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Eröffnung mit gebremsten Emotionen

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Das Prinzenpaar 3.0 läutet freudig die Saison ein: Prinz Hans-Jürgen II. und Prinzessin Beate I. mit ihren Begleitern Jörg Böhlendorf (links) und Claus Eichler (rechts).
Das Prinzenpaar 3.0 läutet freudig die Saison ein: Prinz Hans-Jürgen II. und Prinzessin Beate I. mit ihren Begleitern Jörg Böhlendorf (links) und Claus Eichler (rechts). © Postl

In Neu-Isenburg starten die Narren mit einem bewährtem Prinzenpaar in die fünfte Jahreszeit. Dennoch bleibt die Fastnacht von der Corona-Pandemie überschattet.

Neu-Isenburg – Nach einer „virtuellen“ Narrensaison im vergangenen Jahr, sollte diesmal wieder etwas mehr Realität zurückkehren. Doch zum Beginn der fünften Jahreszeit deuten die Anzeichen erneut auf eine alles andere als ausgelassene Narrensaison. „Wir wollen was machen, solange es noch geht, aber die Menschen – und das muss man respektieren – haben gerade jetzt in Zeiten von rasant steigenden Corona-Zahlen, ihre Bedenken“, sagte Annette Knitter, Vorsitzende des Arbeitskreises karnevaltreibender Vereine (AKVN) bei der Eröffnungsveranstaltung für die Narrenkampagne 2021/2022 in der Hugenottenhalle.

Ein noch nie da gewesenes Novum: Zum dritten Mal stehen Prinz Hans-Joachim II., Weltreisender aus dem Kranichnest und Prinzessin Beate I. von der flinken Nadel als Regenten an der Spitze ihrer Narrenschar.

„Helau, ihr Narren hier im Rund, seid alle versammelt, närrisch bunt. Lang ist es her, das Helau wir gerufen, der Lockdown, er kam in verschiedenen Stufen. Ein kleiner Virus, er hat es geschafft, hat die Fastnacht, die Umzüge dahin so gerafft“, meinte der Prinz zur Begrüßung. Und Prinzessin Beate I. fügte hinzu: „Fastnacht Zwei-Punkt-Null, online, digital, war als Alternative wirklich genial! Die Ideen wachsen, die Fantasie steht nie still, wenn ein Isseborjer seine Fastnacht partout feiern will.“

„Helau, ihr Narren“: Ehrung des Prinzenpaares in Neu-Isenburg

Aber auch eine andere Tradition, die im vergangenen Jahr nur virtuell stattfinden konnte, feierte in der Hugenottenhalle Premiere: Der „Michi“, die Symbolfigur der Schwarzen Elf, wurde aus dem Sack geholt. „Da wir im Alfred-Delp-Haus, wegen der beengten Räumlichkeiten, keine Eröffnungsveranstaltung machen konnte, nutzen wir hier die Gelegenheit“, so Günther Marx, Pate des „Michi“. Auf sein Kommando holten die Gardedamen den „Michi“ aus dem dunklen Sack und legten ihm, passend zur Pandemie-Lage, einen Mund-Nasenschutz an. Dazu reimte Marx: „Jedes Jahr an Fassenacht kommen wir gerennt der, den wir ham mitgebracht in seim Sack noch pennt. Eng ist´s in dem Säckel da finster und auch stickig. Michi duldet´s Jahr für Jahr doch er ist nicht zickig. Lasst ihn raus, den armen Wicht, lasst ihn uns befreien, schön war´s im dem Säckel nicht, jetzt darf er sich freuen.“

Die ersten Ehrungen des Prinzenpaares gehen an die AKVN-Vorsitzende Annette Knitter und ihren Stellvertreter Matthias Wolf, aber auch an Bürgermeister Herbert Hunkel als Dank für die Unterstützung der Isenburger Fastnacht. Das Stadtoberhaupt lobte die Disziplin der „Isenbürger“ in Zeiten von Corona, die einen ganz besonderen Zusammenhalt gezeigt hätten. Der Bürgermeister gab aber auch schon mal einen Hinweis, dass der Rathausturm wohl nicht stattfinden könne. „Dann kommt doch alle am 10. April ins Rathaus und schmeißt mich raus – denn das ist mein letzter Arbeitstag“, so Herbert Hunkel.

Nach Befreiung des Michi durch die Gardedamen der Schwarzen Elf trägt Günther Marx seine Reime vor.
Nach Befreiung des Michi durch die Gardedamen der Schwarzen Elf trägt Günther Marx seine Reime vor. © Postl

Büttenvorträge und närrische Gesänge zur Eröffnung

Begleitet wurde die närrische Saisoneröffnung von den Bambinis der Watze, der Solotänzerin Lilly Litzenberger sowie Büttenvorträgen von Horst Knippel als Radfahrer und Iris Heß, die Auswirkungen des kleinen Virus Corona zum Besten gab. Viel Beifall gab es für die närrischen Gesänge der Cappuccinos, dem Gardetanz der Watze als auch für das Tanz-Duo Witzi und Flitzi.

Die Eröffnung der Narrensaison wurde schon mal gefeiert, doch wie es weitergeht, vermag noch niemand zu sagen. „Für den Ball der Senatoren sind wir zumindest organisatorisch vorbereitet“, so Prinzenbegleiter Claus Eichler. (Von Leo F. Postl)

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