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Kaffee, Kuchen und To-Go-Produkte: Neuer „Straba Späti“ im Kreis Offenbach eröffnet

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Mohamed Agha und Florent Delija haben den neuen Kiosk im Anbau des historischen Stationsgebäudes der Frankfurter Waldbahn in Neu-Isenburg eröffnet.

Neu-Isenburg – Reges Treiben am Samstag an der Straßenbahnendhaltestelle an der Stadtgrenze zwischen Neu-Isenburg (Kreis Offenbach) und Frankfurt: Am vorher seit geraumer Zeit verwaisten Anbau des historischen Bahnhofsgebäudes herrscht wieder Leben. Stehtische sind aufgestellt, durch das Ausgabefenster des einstigen Kiosks kann man geschäftiges Treiben im Inneren beobachten und durch die geöffnete Tür ist nicht nur ein neues Interieur zu sehen, sondern auch bestens gefüllte Verkaufsregale. Gefeiert wird die Eröffnung des neuen Straba Späti, zu der Mohamed Agha und sein Geschäftspartner Florent Delija eingeladen haben.

Viele Freunde und Bekannte der beiden jungen Akteure und interessierte Isenburger schauen vorbei, um sich den Straba Späti anzusehen. „Die Bezeichnung haben wir von Straßenbahn und Späti, dem Berliner Trend für kleine Straßen-Lokale, abgeleitet, die bis spät in die Nacht geöffnet haben“, erklärt Agha. Für Florent Delija bot sich der verwaiste Anbau des historischen Stationsgebäudes der Frankfurter Waldbahn perfekt für ihr Vorhaben an. „Wir sind nicht unbedingt vom Erfolg dieses Objekts abhängig, wir wollten etwas machen, was uns gemeinsam schon seit einiger Zeit im Sinn lag – den Menschen etwas zu bieten, wo sie einen Service erwarten“, so Delija.

Auch der Verzehr von Speisen und Getränken vor Ort ist möglich, dazu wurde drinnen ein Bereich mit einladenden Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die Fliesen sind neu und wurden eigens ausgewählt, um die Historik besser zur Geltung zu bringen.
Auch der Verzehr von Speisen und Getränken vor Ort ist möglich, dazu wurde drinnen ein Bereich mit einladenden Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die Fliesen sind neu und wurden eigens ausgewählt, um die Historik besser zur Geltung zu bringen. © postl

Neuer Kiosk an Endhaltestelle in Neu-Isenburg: Verlassenen Kiosk wieder neu beleben

Wichtig war dem Duo, dass sie nicht einfach den verlassenen Kiosk wieder neu beleben wollten, sondern sowohl das Interieur als auch Waren und Service sollten ihre Handschrift tragen. Und das scheint perfekt gelungen. Betritt man den Späti, fällt sofort der wie neu glänzende, vermeintlich alte Boden auf. Die Fliesen scheinen aus der Zeit der Entstehung des Bahnhofsgebäudes nebenan zu sein – dieses wurde mit der Eröffnung der Waldbahn erbaut. Die Waldbahn fuhr erstmals am 4. Februar 1889 durch den Frankfurter Wald an die Stadtgrenze.

„Diese Fliesen waren nicht hier verbaut und stammen auch nicht aus dem historischen Bahnhofsgebäude, diese haben wir eigens ausfindig gemacht – und sie sind ganz neu“, erzählt Delija. „Der Boden war total wellig, wir wollten aber was Ordentliches, haben alles erst einmal entfernt und komplett neu gemacht“, ergänzt Agha. Und auch über den Köpfen der Besucher hat sich einiges getan: Ganz dem historischen Interieur entsprechend, präsentiert sich die hohe Decke mit dunklen Balken. „Das war ganz schön aufwendig. Auch hier haben wir so ziemlich alles entfernt, neu abgedichtet und isoliert, dann neu beplankt“, erklärt Agha.

Eröffnungsfeier am „Straba Späti“: Mohamed Agha und Florent Delija (links) haben den neuen Service-Kiosk im Anbau des historischen Stationsgebäudes der Frankfurter Waldbahn an der Straßenbahnendhaltestelle gestaltet.
Eröffnungsfeier am „Straba Späti“: Mohamed Agha und Florent Delija (links) haben den neuen Kiosk im Anbau des historischen Stationsgebäudes der Frankfurter Waldbahn an der Straßenbahnendhaltestelle gestaltet. © -Postl

Neuer Kiosk an Endhaltestelle in Neu-Isenburg: Belegte Brötchen, Kaffee und Kuchen

Um ein möglichst umfangreiches Sortiment an Artikeln für Reisende oder Menschen in Eile anbieten zu können, war ebenfalls viel Vorarbeit vonnöten. „Ich glaube, wir haben unsere Pläne hundertmal geändert, bis wir den optimalen Kompromiss gefunden haben“, schmunzelt Delija. So fanden sie Raum für ihren Service-Bereich mit Kühlschränken, aber auch der Möglichkeit, kleinere Speisen zuzubereiten. Und weil sich so mancher Gast auch mal in eine gemütliche Ecke zurückziehen, eine Suppe, belegte Brötchen oder Kaffee und Kuchen genießen möchte, wurde auch diese noch eingerichtet. „Der Platz reicht freilich nicht für große Gesellschaften, aber für eine Gruppe mit ein paar Freunden allemal“, so Agha.

Sie ist heute nicht mehr wegzudenken: Die Straßenbahn, die von der Stadtgrenze aus nach Frankfurt fährt. Vor 130 Jahren nahm die Waldbahn als Vorläufer ihren Betrieb auf.

„Der Schwerpunkt unserer Angebote liegt auf To-Go-Produkten, denn wir wissen, dass wir hier fast nur Laufkundschaft haben – und diese hat es bekanntlich eilig“, weiß Delija. Da kommt plötzlich Jutta Loesch aus dem Straba Späti und meint: „Jungs, das habt ihr wunderschön gemacht.“ Mohamed Agha war ihr langjähriger Nachbar in der Pfarrgasse.

Straba Späti hat ab sofort ab 5 Uhr morgens bis spät abends – bis mindestens bis Mitternacht – geöffnet, am Wochenende auch länger. Nach ersten Erfahrungen sollen Angebot und Öffnungszeiten angepasst werden. (Leo Postl)

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