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Gasumlage: Stadtwerke Neu-Isenburg empfehlen Erhöhung der Abschläge

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Von: Holger Klemm

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In Sachen Erdgaskrise müssen die Stadtwerke Neu-Isenburg die ab dem 1. Oktober geltenden neuen staatlichen Umlagen an die Kunden weitergeben. Sie empfehlen deshalb, die Abschläge zu erhöhen.

Neu-Isenburg - Nachdem in der vergangenen Woche die Höhe der Gasumlage mit 2,419 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) und für die Gasspeicherumlage mit 0,059 Cent pro Kilowattstunde festgelegt worden ist, erklären die Stadtwerke das weitere Vorgehen. Sie müssen diese Umlagen von ihren Erdgaskunden über die Abrechnung einziehen und direkt an die übergeordneten Stellen wieder abführen. „Die Stadtwerke selbst haben durch diese Umlage keinerlei finanziellen Vorteil, da sie das Erdgas nicht selbst direkt importieren“, betont das Versorgungsunternehmen.

Die Stadtwerke passen alle Preise ihrer Gaslieferungsverträge ab dem 1. Oktober 2022 um genau die Höhe dieser Umlagen an. Die am 18. August angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer für Erdgas von 19 auf 7 Prozent werde man ebenfalls an alle Kunden weitergeben. Alle Kunden werden von den Stadtwerken angeschrieben und im Detail über diese Änderungen informiert.

Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden resultiert aus den Umlagen trotz reduzierter Mehrwertsteuer bereits in diesem Jahr eine finanzielle Mehrbelastung in Höhe von etwa 100 Euro.

Deshalb raten die Stadtwerke ihren Erdgaskunden, die Abschläge möglichst schon ab Ende September entsprechend zu erhöhen. Als allgemein gültige Faustformel empfiehlt das Versorgungsunternehmen, die letzten vier Abschläge dieses Jahres um rund 25 Prozent zu erhöhen, um unerfreuliche Nachforderungen bei der nächsten Abrechnung zu vermeiden. Bei einer monatlichen Abschlagszahlung von beispielsweise 100 Euro liegt der neue Abschlag somit bei 125 Euro pro Monat.

Auch wenn das für viele Kunden schmerzlich ist, werden die Stadtwerke werden weitere deutliche Preissteigerungen beim Erdgas zum Jahreswechsel vornehmen müssen, weil zusätzlich zu den staatlichen Umlagen auch die Einkaufspreise erheblich gestiegen sind. Die Preiserhöhungen betreffen fast alle Kundengruppen. Lediglich Kunden, deren Festpreisvertrag noch über den 31. Dezember 2022 hinaus läuft, bleiben – abgesehen von der Mehrbelastung durch die Umlagen – von den Preissteigerungen zunächst verschont.

Die Stadtwerke versichern aber, dass sie im Wettbewerb mit anderen Anbietern auch nach den Preisanpassungen sehr gut positioniert sind.

Sobald im Herbst die neuen Preise feststehen, werden die Kunden informiert. Angesichts der schwierigen Marktlage werden die Stadtwerke 2023 keine Festpreisverträge mehr anbieten können und ihre Lieferverträge an die aktuellen Gegebenheiten anpassen. Aktuell ist das Versorgungsunternehmen nach eigenen Aussagen auf den bekannten Vergleichsportalen bei einem durchschnittlichen Gasverbrauch, selbst in der Grundversorgung, günstiger als die dort bestplatzierten Konkurrenten.

Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Drosselung der Lieferung von russischem Erdgas haben den Brennstoff in Deutschland knapp werden lassen. Auch wenn aktuell die Füllstände der Gasspeicher kontinuierlich ansteigen, bleibt die Situation weiterhin sehr angespannt.  hok

Bei Fragen können sich Kunden per E-Mail unter kundenmagagement@swni.de oder z 06102 246199 an das Team wenden. Auch über einen persönlichen Besuch in der Schleussnerstraße 62 freuen sich die Stadtwerke.

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