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Nachhol-Jubiläum 2023 bei Kleingärtnern in Neu-Isenburg

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Derzeit nicht nutzbar: Weil die Spielgeräte nicht mehr sicher sind, musste der beliebte Kinderspielplatz abgesperrt werden – ein Flatterband allein reichte nicht aus. Die Suche nach Wegen für eine Sanierung läuft.
Derzeit nicht nutzbar: Weil die Spielgeräte nicht mehr sicher sind, musste der beliebte Kinderspielplatz abgesperrt werden – ein Flatterband allein reichte nicht aus. Die Suche nach Wegen für eine Sanierung läuft. © lfp

Beim Kleingartenverein Eichenbühl in Neu-Isenburg tut sich viel – nicht nur in Sachen Vorbereitung für die wegen Corona bereits zweimal verschobene große Jubiläumsfeier zum 100. Geburtstag. Auch auf dem idyllisch gelegenen, 20 Hektar großen Gelände gibt es immer etwas zu tun. Davon berichtete Vorsitzender Bernd Vonderschmidt bei der Mitgliederversammlung in der Hugenottenhalle.

Neu-Isenburg - Nach den Lockerungen der Corona-Auflagen erhoffte sich der Verein eine größere Präsenz bei der Versammlung. Und es kamen auch mehr als 200 Mitglieder und Gäste. Einer der Hauptpunkte war zudem, dass sich der 2021 neu gewählte Vorstand den Mitgliedern vorstellen wollte, zudem gab es ein Referat des Fachanwalts Patrick R. Nessler zum Thema „Kleingärten: Rechte und Pflichten“.

„Ich freue mich doppelt. Einmal, dass wir uns überhaupt wieder in einem so großen Rahmen treffen dürfen, und andererseits, dass so viele gekommen sind“, begrüßte Vonderschmidt die Mitglieder und Gäste. In seiner Rede ging der KGV-Vorsitzende insbesondere auf anstehende Probleme ein und gab einen Ausblick auf das bevorstehende Dino-Fest (6. / 7. August) und die Jubiläumssause. „Im nächsten Jahr feiern wir, da bin ich mir ziemlich sicher – und die Rodgau Monotones haben auch schon zugesagt“, so Vonderschmidt. Nun soll das große Fest zum runden Geburtstag des am 28. Januar 1920 gegründeten Vereins vom 16. bis zum 18. Juni 2023 nachgeholt werden.

Größte „Baustelle“ ist derzeit der beliebte Kinderspielplatz, der musste nämlich geschlossen werden. „Nach einer routinemäßigen Überprüfung des Geländes und der Spielgeräte wurden viele Mängel festgestellt. Eine Reparatur ist utopisch, denn neben den Spielgeräten und Häuschen muss auch der Untergrund ganz anders beschaffen sein, als er derzeit ist“, schilderte der Vorsitzende die Problematik.

Nachdem Absperrbänder keine Wirkung zeigten, musste der Spielplatz nun mit einem Bauzaun umstellt werden. „Es tut uns leid für die vielen Kinder, aber wir hatten keine andere Wahl, denn wir wären bei einem Schadensfall zur Rechenschaft gezogen worden“, so der Vorsitzende. Er verwies darauf, dass das Kleingartengelände öffentlich zugänglich ist und somit der Spielplatz auch von Besuchern, die gerne einen Spaziergang durch die großzügige Anlage machen, genutzt wurde.

„Wir haben bereits mehrere Gespräche mit der Stadt geführt und man hat uns gesagt, erst einmal nichts zu tun – auch keine Anträge stellen – man würde auf uns zukommen“, erklärte Vonderschmidt. Als Beispiel nannte er Preise von 3 000 Euro bis zu 60 000 Euro für ein Spielgerät oder eine Spiel-Station. „Dies ist von uns überhaupt nicht zu stemmen“, so der KGV-Vorsitzende deutlich.

Entsprechende Konsultationsgespräche bestätigte im Prinzip auch Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD), verwies aber auch darauf, dass man gerade in diesem komplizierten Eigentumsfall nach den besten Möglichkeiten suche, um zu helfen. „Das Land Hessen hat das Gelände an die Stadt verpachtet, diese wiederum an den Kleingartenverein, der gemäß Pachtvertrag auch entsprechend in der Verantwortung steht“, so Hagelstein. Nun versucht er, in Fachbereichs-übergreifenden Sondierungen auszuloten, in welcher Weise man den größten Unterstützungseffekt für den KGV erreichen könne. „Die Zuschüsse gemäß unseren Vereinsförderrichtlinien würden dem Verein bei dieser Größenordnung, den Spielplatz wieder so instand zu setzten, dass er allen Anforderungen entspricht, nicht viel weiterhelfen“, erklärt Hagelstein dazu. Es dürfe also noch ein Weilchen dauern, bis Konkretes aus dem Rathaus dazu vermeldet werden kann.

Ein kleineres Problem ist dagegen der Kompostplatz. „Wenn es schlechtes Wetter ist und die FES mit ihrem großen Fahrzeug den Grünabfall abholt, dann sehen hinterher die Parkplätze gegenüber aus wie Sau – und manches Auto ist danach auch schon stecken geblieben“, beschreibt Vonderschmidt die Situation. Da das Kompostierungsentgeld der Kleingartenpächter für eine Pflasterung des Parkplatzes nicht ausreiche, suche man nach einer Lösung. Diese fand sich nun in einem neuen Pächter eines Gartens, der eine Garten- und Landschaftsbaufirma betreibt und den Platz „zu einem Freundschaftspreis“ herrichten will.

„Wir sind derzeit dabei, alle Gärten zu besuchen, nicht um zu kontrollieren, sondern um euch alle mal persönlich kennenzulernen“, verwies Vonderschmidt auf bekannt gewordene Bedenken. „Wir sind bisher so freundlich aufgenommen worden, dass wir unser Pensum nicht geschafft haben“, schilderte der Vorsitzende. Wenn jedoch was überhaupt nicht geht, dann wird dies freilich auch angesprochen, ließ der KGV-Vorstand durchblicken.

Ein paar Probleme machen derzeit einige „überhängende“, vom letzten Sturm in Schräglage gedrückte Bäume außerhalb der Grenze der Gartenanlage. „Wir haben Kontakt mit einer Person der Erbengemeinschaft aufgenommen, es ist aber nichts passiert, wir haben unseren Anwalt eingeschaltet, doch das hat auch niemanden interessiert“, schilderte Vonderschmidt. „Denn wenn etwas passiert, gibt es ein größeres Problem“, will der Vorsitzende erst gar nicht an einen Schadenfall denken. Der Fachanwalt des Vereins will nun gerichtlich vorgehen.

Langjährige Mitglieder geehrt

Zahlreiche langjährige Mitglieder des Kleingartenvereins wurden in der Versammlung ausgezeichnet. Allen voran Wilhelm Kiefer, der seit 50 Jahren Mitglied des KGV Eichenbühl ist. Für seine 40-jährige Treue wurde Wolfgang Richter ausgezeichnet und für ihre 25-jährige Mitgliedschaft Sascha Fröls, Dietlind Gaber, Michaela Norrenbrock, Joachim Schneider, Sandra Seel und Bernd Vonderschmidt.

Von Leo F. Postl

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