Pizza-StartUp Lizza: Von der „Höhle der Löwen“ in die Insolvenz
Das Unternehmen Lizza steht für gesunde Pizza. 2016 überzeugte das hessische StartUp bei der Höhle der Löwen, nun meldet es Insolvenz an.
Neu-Isenburg – Ob Margherita, Fungi oder Salami: Pizza steht auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben. Wären da nur nicht die vielen Kalorien. Das 2015 gegründete StartUp Lizza aus Neu-Insenbug wollte dem Abhilfe verschaffen und überzeugte damit bei der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ zwei Investoren. Nun ist es in der Insolvenz.
Die gesunde Pizza überzeugt Frank Thelen und Carsten Maschmeyer
Nur 119 Kalorien stecken in dem Low-Carb-Boden aus Lein- und Chiasamen von Lizza. Verzichtet wird außerdem auf Weißmehl, so ist der Teig auch gleichzeitig gluten- und laktosefrei sowie vegan. Ein Konzept, das ein Jahr nach Gründung auch bei der Höhle der Löwen überzeugte. Im Herbst 2016 stellen die beiden Gründer Marc Schlegel und Matthias Kramer ihre gesunde Pizza-Variante den Investoren vor. Während Judith Williams, Ralf Dümmel und Jochen Schweizer aufgrund der Kühlkette aussteigen, wird man sich mit Carsten Maschmeyer und Frank Thelen nach einigem Feilschen schließlich einig: 25 Prozent der Anteile gehen für 150.000 Euro über den Tisch.

Die beiden Gründer und BWLer Marc Schlegel und Matthias Kramer lernten sich bei der Arbeit in der Bank kennen. Zusammen wollten sie eigentlich eine Dating-App zusammen entwickeln. Doch bei einem Dinner zum Brainstorming mit Freunden kam die vom Kramer gebackene Pizza mit Leinsam-Boden viel besser an als die App. Und so wurden die ehemaligen Banker zu Bäckern.
Lizza aus dem Kreis Offenbach in der Insolvenz
Vier Jahre nach dem Auftritt in der Höhle der Löwen verkaufen Schlegel und Kramer Anfang des Jahres 2020 70 Prozent von Lizza an das Familienunternehmen Cremer. Wenige Monate später steigen sie ganz aus ihrer Firma aus und verkaufen die Anteile Stück für Stück, bis Cramer im Sommer 2022 100 Prozent hält. Cramer wollte das Unternehmen daraufhin an den britischen Food-Investor S-Ventures PLC weiterreichen, der sich jedoch nach dem Einstieg kurzfristig wieder zurückzieht.
Der Umsatz Lizzas ist rückläufig: Wurden 2020 noch 4,9 Millionen erwirtschaftet, waren es 2021 nur noch 4,3 Millionen. Profit machte das Unternehmen nur kurz nach der Gründung, seit 2018 liegen die jährlichen Verluste im niedrigen siebenstelligen Bereich. Nun wurde das Insolvenzverfahren begonnen. Ziel soll es laut Insolvenzverwaltern sein, den Betrieb und damit die Arbeitsplätze der 29 Mitarbeitern auch in Zukunft zu sichern. (Lea Seitz)