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Neu-Isenburgs Dezernent Patrick Föhl wünscht sich mehr Wertschätzung fürs Ehrenamt

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Zuhören, Fragen stellen und erfahren, wo bei den freiwillig Engagierten in der Stadt der Schuh drückt: Das hat sich Stadtrat Patrick Föhl, zuständiger Dezernent fürs Ehrenamt, vorgenommen.
Zuhören, Fragen stellen und erfahren, wo bei den freiwillig Engagierten in der Stadt der Schuh drückt: Das hat sich Stadtrat Patrick Föhl, zuständiger Dezernent fürs Ehrenamt, vorgenommen. © air

Das Ehrenamt ist eine tragende Säule der Gesellschaft. Vieles würde ohne Helferinnen und Helfer nicht funktionieren. Allein der Brandschutz wäre ohne den Einsatz der rund 1 600 Kräfte in den 30 Freiwilligen Feuerwehren der 13 Kommunen des Kreises Offenbach nicht gewährleistet. Viele Freizeitangebote in Vereinen und Verbänden gäbe es nicht, und Senioren, Behinderte oder andere Menschen, die Unterstützung brauchen, hätten im Alltag große Probleme, wenn Ehrenamtliche ihnen nicht unter die Arme greifen würden. Kurzum – das Ehrenamt sorgt für Sicherheit und Lebensqualität.

Neu-Isenburg - Der freiwillige Dienst ist ein Gewinn für beide Seiten. Sportvereine beispielsweise haben ein vielfältiges Angebot von A bis Z, das reicht von Aikido über Fußball bis Zumba. Wer aktiv sein will, hat eine große Auswahl an verschiedenen Abteilungen. Die unentgeltliche Arbeit der Ehrenamtlichen macht sich bezahlt, denn viele gehen in ihren Aufgaben auf, empfinden ihren Einsatz als Bereicherung ihres Alltags oder sagen, das Ehrenamt bringe Abwechslung in den Ruhestand.

Stadtrat Patrick Föhl will das Ehrenamt stärken und die Strukturen so verbessern, dass das Interesse am freiwilligen Dienst größer wird. Doch bevor die Marketing- und Werbekampagne für das Ehrenamt im nächsten Frühjahr startet, möchte der 41-Jährige Vereine und andere Gruppen mit Ehrenamtlichen besuchen, ihre Arbeit kennenlernen, „zuhören, Fragen stellen und erfahren, wo der Schuh drückt“, wie Föhl es formuliert. Der Dezernent beginnt mit seiner Analyse der Situation nicht bei Null, denn als Isenburger Bub, langjähriger Stadtverordneter und aktiver Kommunalpolitiker kennt er Land und Leute gut.

„Wir werden die Öffentlichkeitsarbeit verstärken. Die Bürgerinnen und Bürger sollen die große Vielfalt der Arbeitsfelder kennenlernen“, sagt der Dezernent. Er möchte Ehrenamtliche aus der Anonymität holen und ihnen eine Stimme geben, auch wenn er weiß, dass viele bescheiden sind und nicht gern im Rampenlicht stehen. Ihr Engagement sei aber wertvoll für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und stehe für eine lebendige Demokratie.

Die ehrenamtlichen Kräfte sollen in einer Broschüre, in Flyern und auf Internet-Plattformen „von ihrer Motivation erzählen und anderen erläutern, was es für sie bedeutet, sich in der Freizeit für andere Menschen einzusetzen“, so Föhl. Den Vereinen will der Stadtrat noch etwas Zeit geben, damit sie nach der Krise – die Pandemie habe einiges durcheinandergebracht und manche Angebote beendet – ihre Strukturen ordnen und sich neu aufstellen können. „Das Ehrenamt bringt Zufriedenheit, Abwechslung, es fordert und man ist in eine Sozialgemeinschaft eingebunden“, betont Föhl. Diese positiven Punkte der Arbeit möchte er hervorheben und weitere Menschen für das freiwillige Engagement gewinnen.

Auf seiner Agenda steht auch die Vereinsförderung. Mithilfe des Kreises sowie mit Programmen der Europäischen Union will der Dezernent Geldquellen anzapfen, damit neue Projekte initiiert werden können. Da das Ehrenamt als Querschnittsthema in viele andere Arbeitsfelder hineinspiele, sei die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen im Magistrat wie etwa Pierre Fontaine (zuständig für Inklusion) oder Christian Beck (Sport) sowie mit Claudia Lack, Freiwilligenkoordinatorin im Rathaus, selbstverständlich, betont der Dezernent. „Ich möchte zeigen, was hinter dem Ehrenamt steckt. Viele Leistungen werden noch zu wenig wahrgenommen und bekommen nicht genügend Wertschätzung. Das will ich ändern“, beschreibt der Dezernent sein Vorhaben.  air

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