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Neu-Isenburg hilft Flüchtlingen aus der Ukraine

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Kette der Hilfsbereitschaft: Über die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten informierten (von links) Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, Vera Henrici (Beregovo-Sammelstelle), Udo Kröner (DRK-Kleiderladen), Bürgermeister Herbert Hunkel, Edda Schulz-Jahn (VdK), Kreis-Sozialdezernent Carsten Müller, Maria Sartor-Marx (Speisekammer St. Josef), Susanne Meißner (Schulamt Offenbach) und Dolmetscherin Valentina Morzé.
Kette der Hilfsbereitschaft: Über die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten informierten (von links) Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, Vera Henrici (Beregovo-Sammelstelle), Udo Kröner (DRK-Kleiderladen), Bürgermeister Herbert Hunkel, Edda Schulz-Jahn (VdK), Kreis-Sozialdezernent Carsten Müller, Maria Sator-Marx (Speisekammer St. Josef), Susanne Meißner (Schulamt Offenbach) und Dolmetscherin Valentina Morzé. © postl

Der Angriffskrieg von Putins Russland gegen die Ukraine führt zu einer Flüchtlingswelle von ungeahntem Ausmaß. Vor allem Frauen und Kinder suchen Schutz in anderen Ländern. In Neu-Isenburg sind mittlerweile an die 150 Personen angekommen – aber es werden viel mehr werden. Darauf will sich auch die Hugenottenstadt vorbereiten.

Neu-Isenburg - Um den Geflüchteten, aber auch jenen, die helfen wollen, die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen, hat die Stadt am Donnerstagabend zu einer Informationsveranstaltung in die Hugenottenhalle eingeladen. Unter den rund 150 Besuchern waren einige Geflohene. Es fanden sich Infostände zu Themen wie Wohnen, Frauen, Schule, Kinder/Jugend, aber auch Beratung oder Sport.

„Wir haben großes Interesse daran, dass es Ihnen in unserer Stadt gut geht“, betonte Bürgermeister Herbert Hunkel. 2015 hatte das Land in Neu-Isenburg eine Erstaufnahmeeinrichtung eingerichtet. „Diese Räumlichkeiten stehen nicht mehr zur Verfügung, aber wir sind dabei, entsprechende Unterkünfte bereitzustellen“, versicherte Hunkel. 76 Personen konnte die Stadt bislang unterbringen, die anderen kamen durch familiäre oder private Beziehungen unter. „Wir suchen weiterhin nach Unterbringungsmöglichkeiten“, brachte Hunkel auch ein leer stehendes Bürogebäude mit Platz für 500 Personen ins Gespräch. „Wir leiden mit Ihnen und hoffen jeden Tag, dass dieser Krieg aufhört“, so Hunkel.

Carsten Müller, Sozialdezernent des Kreises, erläuterte die gesetzlichen Vorgaben zu den Meldewegen, zu einer Beschäftigung oder einem Kita- und Schulbesuch: „Wir werden im Kreishaus entsprechendes Personal umschichten, um lange Zeiten bei der Terminvergabe zu vermeiden, doch vieles ist von Berlin abhängig.“

Susanne Meißner vom Staatlichen Schulamt sicherte zu, Kinder und Schüler möglichst schnell „irgendwie“ integrieren zu wollen: „Wir haben bereits jetzt im Schuldienst ukrainischsprachige Lehrkräfte, aber wir suchen noch weitere – auch solche, die bereits im Ruhestand sind.“ Über einen Deutsch-Kurs soll die Teilnahme an einer Intensivklasse ermöglicht werden, um danach in eine Regelklasse wechseln zu können. „Wir möchten Kleinkindern auch bald den Besuch von Kindergärten ermöglichen, damit sie möglichst schnell soziale Verbindungen aufbauen können“, betonte Meißner.

Edda Schulz-Jahn, Vorsitzende des VdK Neu-Isenburg, sagte die Einrichtung eines Gemeinschaftsraumes in der Alten Goetheschule zu, wo sich die Menschen treffen können. „Wir bieten aber auch Beratungen und Hilfe an, zudem steht eine Trauma-Therapeutin zur Verfügung.“ Weiterhin soll es dort eine Kinderbetreuung geben. Maria Sator-Marx erklärte die Nutzung der Speisekammer, Udo Kröner verwies auf das Angebot der DRK-Kleiderkammer und Jutta Loesch (Täglich Brot für Beregovo) dankte für die Spendenbereitschaft der Isenburger. Am heutigen Samstag werden von 10 bis 12 Uhr wieder Sachspenden in der Hermannstraße angenommen. Und heute soll ein weiterer Laster mit 15 Tonnen Hilfsgütern an die ungarisch-ukrainische Grenze geschickt werden.

Zum Schluss dankte Hunkel für das große Engagement und bat jene, die Wohnraum für eine Anmietung durch die Stadt zur Verfügung stellen können, sich zu melden. Am Ende stand eine Mutter mit drei Kindern, begleitet von ihrer schwangeren Schwester auf, die nicht wussten, wo sie die Nacht verbringen können. „Das regeln wir sofort“, so Hunkel.

Weitere Infos gibt es über die Mailadressen ukrainisch-uebersetzen@stadt-neu-isenburg.de und NeuIsenburgHilft@stadt-neu-isenburg.de.

Von Leo F. Postl

Als Zeichen der Solidarität ist vor dem Rathaus die ukrainische Flagge aufgezogen worden.
Als Zeichen der Solidarität ist vor dem Rathaus die ukrainische Flagge aufgezogen worden. © -Postl

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