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„Sehr hohe Kosten“: Waldschwimmbad in Neu-Isenburg erhöht Preise für Erwachsene

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Von: Barbara Hoven

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Das Waldschwimmbad in Neu-Isenburg ist trotz Einsparerfolge ein Energiefresser. Deshalb kommt nun eine neue Tarifstruktur.

Neu-Isenburg - Die gute Nachricht zuerst: Neu-Isenburg lässt sein Waldschwimmbad samt Sauna trotz Energiekrise offen. Und weil man in den vergangenen Jahren bereits viel getan habe, um den Energieverbrauch im Bad „möglichst tiefgreifend und nachhaltig zu senken“, könne er inzwischen auch von erheblichen Einsparerfolgen berichten, erklärt Kirk Reineke, Geschäftsführer der Stadtwerke als Bad-Betreiber, gestern.

„So führte die Installation neuer Freibadtechnik und energieeffizienter LED-Beleuchtung im Hallenbad zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs um 40 Prozent gegenüber 2019“, sagt Reineke. „Da haben wir einen wirklich großen Schritt gemacht. Und ehrlich gesagt: Ohne diese Einsparungen würden uns die Kosten jetzt komplett um die Ohren fliegen.“ Denn auch der Gasverbrauch habe „durch Maßnahmen, für die wir nicht wirklich Applaus bekommen haben“ – gemeint sind die Absenkung der Beckentemperatur oder der Verzicht auf Warmbadetage – um immerhin 28 Prozent im Vergleich zu 2019 gesenkt werden können.

Waldschwimmbad in Neu-Isenburg: Energiekrise zwingt Betreiber zum Einsparen

Und doch bleibt’s dabei: Bäder und Saunen sind Energiefresser. Das ist in Neu-Isenburgs Waldschwimmbad nicht anders als anderswo. „Trotz dieser Einsparerfolge verbraucht das Waldschwimmbad weiterhin erhebliche Mengen Energie zu aktuell sehr hohen Kosten“, sagt der Stadtwerke-Chef. Darüber hinaus sorgten steigende Personal- und Materialkosten für immense Ausgaben im Bäderbetrieb. „Deshalb müssen wir jetzt leider an die Preis- und Tarifstruktur ran“.

Das Waldschwimmbad ist trotz einiger Einsparerfolge ein Energiefresser, der Spagat zwischen Energiesparen und Daseinsvorsorge für Stadt und Stadtwerke kompliziert. Deshalb kommt nun eine neue Tarifstruktur. 	Foto: stadtwerk
Das Waldschwimmbad in Neu-Isenburg aus der Luft. © -Stadtwerke

Um die Verluste abzufedern und der Preisentwicklung sowie anstehenden Sanierungsmaßnahmen Rechnung zu tragen, seien Erhöhungen bei den Eintrittspreisen unvermeidlich. „Seit Ende 2020 waren die Eintrittspreise für das Waldschwimmbad stabil“, betont Reineke. „Um den Bäderbetrieb weiterhin aufrechtzuerhalten ist es nun jedoch notwendig, dass wir die Preise ab Februar 2023 anheben.“

Konkret: Ab 1. Februar ruft der Kassenautomat für eine Tageskarte für Erwachsene und ermäßigte Besucher jeweils 50 Cent mehr auf, sodass Erwachsene dann fünf Euro für ein Einzelticket zahlen. Mit Ermäßigung sind vier Euro fällig. Damit erreicht Neu-Isenburg im Erwachsenen-Bereich das Niveau der Frankfurter Bäder.

Waldschwimmbad in Neu-Isenburg: Tageskarte kostet künftig 5 Euro

„Die Einzeleintrittspreise für Kinder und Familien bleiben dagegen unverändert“, betont Reineke. Das sei Stadt und Stadtwerken sehr wichtig, denn „wir möchten, dass Kinder auch weiterhin regelmäßig schwimmen gehen, schließlich ist der Erwerb und Erhalt der Schwimmfähigkeit enorm wichtig“.

Deshalb setzt man noch eine Neuerung obendrauf: Der Tarif für Kinder umfasst künftig Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre – statt wie zuvor nur bis 14. Damit zahlen bald auch Kinder über 14 Jahren nur zwei Euro für die Tageskarte. „Eine Regelung, die sich für Kinder und Jugendlich besonders in den Sommerferien lohnen wird, denn gerade dann kommen viele fast täglich zum Schwimmen und Spielen“, beobachtet Reineke.

Waldschwimmbad in Neu-Isenburg: Saisonkarte fürs Hallenbad statt Jahreskarte

Eine weitere wesentliche Neuerung betrifft das Dauerkartenangebot. So wird es künftig keine Jahreskarte mehr geben. Stattdessen wird zusätzlich zur Saisonkarte fürs Freibad eine Saisonkarte für die Hallenbadsaison von Mitte September bis Mitte Mai angeboten. Damit reagieren die Stadtwerke zum einen auf die in Folge der Pandemieschließungen gesunkene Nachfrage nach Jahreskarten. Zum anderen entspreche man so „den langjährigen Wünschen vieler Kunden nach einem flexibleren Dauerkartenangebot“, sagt der Stadtwerke-Chef. Bisher gab es neben der Jahreskarte nur eine Saisonkarte fürs Freibad. Für viele Leute, die das Waldschwimmbad nur in der Hallenbadsaison besuchen, kam eine Jahreskarte aber nicht in Frage. „Nun können wir unseren Badegästen sowohl für die Hallenbad- als auch für die Freibadsaison ein flexibles und attraktives Angebot machen“, hebt der Stadtwerke-Geschäftsführer hervor.

Die Preise für die neue Hallenbad-Saisonkarte liegen bei 170 Euro für Erwachsene, 140 Euro für ermäßigte Besucher und 70 Euro für Kinder. „Damit ist die Saisonkarte beispielsweise für Erwachsene attraktiv, die während der achtmonatigen Hallenbadsaison mehr als 44 Besuche planen“, rechnet Reineke vor.

Waldschwimmbad in Neu-Isenburg: 20 Euro mehr für die Saisonkarte ab 2023

Die Saisonkarte für die Freibadsaison, die von Mitte Mai bis Mitte September gilt, werde es weiterhin geben, allerdings zu erhöhten Preisen: So wird sie zum Beispiel für Erwachsene statt wie zuvor 90 nun 110 Euro kosten. Die Saisonkarte lohnt sich damit ab dem 23. Besuch.

Spezial-Offerte für Badegäste, deren aktuelle Jahreskarte vor Beginn der Freibadsaison am 15. Mai 2023 abläuft: Sie können sich nach Rückgabe ihrer abgelaufenen Jahreskarte eine sogenannte „Übergangskarte“ ausstellen lassen. Bei einem Preis von nur 50 Cent pro Tag ist diese Karte dann für die verbleibende Anzahl an Tagen bis zum Beginn der Freibadsaison gültig.

Waldschwimmbad in Neu-Isenburg: Änderungen auch bei Eintrittspreisen für die Sauna

Änderungen gibt’s ab 1. Februar auch bei den Saunapreisen, „wir haben das Tarifsystem vereinfacht“, betont Reineke. Die bisherige Preisstruktur sah eine Nutzung für entweder zwei Stunden, vier Stunden oder den gesamten Tag vor – was oft zu lästigem Nachzahlen beim Überschreiten der geplanten Aufenthaltsdauer führte. Stattdessen wird es zukünftig nur noch einen Tagestarif geben. Erwachsene zahlen für einen Einzeleintritt in die Sauna ab Februar dann 15, Kinder zehn Euro.

Darüber hinaus wird ab 1. Februar ein Feierabendtarif für die Sauna eingeführt: Wer erst ab 17 Uhr schwitzen will, zahlt dann noch elf Euro statt des vollen Preises. (hov)

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