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Neu-Isenburger Verein sucht dringend Nachwuchs

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Von: Nicole Jost

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Der Verein Hilfe für ältere Bürger verfügt nun auch über ein Lastenrad, um Essen an die Senioren ausliefern zu können. Vorgestellt wird es von der Vorsitzenden Gaby Obst.
Der Verein Hilfe für ältere Bürger verfügt nun auch über ein Lastenrad, um Essen an die Senioren ausliefern zu können. Vorgestellt wird es von der Vorsitzenden Gaby Obst. © jost

Der Verein für ältere Bürger ist eine wichtige Einrichtung für Senioren in Neu-Isenburg. Neben gesellschaftlichen Aktivitäten gehört Essen auf Rädern zu den Hauptaufgaben. Um die Arbeiten auch in Zukunft erledigen können, werden Interessierte für frei gewordene Vorstandsposten gesucht.

Neu-Isenburg – Es ist viel los an diesem Morgen in den Räumen des Vereins Hilfe für ältere Bürger in der Hirtengasse. Immer wieder klingelt es an der Tür und Eva-Maria Großpersky, die im Büro ebenfalls die vielen Telefonanrufe entgegennimmt, betätigt den Türdrücker. Vereinsvorsitzende Gaby Obst freut sich: „Das sind alles noch Interessentinnen für unsere Fahrt nach Würzburg in der nächsten Woche“, erzählt Obst, die die eintretenden Frauen auch alle freundlich mit Namen begrüßt.

Es ist immer eine lustige Busfahrt, bei der schon ausgiebig geplaudert wird. Am jeweiligen Ort – im vergangenen Monat war die Gruppe auf der Wasserkuppe, davor in Erbach im Odenwald – gibt es kleine Spaziergänge, mal eine Stadtführung oder für die, die eben nicht mehr so mobil sind, eine Einkehr in ein Café. „Ich weiß, für viele unserer Mitfahrenden ist der Ausflug Abwechslung im Alltag und eine gute Möglichkeit, mal raus zu kommen. Die Leute genießen es sehr und uns macht es auch immer Spaß“, berichtet Obst, die die Fahrten organisiert.

Seit 51 Jahren gibt es den Verein Hilfe für ältere Bürger in der Hugenottenstadt, der sich für die Senioren engagiert. Die Tagesfahrten, die nach einer langen Pause in der Pandemie endlich wieder starten können, sind dabei nur ein kleines Standbein. „Unsere wichtigste Aufgabe ist das Mittagessen. Jeden Tag, wirklich 365 Tage im Jahr, liefern wir warmes Mittagessen aus. Das hat selbst in den härtesten Lockdown-Phasen in den vergangenen eineinhalb Jahren geklappt“, ist Gaby Obst stolz auf das Team. Zwei Fahrer liefern die zwei Wochen im voraus bestellten Menüs mit Autos aus, seit einiger Zeit können die Senioren im Altstadtkern von einem dritten Fahrer sehr umweltfreundlich mit einem elektrobetriebenen Lastenfahrrad beliefert werden. „Das sind in der Regel 110 bis 120 Essen am Tag. 2020 waren es insgesamt 45 586 Menüs, die wir in der Stadt verteilt haben“, berichtet die Vereinsvorsitzende. Die Kunden bestellen vor und können aber bei jeder Bestellung neu entscheiden, ob sie drei Mal die Woche ein warmes Essen haben möchten oder sieben Mal. Wenn sich Besuch angemeldet hat, können an einem Tag in der Woche auch zwei Essen mehr bestellt werden. Das ist jedes Mal neu und ganz flexibel buchbar. Der Verein arbeitet mit einem Caterer zusammen, der sechs Menüs jeden Tag zur Auswahl stellt, mit Fleisch, ohne Fleisch, mit Fisch oder auch mal etwas Süßes wie Milchreis oder Pfannkuchen. „Die Resonanz ist gut, die Leute sind zufrieden mit dem Menü, dann sind wir es auch“, sagt Obst.

Das Essen auf Rädern wird von Mitarbeitern in Minijob-Anstellung organisiert, das restliche Angebot des Vereins wie die Kaffeenachmittage, die Spieleaktionen am Vormittag, die sich vor der Pandemie gerade etabliert hatten, und auch die Ausflüge werden von Ehrenamtlichen unterstützt. Gerade laufen auch schon die Vorbereitungen für den Adventskaffee beim Weihnachtsmarkt, am 5. und 6. Dezember in der Altstadt. Da sind die Vereinsräume in der Hirtengasse auch immer ein sehr beliebter Anlaufpunkt. „Menschen, die bei einem solchen Kaffeetreffen helfen, Kuchen zu verteilen, finden wir zum Glück immer“, so Gaby Obst.

Viel schwieriger wird es mit den verantwortungsvollen Vorstandsposten. Das bereitet Obst und ihren Kollegen gerade echte Bauschmerzen. „Wir haben ein paar vakante Posten, deren bisherige Inhaber sich lange engagiert haben, die entweder weggezogen sind oder nach vielen Jahren aus Altersgründen aufhören möchten“, wirbt die Vereinschefin um Mitarbeit. Die Mitgliederversammlung steht im November an und da werden dringend Leute gesucht, die Lust haben, in dem Team mitzuarbeiten. „Der Verein kann nur mit einem vollzähligen Vorstand handlungsfähig bleiben. Nur so können wir auch in Zukunft unser Angebot aufrecht erhalten“, betont Gaby Obst. Sie stellt sich weiterhin als Vorsitzende zur Verfügung und auch Maria Sartor-Marx bleibt als Stellvertreterin dabei. Dringend gebraucht werden ein Schatzmeister und ein Schriftführer, im Idealfall finden sich noch ein oder zwei Interessierte, die als Beisitzer im Vorstand aktiv sein möchten. „Wir würden uns wirklich sehr über Nachwuchs freuen. Gerne auch jemand, der noch im Berufsleben steht, das ist nicht so viel Arbeit, das ist schon machbar“, sagt Obst, die selbst seit 22 Jahren Vorsitzende ist und bis vor Kurzem auch noch im Berufsleben stand.

Wer Lust hat, im Verein Hilfe für ältere Bürger mitzuarbeiten, kann sich vormittags unter z 06102 23320 melden, bei Eva-Maria Großpersky vorbeikommen oder eine E-Mail an info@aeltere-buerger-neu-isenburg.de schicken.

Von Nicole Jost

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