Konzepte aufzustellen, damit Menschen auch im hohen Alter gut leben können“, sagte Hagelstein. Ziel der Stadt sei es, Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu schaffen. „Daran arbeiten wir mit einem großen Netzwerk aus unterschiedlichen Fachleuten“, betonte der Bürgermeister.    hok

Auch interessant

Kommentare