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Neu-Isenburg: Stadtverordnetenvorsteherin mit Landesehrenbrief überrascht

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Ungewöhnlicher Sitzungsbeginn: Christine Wagner (vorne, Zweite von links) wurde von Landrat Oliver Quilling mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Darüber freuen sich auch Ehemann Michael und Tochter Katharina, Mutter Ute Hubert und Schwiegermutter Monika Wagner sowie Erster Stadtrat Stefan Schmitt (von rechts), Bürgermeister Gene Hagelstein und (ganz links) Bundestagsabgeordneter Björn Simon.
Ungewöhnlicher Sitzungsbeginn: Christine Wagner (vorne, Zweite von links) wurde von Landrat Oliver Quilling mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Darüber freuen sich auch Ehemann Michael und Tochter Katharina, Mutter Ute Hubert und Schwiegermutter Monika Wagner sowie Erster Stadtrat Stefan Schmitt (von rechts), Bürgermeister Gene Hagelstein und (ganz links) Bundestagsabgeordneter Björn Simon. Foto: postl © -Postl

Da fehlen selbst der redegewandten Christine Wagner die Worte. Zu verdutzt ist sie über die Verleihung des Landesehrenbriefs durch Landrat Oliver Quilling (CDU) vor Beginn der Neu-Isenburg Stadtverordnetenversammlung, zu gerührt vom Applaus der anderen Kommunalpolitiker und Gäste im voll besetzten Plenarsaal des Rathauses.

Neu-Isenburg - Zu einem kurzen Dank reicht es dann aber doch: „Sie sehen mich völlig überrascht, ich habe mit allem gerechnet, aber damit nicht“, sagt die sichtlich bewegte Stadtverordnetenvorsteherin. Und betont, sie nehme die Ehrung stellvertretend für alle Stadtverordneten, für alle engagierten Kommunalpolitiker in diesem Saal an.

„Das ist Christine Wagner, wie ich sie kenne“, kommentiert Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD) anerkennend, als er als erster Gratulant ans Mikro tritt. Hagelstein, der 2001 gleichzeitig mit ihr ins Stadtparlament gewählt wurde, stellt das engagierte Wirken der Christdemokratin in ihrer Partei und Fraktion heraus, aber auch die Neutralität, mit der sie seit sieben Jahren die Stadtverordneten führe und deren Sitzungen leite.

Oliver Quilling, für den es als früherer Rathauschef der Hugenottenstadt „ein bisschen wie Nach-Hause-Kommen“ ist, wieder einmal vor dem Isenburger Parlament zu sprechen, hat zuvor in seiner Laudatio betont, mit Christine Wagner werde eine Persönlichkeit geehrt, die sich seit mehr als zwei Jahrzehnten aktiv im Bereich der kommunalen Selbstverwaltung „in beeindruckender und herausragender Weise“ engagiere. Und immer ein offenes Ohr habe für die Bürger. „Menschen wie Du, liebe Christine, sind unersetzbare Grundpfeiler der Demokratie – und ein Vorbild für alle“, sagt der Landrat. Er verweist auf die große Bedeutung des Ehrenamts für unsere Gesellschaft. In der Öffentlichkeit werde oft nicht genug wahrgenommen, dass Kommunalpolitik überwiegend ehrenamtlich und mit großem Zeitaufwand betrieben werde.

Wagner, erzählt Quilling, sei dieses Engagement für die Politik quasi schon in die Wiege gelegt worden, denn in der Konditorei ihrer Eltern in Frankfurt-Rödelheim wurde schon immer „politisiert“. Der Liebe wegen kam Wagner dann nach Isenburg, wo sie mit ihrem Mann Michael eine Familie gründete.

Darüber, dass sie die Ehrung redlich verdient hat, herrscht Einigkeit im Saal: Seit 2001 gehört die CDU-Frau ununterbrochen der Stadtverordnetenversammlung an, seit 2015 hat sie das Amt der Stadtverordnetenvorsteherin und die damit verbundenen mannigfaltigen Aufgaben inne: Wagner leitet die Sitzungen und sorgt dort für Ordnung und Gleichberechtigung. Wagner sei keine Frau der scharfen Worte, „oft genügt ein strenger Blick“, weiß Quilling.

Die Parlamentschefin repräsentiert das Gremium auch, besucht Veranstaltungen zum Beispiel der Vereine, „um so den Bürgern nah zu sein und Bedürfnisse und Interessen aus erster Hand zu erfahren“.

Die Wahl-Isenburgerin, die Mitte Oktober ihren 50. Geburtstag gefeiert hat, ist zudem seit sieben Jahren im Ältestenrat als Vorsitzende eingesetzt, ist seit 2004 Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke und seit 2016 in der AG Verwaltungsreform als Vorsitzende tätig, um nur einige Beispiele aus ihrem ehrenamtlichen Gremienengagement zu nennen. „Mit Hilfe ihres breitgefächerten Wissens und mit ihrem großen Erfahrungsschatz trägt sie dazu bei, die politische Landschaft zum Wohle der Bevölkerung zu prägen und zu entwickeln“, betont der Landrat.

Auch in der Volkshochschule ist Wagner seit 2007 Mitglied im Vorstand und seit 2008 dessen Vorsitzende. Zudem ist sie im CDU-Stadtverband im Vorstand tätig.

Nicht nur die Geehrte ist übrigens am Mittwochabend glücklich. Vertreter von Stadtspitze und Partei freuen sich wie Bolle, dass es tatsächlich gelungen ist, an der stets gut informierten Parlamentschefin vorbei diese Überraschung zu organisieren. In die Karten gespielt habe ihnen dabei die Tatsache, dass Wagner ohnehin vorhatte, nach der Sitzung mit Parlamentskollegen und Weggefährten im Foyer auf ihren 50. Geburtstag bei einer kleinen Feier anzustoßen. So sei es nicht aufgefallen, dass an dem Abend der ein oder andere Gast mehr im Rathaus war als üblich.  hov/lfp

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