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Neu-Isenburg: Vorreiterin bei städtischer Förderung von Mehrweggeschirr

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Claudia Bubenheim (Mitte) hat auf dem „Rosa Weihnachtsmarkt“ in Frankfurt erstmals ihr neues Mehrweggeschirr eingesetzt. Von Januar an kommt es im „Paletti“ in Neu-Isenburg zum Einsatz.
Claudia Bubenheim (Mitte) hat auf dem „Rosa Weihnachtsmarkt“ in Frankfurt erstmals ihr neues Mehrweggeschirr eingesetzt. Von Januar an kommt es im „Paletti“ in Neu-Isenburg zum Einsatz. © air

Umweltschutz hat viele Facetten. Energiesparen, Ressourcen schonen und Müll vermeiden sind Möglichkeiten, damit die Natur als Lebensgrundlage auf einen grünen Zweig kommt. Bei der Reduzierung der Abfallmenge können alle mithelfen und das Volumen beispielsweise des Verpackungsmülls verkleinern. Vom 1. Januar 2023 an gilt die sogenannte Mehrwegangebotspflicht. Die Stadt Neu-Isenburg bietet dazu eine Förderung an.

Neu-Isenburg - Gastronomische Betriebe und andere müssen ihren Kunden neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen servieren. Die Stadt fördert lokale Unternehmen, die ein Mehrweg-Poolsystem für die Mitnahme von Speisen und Getränken anbieten. Für Gastronomin Claudia Bubenheim war es keine Frage, dass sie sich für Mehrwegverpackungen stark macht und das Konzept sofort umsetzt. Die Inhaberin von „Paletti – Die Genussbar“ in der Kirchstraße 6 war in der Neu-Isenburger Gastrobranche die Erste, sie hat am schnellsten reagiert und bei der Stadt eher als alle anderen eine finanzielle Unterstützung nach der neu gefassten Mehrweg-Förderrichtlinie gestellt.

Der Magistrat hofft, dass viele Betriebe, die Speisen und Getränke im To-go-Geschäft anbieten, Geld aus dem Förderprogramm beantragen. Als eine Art Anschubfinanzierung zur Förderung des Mehrweggeschirrs hat die Stadt 10 000 Euro eingeplant. Mit dieser Summe können laut Berechnung des Magistrats genau 33 Unternehmen mit maximal je 300 Euro gefördert werden. Die Stadt überweist das Geld nach dem sogenannten „Windhundverfahren“, es gibt nur ein Kriterium: die zeitliche Reihenfolge. Die Schnellsten gewinnen.

Die Förderung von Mehrwegverpackungen bei Take-Away-Speisen und -Getränken beschreibt die Stadt als Kampfansage, um den Müllberg abzubauen. „Die Förderung ist auch vor dem Hintergrund der finanziellen Einbußen, denen unsere Gastronomiebetriebe während der Corona-Pandemie zeitweise ausgesetzt waren, ein wichtiges Zeichen. Die Umstellung auf Mehrweg ist ökologisch sehr sinnvoll, bringt aber auch finanzielle Aufwände mit sich“, sagt Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein (SPD).

Von der Novelle des Verpackungsgesetzes mit der Pflicht zum Mehrweggeschirr sind Restaurants, Bäckereien, Cafés, Imbissbuden und auch Kioske, die Essen oder Getränke zum Mitnehmen verkaufen, betroffen. Die neue Alternative zu den herkömmlichen Wegwerfverpackungen, die in Deutschland einen Müllberg von 155 000 Tonnen pro Jahr anhäufen, darf laut Gesetz nicht teurer sein als einwegverpackte Produkte. Ausnahmen gelten für Unternehmen mit höchstens fünf Beschäftigten und mit einer maximalen Verkaufsfläche von 80 Quadratmetern, wenn diese ihrer Kundschaft ermöglichen, die bestellte Ware in mitgebrachte Behälter abzufüllen.

Der Magistrat hat bereits vergangenes Jahr über Mehrwegverpackungen informiert und der Gastrobranche in Neu-Isenburg Musterboxen von fünf regional verbreiteten Mehrweg-Poolsystemen, die mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert sind, zum Testen angeboten.

Gastronomin Claudia Bubenheim vom „Paletti“ hat sich für Pfandbehälter-Musterboxen von Deutschlands größtem Mehrwegsystem-Hersteller entschieden. Bevor die nachhaltigen Mehrwegschalen Anfang Januar 2023 nach der Weihnachtspause in der „Genussbar“ ausgegeben werden, waren sie jetzt bereits beim Frankfurter Weihnachtsmarkt im Einsatz. Claudia Bubenheim organisiert seit zehn Jahren den „Rosa Weihnachtsmarkt“ auf dem Friedrich-Stoltze-Platz. Dort hat das neue stapelbare und spülmaschinenfeste Mehrweggeschirr seine Bewährungsprobe bestanden. Serviert wurden unter anderem vegane Linsensuppe und Chili und in die Mehrweg-Becher flossen Glühwein und Feuerzangenbowle.

Wer Fragen zum Mehrwegsystem und den Förderrichtlinien hat, kann sich per E-Mail unter mehrweg@stadt-neu-isenburg.de oder unter z  06102  241-726 mit der städtischen Klimaschutzmanagerin Ester Vogt in Verbindung setzen.  air

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