Jugendforum Neu-Isenburg ist voller Tatendrang

Voller Tatendrang ist das Kernteam des Neu-Isenburger Jugendforums, nachdem die Stadtverordneten in der vergangenen Woche mit der Satzung einen verbindlichen Rahmen für die Beteiligung an der Kommunalpolitik beschlossen haben. Rosa Leuz und Younis Akbar skizzierten gestern bei der Pressekonferenz des Magistrats ihre Pläne. „Wir haben einige Ideen“, so Akbar.
Neu-Isenburg - „Wir wollen gemeinsam die Politik der Stadt gestalten“, freut sich Bürgermeister Gene Hagelstein auf die Zusammenarbeit. Der von allen Seiten gelobte Entwurf wurde von den Jugendlichen mit der Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Silke Amrein (Abteilungsleitung Jugend und Freizeit) erarbeitet – und geht weit über das 2018 vorgelegte Beteiligungskonzept hinaus. „Wir haben jetzt beispielsweise das Initiativrecht, Anfragen über die Gremien zu stellen und unsere Themen einzubringen“, freut sich Rosa Leuz.
Das Kernteam, das alle zwei Jahre neu gewählt wird, besteht aus neun bis 13 Personen und vertritt die 1 636 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 13 und 19 Jahren in der Stadt. Mit der neuen Satzung möchte das Team nun so richtig loslegen.
„Was uns fehlt, ist ein Platz, wo wir uns treffen, Sport treiben und Musik hören können“, berichtet Younis Akbar. Momentan fahren viele zum Hafenpark nach Frankfurt mit seinen zahlreichen Möglichkeiten. In dieser Größe ist ein Projekt für Neu-Isenburg nicht denkbar, im kleineren Umfang aber schon. Deshalb möchte sich das Jugendforum bei der Gestaltung der neuen Sportanlage im Birkengewann einbringen. Und mit dem Sportdezernenten Christian Beck gab es vor einiger Zeit eine Rundfahrt durch Neu-Isenburg, um zu schauen, was auf Plätzen in der Stadt für Jugendliche denkbar ist. Geplant sind auch Besichtigungen in anderen Städten, die über solche Plätze verfügen. Bei der Organisation des Altstadtfestes möchte sich das Kernteam ebenfalls einbringen. Die Vorsitzenden regen da beispielsweise einen eigenen Bereich mit spezieller Musik, aber auch preiswerteren Essens- und Getränkeangeboten an. Erste Gespräche mit dem Kulturbüro habe es da schon gegeben.
„Wir haben auch Umfragen veranstaltet, um zu erfahren, was sich Jugendliche in Neu-Isenburg wünschen“, führt Rosa Leuz aus. Die Ergebnisse sollen Anfang des neuen Jahres vorgestellt werden. Der Raum, in dem das Kernteam seine Sitzungen veranstaltet, soll zudem richtig gestaltet werden. „Wir sind noch am Anfang“, betont Younis Akbar.
Satzung bietet einige Möglichkeiten
Das Kernteam wurde im März und der Vorstand im Juli neu gewählt. Dazu gehören die Vorsitzenden Rosa Leuz und Younis Akbar, die Stellvertreter Jonathan Dingert und Sarina Schröder sowie Marie Braun, Johannes Gräwe, Luisa Koschnik, Iva Pasic, Shalev Pollak, Marvin Rüb, Jacob Scholz, Amory Stärkel und Tobias Tiessen. Mit der Satzung haben die Jugendlichen das legitimierte Recht, eigene Themen auf die politische Tagesordnung zu setzen. Dem Kernteam wird ein Sitzungsgeld gezahlt, die technische Ausstattung und ein Büroraum zur Verfügung gestellt. Zudem gibt es ein Budget von 5 000 Euro. Aus dem Projekt Demokratie leben werden 10 000 Euro gezahlt, um weitere Projekte zu finanzieren. hok
Auch aus der Runde der Pressekonferenz gibt es Angebote. So fragt Stadtwerke-Chef Kirk Reineke, was sich das Kernteam für das Schwimmbad vorstellen könnte, um es für die Altersgruppe attraktiver zu machen. Reuz und Akbar wollen gerne darauf eingehen und haben Reineke zu einer Sitzung eingeladen.
Von Holger Klemm