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Regionaltangente West in den Startlöchern

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Von: Barbara Hoven

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Hier wird sich in Zukunft mit dem Bau der Regionaltangente West einiges ändern: Blick auf den Bahnhof Neu-Isenburg mit dem Park-and-Ride-Parkplatz auf der Westseite (links) vor dem Wäldchen.
Hier wird sich in Zukunft mit dem Bau der Regionaltangente West einiges ändern: Blick auf den Bahnhof Neu-Isenburg mit dem Park-and-Ride-Parkplatz auf der Westseite (links) vor dem Wäldchen. © postl

Noch fährt sie zwar längst nicht, doch die Verwirklichung der Regionaltangente West (RTW) rückt nun näher. Vor einigen Tagen wurde offiziell vermeldet, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau der RTW begonnen werden soll (wir haben berichtet). Der erste Bauabschnitt betrifft die Trasse zwischen Kelsterbach über den Regionalbahnhof am Frankfurter Flughafen und den Bahnhof Frankfurt-Stadion bis nach Neu-Isenburg und Buchschlag.

Neu-Isenburg - Für April sind erste Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik geplant, im September soll voraussichtlich der Bau eines Kreuzungsbauwerks für Züge in Neu-Isenburg sowie einer Brücke am Bahnhof Frankfurt-Stadion beginnen. Schon in der kommenden Woche aber wird offenbar in Neu-Isenburg sichtbar, dass sich etwas tut: Wie Bürgermeister Herbert Hunkel gestern mitgeteilt hat, hat die RTW-Planungsgesellschaft die Stadt aktuell darüber informiert, dass in der kommenden Woche die Arbeiten für die Baufeldvorbereitung in der Gemarkung Neu-Isenburg beginnen. Ein Teil der Arbeiten erfolgt demnach südlich der Kleingartenanlage Fischer-Lucius. Hunkel berichtet, er habe die Vorsitzende des Vereins informiert. Wichtig sei ihm folgende Botschaft: „Das Areal der Kleingartenanlage und die Nutzung der Gärten werden nicht beeinträchtigt.“

Mit dem Bau der neuen Schienenverbindung muss dann natürlich auch eine zeitgemäße Infrastruktur her, um Autofahrern den Umstieg auf die Bahn schmackhaft zu machen. So soll im Zusammenhang mit der Planung der RTW auf der Westseite des Isenburger Bahnhofs eine Mobilitätsstation gebaut werden – eine Art modernes Parkhaus mit vielerlei Funktionen.

Wie genau diese Mobilitätsstation gestaltet werden soll, mit dieser Frage befasst sich derzeit die Kommunalpolitik. Die von zwei Ingenieurbüros erstellte Vorplanung liegt der Stadtverordnetenversammlung am 16. Februar zur Beschlussfassung vor. Unterstützt wurden die externen Büros und die Stadtverwaltung von der Agentur Bahnstadt GbR aus Berlin, die laut Magistrat über eine große Erfahrung bei der Entwicklung von Bahnhöfen und deren Umfeldern verfügt.

„Ziel einer Mobilitätsstation ist es, verschiedene Mobilitätsangebote an einem Standort besser miteinander zu verknüpfen und damit ein multimodales Verkehrsverhalten zu fördern“, erläutert der Magistrat. Zwei Varianten hatten die Fachleute vorgelegt. Klar ist: In jedem Fall soll es künftig wesentlich mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Autos geben. Derzeit gibt es auf der Westseite des S-Bahnhofs lediglich 30 Stellplätze für Fahrräder und 150 Parkplätze für Autos. Künftig sollen nach den Vorstellungen des Magistrats dort circa 280 Parkplätze für Autos (inklusive einer Carsharing-Zone) und rund 150 Fahrradabstellplätze – samt gesicherter Abstellmöglichkeiten für E-Bikes – angeboten werden. So sieht es die vom Magistrat favorisierte Variante zwei vor. Sollte das Stadtparlament das genauso sehen und Mitte Februar grünes Licht geben, dann wird diese Variante die Grundlage bilden für die weiteren, vertiefenden Planungen und vor allem auch für den Antrag auf Fördermittel beim Land Hessen.

Die Planer schlagen dabei eine modulare Bauweise vor, „so dass bei Bedarf das Angebot mit zusätzlichen Parkdecks weiter erhöht werden kann“. Dafür wäre dann von der Stadt allerdings ein weiterer Förderantrag zu stellen.

Außerdem steht auf dem Wunschzettel des Magistrats, dass eine barrierefreie öffentliche Toilettenanlage auf der Westseite gebaut wird.

Die Vorzugsvariante sei vor allem auch wegen ihres städtebaulichen Ansatzes interessant, heißt es aus dem Rathaus. „Mit dem Bau einer Mobilitätsstation besteht die Möglichkeit, die Westseite des Bahnhofs städtebaulich aufzuwerten.“ Dazu sehe die Vorplanung die Schaffung eines Vorplatzes vor, der es ermögliche, einen offenen und fahrgastfreundlichen Zugangsbereich zur vorhandenen Personenunterführung und zu dem Bahnsteig der RTW zu schaffen. „Damit können Angsträume und psychologische Barrieren vermieden und die soziale Sicherheit spürbar erhöht werden“, heißt es in der Drucksache zum Thema.

Im Zuge des Baus der Mobilitätsstation soll dann übrigens auch die Straße „An der Gehespitz“ umgebaut werden. Dabei sollen vor allem barrierefreie Querungsmöglichkeiten und Bushaltestellen geschaffen werden.

Das Stadtparlament wird am 16. Februar darüber entscheiden, welche Angebote und in welcher Größenordnung diese im weiteren Planungsprozesses zu berücksichtigen sind. Den Förderantrag will die Stadt dann bis Anfang Juni stellen. „Dies bedeutet, dass der Beginn der Bauarbeiten, unter der Voraussetzung eines positiven Förderbescheids, im Jahr 2023 erfolgen könnte“, ist der Drucksache zu entnehmen. Ziel der Stadt ist es aber, die Baumaßnahmen am S-Bahnhof zeitlich auf den Bau der RTW abzustimmen.  hov

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