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Mitarbeiter in Neu-Isenburg auf zwei Räder bringen

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Von: Holger Klemm

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Überdachte Stellplätze sind eines der Kriterien für das Siegel „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. Diese sind bei den Stadtwerken selbstverständlich – samt Pedelec-Ladesäule und Pumpstation. Das Archivfoto zeigt unter anderem Franz Drews vom ADFC und Stadtwerke-Geschäftsführer Kirk Reineke (Zweiter und dritter von links).
Überdachte Stellplätze sind eines der Kriterien für das Siegel „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. Diese sind bei den Stadtwerken selbstverständlich – samt Pedelec-Ladesäule und Pumpstation. Das Archivfoto zeigt unter anderem Franz Drews vom ADFC und Stadtwerke-Geschäftsführer Kirk Reineke (Zweiter und dritter von links). © privat

Die AG Verkehrswende des ADFC in Neu-Isenburg wünscht sich mehr Engagement bei Unternehmern zur Förderung des Radverkehrs. Ein Vorreiter seien da die Stadtwerke. Der ADFC hofft, dass in dieser Richtung auch bei der Stadt mehr passiert. Das hätte Vorbildcharakter für andere. „Dann würde es richtig vorangehen“, hofft Franz Drews vom ADFC, der interessierten Unternehmen unterstützend zur Seite stehen möchte.

Neu-Isenburg - „Fahrradfreundliche Arbeitgeber sparen Ressourcen und setzen Finanzen sinnvoll ein“, heißt es beim ADFC, der sich für die Mobilität der Zukunft stark macht. Abstellplätze für Räder seien unterm Strich günstiger und benötigen weniger Raum als solche für Autos. Wer Beschäftigte aufs Rad bringt, profitiere gleich mehrfach. „Regelmäßige Bewegung stärkt nachweislich die Gesundheit und hebt die Motivation“, betont der ADFC-Vorsitzende. Weitere Kriterien für eine Zertifizierung als fahrradfreundlicher Arbeitgeber seien neben Jobtickets auch Vergünstigungen für Radpendler.

Unternehmen, Stadtverwaltungen und kommunale Betriebe, die den Radverkehr systematisch fördern und sich zertifizieren lassen, zählen für den ADFC zu den Gewinnern: „Wenn mehr Menschen mit dem Rad zur Arbeit kommen, wird damit dem oft beklagten Bewegungsmangel vorgebeugt“, verweist Drews auf ein Drittel weniger Krankheitstage und ein niedrigeres Infektionsrisiko. Radfreundliche Maßnahmen trügen zum betrieblichen Umweltmanagement bei und seien wesentlicher Bestandteil eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements – denn auch die Mitarbeitermobilität sei Teil der CO2-Bilanz.

Als „Arbeitgeber am Puls der Zeit“ und lobenswertes Beispiel hebt die AG Verkehrswende, eine offene Arbeitsgruppe des ADFC, die Stadtwerke hervor. Bereits im September 2020 gab es die Zertifizierung als „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. „Die Stadtwerke fördern das Radeln seit längerem, denn schon kurze regelmäßige per Rad zurückgelegte Wege sind ein wertvoller Beitrag für die Gesundheit und den Klimaschutz“, so Geschäftsführer Kirk Reineke, der für Kurzstrecken selbst auf eines der drei Dienstfahrräder zugreift. „Außerdem sichert die Förderung des Radverkehrs nachhaltig die Lebensqualität in Neu-Isenburg“, führt er weiter aus. So finden sich in der Nähe des Haupteingangs Pedelec-Lade- und Pumpstationen. Eine Werkstatt bietet die Möglichkeit, kleinere Reparaturen vor Ort auszuführen. Nach der geradelten Wegstrecke zur Arbeit können sich Mitarbeiterinnen duschen und ihre Kleidung in zusätzlich geschaffenen Spinden einschließen. Zudem steht ein betrieblicher Mobilitäts- und Radverkehrskoordinator bei allen Fragen unterstützend zur Seite und bietet auch individuelle Streckenberatungen an. Die engagierte und erfolgreiche Teilnahme am Stadtradeln gehört zur Offensive, genauso wie Test- und Check-Tage sowie Reparatur-Workshops. „So werden auch die Mitarbeiterbindung und das Teamgefühl gestärkt“, lobt Drews. Zugleich punkten die Stadtwerke beim betrieblichen Gesundheits-, Umwelt- und Mobilitätsmanagement.

Der ADFC hat das Projekt der Stadtwerke sehr eng begleitet und würde sich freuen, wenn es bei der Stadtverwaltung in diesem Bereich etwas schneller vorangeht. Denn da dauere es wohl noch ein wenig, bis alle Vorgaben für eine Zertifizierung erfüllt sind. Auch der DLB und die Gewobau könnte durch eine Zertifizierung weitere Vorbilder für andere Arbeitgeber in Neu-Isenburg sein. „Das könnten richtige Leuchttürme zur Radförderung sein“, so Drews.

Wer Fragen zu den Voraussetzungen und zum Ablauf hat, kann unter info@adfc-neu-isenburg.de Kontakt aufnehmen.  hok

Weitere Informationen

Eine Checkliste findet sich unter fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de

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