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Mit Eleganz und Konzentration

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Alles bereit für den großen Auftritt: Die Schüler-Gruppe marschiert durch den Luftballon-Bogen bei den Gaumeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik, die von der TSG ausgerichtet wurde.
Alles bereit für den großen Auftritt: Die Schüler-Gruppe marschiert durch den Luftballon-Bogen bei den Gaumeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik, die von der TSG ausgerichtet wurde. © postl

Die TSG Neu-Isenburg richtete eine perfekte Gaumeisterschaft in der Rhythmischen Sportgymnastik aus. Mit am Start waren auch viele junge Ukrainerinnen. In ihrer Heimat, die sie wegen des Kriegs verlassen mussten, hat die Sportart einen hohen Stellenwert.

Neu-Isenburg – Gabriela Sotnic steht voller Konzentration unter dem Luftballon-Bogen am Rande und konzentriert sich noch einmal. Von ihrer Trainerin Selina Höfler erhält sie noch ein paar Hinweise. Dann ertönt das Startsignal für ihren Einsatz – und mit den Worten „Gabriela, Du kannst das“, schickt ihre Trainerin sie auf die Matte der Gaumeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG) des Turngaues Hanau-Offenbach in der Geschwister-Scholl-Halle.

Anspruchsvolle Aufgaben

Wie „aufgedreht“ legt Gabriela los, verbiegt sich, lässt den Reifen elegant über den Rücken gleiten, setzt dann zum „Luftsprung“ an und kickt dabei auch noch den Reifen fast bis unter das Hallendach. „Gabriela faaang!“, ertönt es vom Rand der Matte, wo ihre Team-Kameradinnen mitfiebern. Und sie fängt sicher den Reifen. Beifall brandet auf und Gabriela ist etwas außer Atem, verlässt aber sichtlich sehr zufrieden die Matte. Nicht immer verlaufen die gymnastisch anspruchsvollen Aufgaben so perfekt. „Auch wenn es mal nicht so läuft wie geplant, alle Leistungen sind anerkennenswert“, betont Kerstin Zimmermann. Die TSG-Abteilungsleiterin Gymnastik kennt das aus eigener Erfahrung. „Alle bemühen sich, ihr Bestes zu geben, dass dabei so viele Faktoren zusammenpassen müssen, weiß auch jeder“, nimmt sie alle in Schutz, bei denen es nicht so perfekt läuft.

Perfekte Infrastruktur

Perfekt ist jedoch die Infrastruktur, die von der TSG dem Turngau wieder einmal für die Gaumeisterschaften zur Verfügung gestellt wurde. Die Geschwister-Scholl-Halle ist bestens vorbereitet, viele Matten sind ausgelegt, die technischen Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf sichergestellt – und die „Bühne“ für das Wertungsrichter-Gremium aufgebaut. Der Ablauf selbst liegt dann in der Verantwortung des Turngaus. „Man weiß wohl beim Turngau und dem Landesverband, dass es bei uns gut läuft, aber das sollte nicht bedeuten, dass wir immer für die Ausrichtung bereitstehen müssen“, so Kerstin Zimmermann. „Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen, aber wir haben glücklicherweise ein Team, das dies alles bewältigt“, freut sie sich.

Da diesmal auch die Vereine Eintracht Frankfurt und Eintracht Wiesbaden mit dabei sind, gehen mehr als 120 Gymnastinnen und neun Gruppen an den Start. „Die haben alle ihre Probleme, entsprechende Ausrichter zu finden“, erklärt Kerstin Zimmermann.

Viele Ukrainerinnen am Start

Auffällig ist, dass unter den jungen Gymnastinnen, Trainerinnen und Betreuern viel Ukrainisch gesprochen wird. „Die Sportgymnastik hat in der Ukraine einen anderen, viel höheren Stellenwert als bei uns und viele geflüchtete Familien haben die Chance genutzt, hier bei den Vereinen ihre Kinder unterzubringen“, erklärt die Abteilungsleiterin. Probleme bringt dies jedoch keine mit sich – außer dass die Trainingsgruppen größer geworden sind. „Wir sind bemüht, den Kindern das zu bieten, was sie derzeit in ihrer Heimat, die sie verlassen mussten, nicht mehr tun können“, betont Kerstin Zimmermann.

Rein sportlich dominieren in der Rhythmischen Sportgymnastik des Turngaus die TSG und die SKG Sprendlingen. Das spiegelt sich in den Ergebnissen wieder – und auch hier finden sich viele ukrainische Namen. Nach dem Abschluss steht dann noch der Abbau für die TSG an, der aber ebenfalls locker bewältigt wird.

Von Leo F. Postl

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