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Hopper startet in Neu-Isenburg

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Die Einführung des Hoppers soll auch in Neu-Isenburg durch zahlreiche Marketingmaßnahmen beworben werden, zum Beispiel mit Infoständen bei Festen. So geschehen auch im vergangenen Jahr in Langen, wo der Elektro-Kleinbus seit September unterwegs ist. Das Bild zeigt die Hopper-Präsentation beim Ebbelwoifest 2022.
Die Einführung des Hoppers soll auch in Neu-Isenburg durch zahlreiche Marketingmaßnahmen beworben werden, zum Beispiel mit Infoständen bei Festen. So geschehen auch im vergangenen Jahr in Langen, wo der Elektro-Kleinbus seit September unterwegs ist. Das Bild zeigt die Hopper-Präsentation beim Ebbelwoifest 2022. © stadt langen

Der Hopper zur Optimierung der städtischen Buslinien soll am Montag, 26. Juni, in Neu-Isenburg starten. Bei der Sitzung des Ausschusses für Bau, Planung, Umwelt, Verkehr und Stadtentwicklung wird das Konzept zur Einführung vorgestellt. Kritik an der Preisstruktur des On-Demand-Angebots kommt vom Ortsbeirat Zeppelinheim.

Neu-Isenburg - Stadtwerke-Chef Kirk Reineke und Marcell Biederbick von der Kreisverkehrsgesellschaft informieren die Ausschussmitglieder. Den Betrieb übernimmt der Fahrdienstleister „Clever Shuttle“ eine Tochter der Deutschen Bahn. Die Vans bieten maximal acht Sitzplätze. Die Einführung startet direkt nach dem Altstadtfest. Dort werden Stadtwerke und Kreisverkehrsgesellschaft auch mit einem Info-Bus vertreten sein. Zudem gibt es am 23. Juni einen „Tag der Mobilität“ bei den Stadtwerken auch zum Hopper sowie weitere Marketingmaßnahmen.

In Tagesrandzeiten

Neu-Isenburg hat sich für das Modell zwei „Bedienung als Ersatzkonzept zu Tagesrandzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen“ entschieden. In der Pilotphase bis Ende 2024 gibt es für die Wohngebiete östlich der Frankfurter Straße und nördlich der Offenbacher Straße auch die Bedienung im Tagesverkehr nach dem Modell 1 (Montag bis Freitag 5 bis 20 Uhr).

Mit der Einführung des Hoppers werden die Stadtbuslinien nach einer Einführungsphase „optimiert“ oder fallen weg. Dies betrifft die Linien 54 und 57, aber auch 51 und 52. Dafür verbindet das neue On-Demand-Angebot auch Wohngebiete und Stadtteile, die bisher nicht von den großen Bussen angefahren wurde, wie die Kleingartenanlagen im Norden (Eichenbühl). „Bis zum Jahresende ändert sich so gut wie nichts, der Hopper läuft parallel mit“, versichert Stadtwerke-Chef Kirk Reineke. Die Nutzer können sich so schon mal an das Angebot gewöhnen

Bezahlt wird bargeldlos

„Grundsätzlich gilt, dass der Hopper nicht an bereits bestehende Haltepunkte der Buslinien gebunden ist, diese werden so behandelt wie alle anzufahrenden virtuellen Haltepunkte“, erklärt Reineke. Die Haltepunkte sind auf einer „digitalen Karte“ einsehbar. Um das Angebot nutzen zu können, muss die „Hopper-App“ installiert werden. Bezahlt wird bargeldlos. Der Hopper kann entweder über die App oder telefonisch, dann aber nur bis 20 Uhr, angefordert werden.

Als „Motivationsmacher“ berichtet Marcell Biederbick im Ausschuss erst einmal vom Erfolg des Hoppers in anderen Kommunen. „Es gab überall Bedenken, die haben sich aber in der Realität allesamt als unbedeutend herausgestellt“, zielt Biederbick insbesondere auf die nur bargeldlose Bezahlung als auch die Buchung über die App ab. „Durch die Möglichkeit, den Hopper 24 Stunden im Voraus zu buchen, gab es bisher keine Probleme, dass eine telefonische Buchung nur bis 20 Uhr möglich ist“, betont er.

Die Stadtwerke errichten. in der Hans-Böckler-Straße eine entsprechend leistungsfähige Ladeinfrastruktur für die zunächst acht ElektroFahrzeuge. Die speziell „barrierefreien“ wird es aber wohl erst zum Ende des Jahres geben.

Leerfahrten vermeiden

„Wir freuen uns natürlich sehr auf das erweiterte Angebot, das nun endlich auch in Neu-Isenburg Einzug hält“, meint Markus Munari (SPD). Er will aber wissen, wie Leerfahrten vermieden werden und ob ausreichend Personal zur Verfügung steht. „Die Hopper-Geschichte mag ja für die Bürger eine tolle Sache sein, doch wie sieht die Preisgestaltung aus, wenn die Förderung wegfällt“, hinterfragt Michael Seibt (FDP). Wie Marcell Biederbick bestätigt, gibt es keine Probleme beim Personal, da man zwei Euro über dem Mindestlohn bezahle. Leerfahrten würden dadurch vermieden, dass den Fahrern ein Anforderungsplan vorliege und die IT-Software immer den optimalen Warte-Standort zur Strecke ausweise. Was die künftige Preisgestaltung betrifft, setzt Erster Stefan Schmitt auf eine Weiterführung des Förderprogramms. „Es hat bisher noch immer eine Lösung gegeben“, so der erste Stadtrat optimistisch. Mit der Einführung sind für die Stadt Kosten in Höhe von 114 297 Euro verbunden.

Aus dm Ortsbeirat Zeppelinheim kommt Kritik an dem Preissystem. So entstehen Zusatzkosten von 30 Cent pro Kilometer, ab einer Nutzung über fünf Kilometer im Basistarif. Da Zeppelinheim circa sieben Kilometer von der Kernstadt entfernt liegt, können sich für den Hopper Fahrwege von bis zu zehn Kilometern ergeben.

Im Komfort-Tarif sind es gar 40 Cent pro Kilometer ab einer Nutzung über drei Kilometer. Der Komfort-Tarif kommt zur Anwendung, wenn es ein Parallel-Angbeot des ÖPNV gibt. „Da kommen locker acht bis zehn Euro je Fahrt zusammen, das ist für die Zeppelinheimer nicht nur ziemlich ungerecht, sondern auch unattraktiv“, so Ortsvorsteher Sebastian Stern. Andere verweisen darauf, dass sich bereits für vier oder fünf Personen die Nutzung eines Uber-Fahrzeuges lohne. Bei der Preisgestaltung werde wohl kaum jemand aus Zeppelinheim den teuren Hopper nutzen – so die Botschaft aus dem Ortsbeirat.

Was die Preisgestaltung betrifft, sieht sich Biederbick im „Korsett“ des Rhein-Main-Verkehrsverbundes eingeschränkt. „Wir haben keine Möglichkeit seitens der Kreisverkehrsgesellschaft, hiervon abzuweichen.“  lfp

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