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Regionaltangente: „Wird am Ende eine Bereicherung für alle sein“

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Ortstermin an der geplanten RTW-Strecke an der Friedhofstraße: Gene Hagelstein, Fraktionschef der SPD, sieht für die Stadt große Herausforderungen in Sachen Verkehrsplanung. -  Foto: Obst (p)
Ortstermin an der geplanten RTW-Strecke an der Friedhofstraße: Gene Hagelstein, Fraktionschef der SPD, sieht für die Stadt große Herausforderungen in Sachen Verkehrsplanung. © Obst

Neu-Isenburg - Kaum ein verkehrspolitisches Thema erhitzt die Neu-Isenburger Gemüter zurzeit mehr als der geplante Bau der Regionaltangente West (RTW) bis zum Neubaugebiet Birkengewann.

„Bereits im April des letzten Jahres verkündete Bürgermeister Herbert Hunkel (parteilos), dass die RTW-Planungsgesellschaft den Antrag auf Verlängerung der Streckenführung bis ins Birkengewann geprüft und genehmigt hatte“, erinnert die SPD. „Die Anbindung des Neubaugebiets sowie des bestehenden Gewerbegebiets im Osten der Stadt gaben letztendlich mit den Ausschlag, die rund 17 Millionen Euro Mehrkosten in Kauf zu nehmen. “. Aber ist die Regionaltangente West denn nun Fluch oder Segen für Neu-Isenburg? Die Sozialdemokraten, die größte Oppositionspartei im Stadtparlament, hatten sich bisher nicht in ähnlichem Umfang wie andere Fraktionen zu der aktuellen Diskussion um eine Verlängerung bis zum Birkengewann geäußert. Nun holt Gene Hagelstein, der Fraktionsvorsitzende der SPD, dies in einem Kurzinterview nach.

Herr Hagelstein, wie stehen Sie zu der Verlängerung der RTW bis zum Neubaugebiet Birkengewann?

Neu-Isenburg ist, in zentraler Lage des Rhein-Main-Gebiets, sehr von der rasanten Entwicklung der Region betroffen. Heute schon werden die letzten bebaubaren Flächen mit neuen Wohnungen versehen – Birkengewann, Stadtquartier Süd und bald auch das Kalbskopf-Gelände. Bis zum Jahr 2030 könnten in unserer Heimatstadt circa 48.000 Menschen ihr Zuhause finden. Dies stellt vor große Herausforderungen – eben auch an die Verkehrsplanung. Geschieht dies nur mit Blick auf den Individualverkehr, werden wir scheitern. Durch die Verlängerung der RTW als Straßenbahn Verkehr bereits an der Stadtgrenze abfangen und priorisiert leiten zu können, wirkt auf mich überzeugend.

Worin sehen Sie die Vorteile des geplanten Streckenverlaufs der RTW?

Die direkte Anbindung des Frankfurter Flughafens, aber auch des Industrieparks Höchst und des Gewerbegebietes Gateway-Gardens stellt für viele Pendler eine attraktive Alternative zum PKW und der bisherigen Anbindung mit Bussen dar. Nicht nur aus Neu-Isenburger Sicht, auch die direkte Anbindung von Höchst an den Flughafen wird eine deutliche Entlastung für viele Berufstätige sein. Wir durften alle in den Sommerferien erleben, was es bedeutet, wenn das Nadelöhr im Frankfurter Streckennetz – der S-Bahn-Tunnel – für die Nutzung ausfällt. Längst wurde erkannt, dass das Bahnnetz in seiner Ausrichtung durch den Tunnel in Frankfurt, in Zukunft nicht mehr die notwendige Kapazität haben wird.

Alles zur Regionaltangente West auf unserer Themenseite

Der Arbeitskreis „Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehr“ der Neu-Isenburger CDU hat jüngst eine Verlängerung der RTW über Gravenbruch bis Heusenstamm ins Gespräch gebracht.

Andere Metropolen haben seit Jahrzehnten schnelle Ringverkehr-Verbindungen, um die Innenstädte zu entlasten. Warum nicht weiterdenken und die Anbindung Heusenstamms als Zirkelschluss mit einer über Maintal und Bad Vilbel führenden Regionaltangente Ost forcieren? Die Autobahn A3 ächzt in der Rush Hour unter dem Individualverkehr nach Frankfurt, Eschborn und natürlich zum Frankfurter Flughafen. Jede Entlastung der A 3 entlastet auch Neu-Isenburg.

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