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Quartier Süd: Grünes Licht für mehr Wohnraum

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Neu-Isenburg - Eine „ganz wichtige Grundsatzentscheidung“ ist’s laut Bürgermeister Herbert Hunkel: Die Regionalversammlung Südhessen hat den Weg geebnet für die Weiterentwicklung des Stadtquartiers Süd und des ehemaligen Betriebshofgeländes.

Es gab schon Nachbarstädte, die mit diesem Thema schlechte Erfahrungen gemacht haben, Dreieich zum Beispiel. Die Dichtevorgaben für den Wohnungsbau im Regionalplan Südhessen führten dort zu einer Niederlage vor Gericht und zur Verzögerung beim Götzenhainer Baugebiet „Nördlich der Albert-Schweitzer-Straße“. Damit Isenburg beim Quartier Süd nicht auch so etwas passiert, hatte der Magistrat ein Verfahren zur Abweichung vom Regionalplan aufs Gleis gesetzt – um die Voraussetzungen wasserdicht zu bekommen für die Umsetzung des von den Stadtverordneten im Juni 2014 verabschiedeten Rahmenplans.

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Was die Regionalversammlung Südhessen nun entschieden hat in Sachen Weiterentwicklung des Quartiers Süd und des ehemaligen Betriebshofgeländes, hört Isenburgs Rathauschef gerne: „Auf Antrag Neu-Isenburgs hat das Regionalparlament für die beabsichtigte Entwicklung als Wohnbaufläche, gemischte Baufläche und Gewerbefläche inklusive der Errichtung eines Nahversorgungsmarktes und ergänzenden Läden die Abweichung von den Zielen des regionalen Flächennutzungsplans zugelassen.“

Vor allem der geplante hohe Anteil an Wohnungen lief bisher den Vorgaben des Regionalplans zuwider. Dieser sieht für das Areal vorrangig eine gewerbliche Nutzung vor. Grünes Licht gegeben habe es aber nun für die Überschreitung des oberen Dichtewertes für Wohneinheiten für den „verstädterten Siedlungstyp im Einzugsbereich vorhandener oder geplanter S-Bahn-Haltepunkte“, berichtet Hunkel.

Über dem Dichtewert

Der Dichtewert liegt in Neu-Isenburg eigentlich bei 60 Wohneinheiten pro Hektar und wäre so laut Plan mit dem Stadtquartier nicht vereinbar. Demnach hätten maximal 408 Wohneinheiten entwickelt werden können, geplant sind jedoch zwischen 500 und 580, die nach Meinung der Planer städtebaulich verträglich sind.

Bisher wich das von der Stadt unter Beteiligung der Bürger ausgetüftelte Konzept fürs neue Quartier von den Vorgaben des Regionalplans auch noch in einigen anderen Punkten ab. Das Verfahren umfasst die bislang überwiegend gewerblich-industriell genutzten Flächen des Agfa-Geländes und der Bundesmonopol für Branntwein zwischen Schleussner-, Frankfurter Straße und Hugenottenallee sowie das ehemalige DLB-Areal in der südlichen Hugenottenallee. Erklärtes Ziel ist es, ein lebendiges Quartier zum Wohnen und Arbeiten in direkter Nähe zum Stadtzentrum zu entwickeln, das sich in seine Umgebung einfügt und zum Anziehungspunkt wird. Der Rahmenplan sieht ein Verhältnis von 60 Prozent Wohnflächen und 40 Prozent Büroflächen vor. Nun also hat die Regionalversammlung zugestimmt zur Umwandlung der Ausweisung von Flächen von „Vorranggebiet Gewerbe“ in „Vorranggebiet Siedlung“.

„Damit haben wir eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Neugestaltung des Quartiers absolviert“, betont Hunkel. Im nächsten Schritt könne nun die Entwicklung eines Bebauungsplan-Vorentwurfs für beide Gebiete auf einer gesicherten Basis weiter betrieben werden. Für das Ex-Betriebshofgelände sei im westlichen an das Gewerbegebiet angrenzenden Teil eine Nutzung für kleinteiliges Handwerk und im östlichen Teil Mischgebiet für Wohnen und Arbeiten vorgesehen.

Nachfrage zum geplanten Nahversorger: Soll dort etwa noch ein Rewe hin, von dem es in Isenburg ja schon so einige gibt? Die Stadt sei im Gespräch mit Edeka und Tegut, antwortet Hunkel. Platziert werden soll der Supermarkt am Entree zum neuen Quartier, also in Nachbarschaft des früheren Gebäudes der Branntweinmonopol.

hov

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