Keine Erhöhung der Wassertemperatur

Die Diskussion über die beste Wassertemperatur im Hallenbad Neu-Isenburg lässt niemanden kalt, auch nicht den Aufsichtsrat der Stadtwerke, der sich nun erneut damit befasst hat. Doch eine Entscheidung treffen, das wollte das Gremium nicht.
Neu-Isenburg - Es bestehe noch Diskussionsbedarf und es gebe offene Fragen, deshalb sei kein Beschluss darüber gefasst worden, ob es bei der derzeit geltenden Absenkung der Wassertemperatur um zwei Grad auf 26 Grad Celsius im Schwimmerbecken, auf 28 Grad im Lehrschwimmbecken und auf 30 Grad im Planschbecken bleibe, heißt es. Der Beschluss dazu wurde vertagt.
Über die Frage der Wassertemperatur werde der Aufsichtsrat bei der nächsten Sitzung im April entscheiden, teilt Kirk Reineke, Geschäftsführer der Stadtwerke, auf Anfrage mit. Warum die Mitglieder bei der jüngsten Zusammenkunft kein Votum zu den Wassertemperaturen abgegeben haben, wollte der Chef des Energieversorgungsunternehmens, das für das Schwimmbad zuständig ist, nichts sagen. Die Gespräche in der nicht-öffentlichen Sitzung des Aufsichtsrates seien vertraulich. Aber eines sei klar, die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung, deren Mitglieder im Aufsichtsrat vertreten sind, bräuchten noch Zeit zum Diskutieren und Entscheiden.
Erhebliche Einsparung
So bleibt alles beim Alten und das Wasser kälter als in der vergangenen Saison, als die Bundesregierung noch nicht die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen hatte. Die Verschiebung der Entscheidung sorgt auch dafür, dass die Stadtwerke länger Energie und damit Geld sparen. Wie aus einer Antwort der Energieversorgerin auf eine SPD-Anfrage hervorgeht, seien durch die Temperatur-Reduzierung von Mitte September bis Ende Dezember 700 000 Kilowattstunden Erdgas weniger verbraucht worden. Dieses Volumen sei so groß wie 44 Prozent des Gesamtverbrauchs im Vergleichszeitraum 2019 und so viel wie in 28 Einfamilienhäusern pro Jahr verbraucht werde.
Die Vertagung verkürzt die Zeit, in der die Befürworter von höheren Wassertemperaturen diese noch genießen könnten. „Die Entscheidung kann Anfang April fallen. Falls die Temperaturen erhöht werden sollen, können wir das sofort umsetzen“, so Reinke. Wieso ein Beschluss schon Anfang April kommen könnte, sagt er nicht. Die nächste reguläre Aufsichtsratssitzung ist erst für den 25. April vorgesehen, somit rund drei Wochen vor Schließung des Hallenbades.
Keine Beschwerden
Kirk Reineke sagt, er sei überrascht gewesen, dass die SPD in ihrer Anfrage von Beschwerden wegen des kälteren Wassers gesprochen habe. Die Kritik sei offensichtlich von der DLRG gekommen, „doch die DLRG hat mit uns nie gesprochen und auch sonst hat sich wegen der Wassertemperatur niemand bei uns beschwert, auch nicht die Schulklassen“, sagt Reineke. Er ist der Ansicht, dass die Temperaturen akzeptiert werden.
„Ich glaube, bei vielen Leuten schleicht sich leider so langsam das Gefühl ein, dass sich die Situation vollständig normalisiert hat, doch es ist immer noch wichtig, dass wir einen Beitrag zur Gaseinsparung leisten“, so der Stadtwerke-Chef. Reineke meint: „Wir hatten extrem viel Glück mit der Witterung, es hätte auch schlimmer kommen können. Wir sollten froh sein, denn das Schwimmbad ist in Betrieb und es funktioniert.“ air