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Neu-Isenburger Schützen verbinden Wettbewerb mit Party

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Anschießen zur Stadtmeisterschaft mit Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein (Mitte) und (hinten von links) Jörg Honka (Zweiter Vorsitzender), Andreas Frache (FDP), Robert Funcke (Erster Vorsitzender), Steffen Eyrich (CDU) und Yvonne Lammersdorf (Pressereferentin) sowie (vorne von links) Florian Obst (SPD), Erster Stadtrat Stefan Schmitt und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner.
Anschießen zur Stadtmeisterschaft mit Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein (Mitte) und (hinten von links) Jörg Honka (Zweiter Vorsitzender), Andreas Frache (FDP), Robert Funcke (Erster Vorsitzender), Steffen Eyrich (CDU) sowie (vorne von links) Florian Obst (SPD), Erster Stadtrat Stefan Schmitt und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Yvonne Lammersdorf (Pressereferentin), © postl

Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, rät ein altes Sprichwort. Und die Schützengesellschaft 1961 Neu-Isenburg kann recht gut feiern. Doch vergangenes Jahr bremste Corona den Traditionsverein mächtig aus: Das Virus ließ den Schützen 2021 keine andere Wahl, als ihre Jubiläumsfeier zum 60. Geburtstag zu verschieben. Dies haben sie nun am Samstag mit Livemusik und Festzelt nachgeholt, verbunden mit dem Auftakt zur traditionellen offenen Stadtmeisterschaft im Gewehrschießen. Auch die war zuvor zweimal Corona zum Opfer gefallen, jetzt ist sie aber wieder da und jeder Interessierte ab dem zwölften Lebensjahr kann einsteigen.

Neu-Isenburg - Am Samstagnachmittag gab sich Isenburgs Polit-Prominenz ein Stelldichein, um die Wettbewerbe zu eröffnen – darunter auch der nach einem Sturz „gehandicapte“ Bürgermeister Gene Hagelstein, für den sein Bruder (wie berichtet) eigens einen Rollstuhl organisiert hatte, damit der Rathauschef den Schützen persönlich gratulieren konnte.

Die SGNI nutzte zudem die Gelegenheit, das Blasrohrschießen vorzustellen. „Ich bin in einem Jugendcamp vor Jahren erstmals damit in Verbindung gekommen, jetzt hat man mir hier die Möglichkeit gegeben, diese Disziplin auszuüben – und recht schnell haben sich weitere Interessenten gefunden“, erzählt Felix Honka. Eine davon ist Pia Hackfeld. „Die Ausrüstung ist nicht so teuer und es knallt auch nicht so laut – zudem wird ja auch das Lungenvolumen trainiert“, meint die 15-Jährige. Honka betreut nicht nur diese Sportart, der 25-Jährige ist zudem der Integrationsbeauftragte der SGNI.

„Ein bisschen Party muss schon sein, wenn wir auch ein Jahr später dran sind“, meinte Robert Funcke, der seit 2016 Vorsitzender ist. Ab dem frühen Abend wurde der Parkplatz vor dem Schützenhaus zur Festwiese mit Zelt, Musik, leckerem Essen und Festbier bei freiem Eintritt. Beste Voraussetzungen für ein rauschendes Fest also. Der Besucherzuspruch hätte allerdings besser sein können. Jene, die gekommen waren, feierten jedoch fröhlich.

Die SGNI wurde 1961 im Gasthaus „Zum Gräfenecker“, dem heutigen Treffpunkt, gegründet. Der Gesangverein, Geflügelzüchter und die Schützen nutzten damals die Räumlichkeiten. Dazu kamen Vereinsfeiern und Hochzeiten. Um Platz für den Zehn-Meter-Schießstand zu machen, musste so manches Mobiliar verschoben werden. Wie den Aufzeichnungen zu entnehmen ist, fehlte nach einer Aktion plötzlich ein Bein des Klaviers. Um Raum zu haben, suchten die Schützen nach einem geeigneten Grundstück und fanden dies jenseits der Sprendlinger Landstraße und konnte es von der Forstverwaltung erwerben. Das erste Vereinsheim mit dem Gastraum und der Zehn-Meter-Schießanlage wurde in Eigenleistung erstellt. Durch mehrere Erweiterungsbauten wuchs die Anlage zur heutigen Größe.

Die Schützengesellschaft wurde zu einem Vorbild der Integration von ausländischen Mitbürgern. Der damalige „Präsidialberater“ Gerhard H. Gräber wurde nicht nur zum ersten Integrationsbeauftragten des Vereins, sondern er war der Erste dieser Art im Kreis. Mit dem Kunstsammler Robert Funcke kam 2016 auch die Kunst in die Räume. Mehrere sehenswerte Ausstellungen zeugen davon.

Heute bietet die SGNI neben Disziplinen des Gewehr- und Pistolenschießens auch das Bogenschießen und das Blasrohrschießen an.  

Infos im Internet

sgni.de

Von Leo F. Postl

Jeder kann noch in Wettbewerb einsteigen

Die offene Stadtmeisterschaft der Schützen im Gewehrschießen ist jetzt in vollem Gange: Bis zum 10. September können alle interessierten Nicht-Sportschützen im Schützenhaus an der Offenbacher Straße 230 immer samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr in das Geschehen eingreifen. Die Stadtmeisterschaften sind offen für jedermann ab dem zwölften Lebensjahr. Am Samstag, 10. September, schießen dann alle Teilnehmer, die sich im Wettbewerb qualifiziert haben, im Stechen um die Siegerpokale. Geschossen wird – je nach Alter – mit dem Kleinkalibergewehr, liegend, aufgelegt auf 50 Meter oder mit dem Luftgewehr, stehend, aufgelegt auf zehn Meter. » sgni.de

Felix Honka zeigt das Blasrohrschießen. Am Ansatz des Rohrs sieht man das Mundstück mit eingelegtem Pfeil.
Felix Honka zeigt das Blasrohrschießen. Am Ansatz des Rohrs sieht man das Mundstück mit eingelegtem Pfeil. © -postl

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