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SPD diskutiert über Stadtentwicklungskonzept in Neu-Isenburg

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Die SPD hat in Neu-Isenburg zur Mitgliederversammlung eingeladen und dabei über das Stadtentwicklungskonzept diskutiert.
Die SPD hat in Neu-Isenburg zur Mitgliederversammlung eingeladen und dabei über das Stadtentwicklungskonzept diskutiert. © Daniel Reinhardt/dpa

Wenige Tage nach der parlamentarischen Verabschiedung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) hat die SPD zur gut besuchten Mitgliederversammlung in die Räume des TV 1861 eingeladen.

Neu-Isenburg – Die Vorsitzenden Florian Obst und Dr. Anette Schunder Hartung diskutieren in lebhafter Runde, wie sich Wohnen, Umwelt, soziale Belange, aber auch die Lage des Einzelhandels durch die Unterstützung der örtlichen Politik aktiv besser gestalten lassen. Gast ist Ulrich Eckerth-Beege, Projektleiter Integrierte Stadtentwicklung der Nassauischen Heimstätte.

„Solch ein Städtebauförderprogramm ist Chance und Verpflichtung zugleich“, betont er. „Das ISEK ist zwar eine ziemlich genaue Fixierung der Vorhaben, aber nicht in Stein gemeißelt“, beschreibt Eckerth-Beege den Leitfaden für den Stadtumbau. Zugleich warnt er davor, Kleinigkeiten nachzuschieben. Wenn es aber begründete Zusatzwünsche gebe, seien diese möglich. „Das ISEK ist ein Prozess.“

Eckerth-Beege geht auf die fünf definierten Handlungsfelder ein. Im Bereich „Stadtumbau und Wohnen“ werde die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum festgelegt. „Wir haben eine relativ hohe innerstädtische Dichte mit wenig Grün, aber da ist noch eine Verdichtung möglich“, so der Experte der Nassauischen Heimstätte. Im Handlungsfeld „Lokale Ökonomie, Gastronomie und Einzelhandel“ müsse der stetig sinkenden Einkaufskraft in der Frankfurter Straße und der Bahnhofstraße gegengesteuert werden. Der Alte Ort sei da ohne Bedeutung.

Beim Punkt „Soziale Infrastruktur, Kultur und Freizeit“ sieht Eckerth-Beege ohnehin nahezu alles im Fördergebiet konzentriert. Er spricht sich dagegen aus, die Frankfurter Straße zur Fußgängerzone zu machen, und verweist auf das gescheiterte Projekt der Königsteiner Straße in Höchst. Mit dem separat angestoßenen Thema Mobilität solle nach einer „verträglichen Lösung“ gesucht werden. „Die Menschen müssen sagen, was sie wollen und dann auch mit den Konsequenzen leben“, so Eckharth-Beege. Auch beim Handlungsfeld „Klimaschutz und Klimaanpassung stehe die Frankfurter Straße im Fokus – da gebe es kein Grün.

Schunder Hartung verweist darauf, dass die SPD im Wahlkampfprogramm wieder eine Verlängerung der Straßenbahn durch die Frankfurter Straße – mindestens bis zum Stadttor – fordern werde. „Für uns ist entscheidend, dass wir hier vor Ort bald auch in die Umsetzung gehen können“, betont die Vorsitzende. Ferner solle ein Anreiz für Privateigentümer geschaffen werden, versiegelte Gärten und Höfe wieder zu begrünen, was dem Innenstadtklima zugutekommen würde.

„Papier ist geduldig, es darf aber auf keinen Fall dasselbe passieren wie mit dem Einzelhandelskonzept 2006 – die Stadt muss jetzt ihre PS auf die Straße bringen! Dabei darf keines der angesprochenen Handlungsfelder zurückbleiben“, fordert Florian Obst. „Wir wissen jetzt viel über die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken in den Bereichen Wohnen, Einzelhandel, soziale Infrastruktur, Verkehr und Klimaschutz. Nun müssen wir alle zusammen einfordern, dass die Stadt auch etwas daraus macht“ – so die Forderung. 

lfp

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