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Kritik an erster Fahrradstraße, zweite am Start

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Von: Holger Klemm

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Kritik gibt es an der Fahrradstraße „Am Trieb“, deren Kreuzungsbereich mit der Albert-Einsteins- (links) und der Wilhelm-Leichum-Straße auffällig markiert ist.
Kritik gibt es an der Fahrradstraße „Am Trieb“, deren Kreuzungsbereich mit der Albert-Einsteins- (links) und der Wilhelm-Leichum-Straße auffällig markiert ist. © postl

Im Rahmen der Diskussion über Radverkehrsverbindungen in Neu-Isenburg äußerte die SPD in ihrer Stellungnahme, dass sich die Fahrradstraße am Trieb, die erste in Neu-Isenburg, bewährt habe. Die Erfahrungen seien positiv. Einen ganz anderen Eindruck hat jedoch Anwohnerin Ilona Hartmann, die direkt an der Strecke wohnt und dort schon einiges gesehen habe. „Von Bewährung kann keine Rede sein. Man kann froh sein, dass bislang noch nichts passiert ist.“

Neu-Isenburg - Die Neu-Isenburgerin kritisiert das Verhalten der Autofahrer, die sich zugunsten der Radler zurückhalten müssten. Aber das sei nicht der Fall. Es werde zu schnell gefahren – wie bereits vor der Einführung der Fahrradstraße. Am schlimmsten sei es zwischen acht und neun Uhr, wenn viel los ist. „Dann ist das eine richtige Rennstrecke.“ Besser sei die Situation nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten.

Gefährliche Situationen

Eigentlich sollten auf einer Fahrradstraße die Radler Vorrang haben, sie sollten auch nebeneinander fahren können. Doch auch das sei nicht möglich. Nach Beobachtung von Ilona Hartmann müssen diese gegenüber den Autofahrern zurückstecken, damit nichts passiert. Schon jetzt sei es überraschend, dass es bislang keine schlimmen Unfälle gegeben habe. Denn immer wieder beobachte sie gefährliche Situationen.

Eigentlich hat die Anwohnerin gedacht, dass durch die Einführung der Fahrradstraße das Aufkommen an Autos zurückgeht. Doch auch da Fehlanzeige. Vielmehr werde die Straße weiter als Schleichweg genutzt.

Nach ihren Erfahrungen am Trieb, sieht sie auch die Aussichten für die zweite Fahrradstraße durch die Luisenstraße skeptisch. „Dort ist es noch enger“, glaubt sie.

Veranstaltung am 12. Mai

Ungeachtet der Bedenken steht diese zweite Route nun nach einer langen Vorbereitungszeit am Start. Das verbindet die Stadt mit einer Veranstaltung zum Thema „Fahrradfahren in Neu-Isenburg“, zu der am Freitag, 12. Mai, von 17 bis 19 Uhr alle Bürgerinnen und Bürger in die Ludwigstraße/Ecke Bahnhofstraße eingeladen sind.

Gefeiert wird die Fertigstellung der Fahrradstraßen in der Luisen- und Ludwigstraße. „Wir wollen dies zum Anlass nehmen, die aktuellen Planungen zum Radverkehr und der Nahmobilität vorzustellen und Anregungen für die Zukunft aufnehmen“, sagt Bürgermeister Gene Hagelstein. Er will mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und freut sich auf die Rückfragen. Und da können auch Bedenken geäußert werden.

Zum Gespräch stehen die Projektbeteiligten bereit. Yvonne Lammersdorf, die städtische Radverkehrsbeauftragte, erläutert: „Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil zu erhöhen. Als eines der Gründungsmitglieder der AG Nahmobilität in Hessen sind für uns die Themen Nahmobilität, Radverkehr und ÖPNV sowie Barrierefreiheit und Fußverkehr besonders wichtig.“

Neue Route testen

Moderiert wird die Diskussionsrunde von Professor Jürgen Follmann, Hochschule Darmstadt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, gemeinsam die fertige Fahrradstraße mit den Studierenden der Hochschule Darmstadt zu erkunden. Außerdem lädt der Kinderparcours der Verkehrsschule Offenbach zum Ausprobieren ein.

Die Anregungen der Bürger zur noch anstehenden Ost-West-Verbindung werden vor Ort auf einer großen Karte eingetragen und im Anschluss an die Veranstaltung ausgewertet.

Die Fahrradstraße Luisen- und Ludwigstraße verbindet die Straßenbahnendhaltestelle mit dem Stadtzentrum und soll eine fahrradfreundliche Alternative zur Frankfurter Straße für die Nord/Süd-Richtung bieten. Da vorgesehen ist, nach einem „Probejahr“ eine Überprüfung durchzuführen, nimmt die Stadt im ersten Schritt zunächst keine aufwendigen baulichen Maßnahmen vor. Und da wird sich zeigen, ob die Bedenken der Anwohnerin am Trieb für die neue Radstraße zutreffen.

Von Holger Klemm

Nun ist auch die zweite Fahrradstraße, die in Nord-Süd-Richtung über die Luisen- und Ludwigstraße verläuft, startklar. Dazu gibt es eine Veranstaltung am Freitag, 12. Mai.
Nun ist auch die zweite Fahrradstraße, die in Nord-Süd-Richtung über die Luisen- und Ludwigstraße verläuft, startklar. Dazu gibt es eine Veranstaltung am Freitag, 12. Mai. © -

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