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Smart City: Neu-Isenburg bekommt intelligentes Bewässerungssystem

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Von: Barbara Hoven

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Sieht aus wie eine normale Bank, doch dieser Kasten hat weit mehr zu bieten: Eine in die neue Sitzgelegenheit im Birkengewann integrierte Bewässerungslösung will dazu beitragen, Bäume zu retten.
Sieht aus wie eine normale Bank, doch dieser Kasten hat weit mehr zu bieten: Eine in die neue Sitzgelegenheit im Birkengewann integrierte Bewässerungslösung will dazu beitragen, Bäume zu retten. © stadt

Bei der Bewässerung von Stadtbäumen geht Neu-Isenburg neue Wege. Künftig soll ein automatisiertes System für genug Wasser sorgen.

Neu-Isenburg - Über den Weg Neu-Isenburgs zur Smart City ist schon viel gesprochen worden. Dahinter steckt die Idee, mit moderner Technologie Bürgern neue Angebote im Alltag machen zu können und mehr Service zu bieten. Was für viele derzeit noch nach einem schwer zu umreißenden Ideen-Gebilde klingt, wird nun mehr und mehr auch konkret greifbar in der Hugenottenstadt.

Am Dienstag (6. September) hat der Magistrat ein Pilotprojekt als Praxisbeispiel präsentiert, das schon länger in Planung war und nun umgesetzt ist: Neu-Isenburg möchte Vorreiter bei der wassersparenden Bewässerung von Stadtbäumen werden.

Neu-Isenburg: „Hydro Benches“ sollen Bäume digital bewässern

Unter der Federführung der Stadtwerke und gemeinsam mit dem städtischen Dienstleistungsbetrieb (DLB) und dem Start-up Awatree aus Celle wurden vor einigen Tagen im neuen Stadtviertel Birkengewann drei sogenannte „Hydro-Benches“ installiert. Stadtbäume sollen so in Zukunft nachhaltig und digital bewässert werden.

Und so funktioniert’s laut Magistrat: Über eine Sensorik im Boden und vernetzt mit den Daten der aktuellen Wetterprognose wird die Bewässerung der Bäume aus dem Wassertank unter der Bank intelligent gesteuert. So sollen die Bäume ausreichend mit Wasser versorgt werden, was angesichts der vorherrschenden Trockenheit immer wichtiger wird.

Intelligentes Bewässerungssystem für Neu-Isenburg: „Auch etablierte Arten geraten unter Trockenstress“

Vorerst kommen drei Bäume in den Genuss dieser Bewässerung. „Die Hydro-Benches gehören zu den ersten umgesetzten digitalen Anwendungen in der Smart City Stadt Neu-Isenburg“, hebt Erster Stadtrat Stefan Schmitt hervor. Eine Bank kostet rund 5000 Euro.

Auf der Ausgleichsfläche im Birkengewann wurden im Winter zahlreiche neue Bäume gepflanzt, die zum größten Teil mit Wassersäcken ausgestattet sind. Durch den Aufbau der Hydro-Benches wird es laut Stadt jetzt möglich, einen direkten Vergleich zwischen herkömmlicher und smarter Bewässerung vorzunehmen. „Denn gerade neu gepflanzte Bäume verfügen noch nicht über tiefreichende Wurzeln und sind auf eine zusätzliche Bewässerung angewiesen. Doch die immer häufiger auftretenden Trockenperioden setzen nicht nur den Jungbäumen im Stadtgebiet massiv zu, auch bereits etablierte Arten geraten immer mehr unter Trockenstress.“ Deshalb wurden drei weitere Bäume an Alt-Standorten mit Sensoren ausgestattet, die dem DLB melden, wenn der Baum zu wenig Wasser hat.

Neu-Isenburg: Startup Awatree leistet wichtigen Beitrag zum Erhalt der Stadtbäume

Da Bäume für das Stadtklima von sehr großer Bedeutung sind, habe die Erhaltung und Weiterentwicklung des Bestandes für die Stadt oberste Priorität, betont der Magistrat. Auch zukünftig soll beispielsweise durch das Pflanzen klimaresistenter Arten und die Umwandlung und den Ausbau der Grünflächen weitere Schritte unternommen werden, um die Stadt klimafest zu machen und den Bürgern ein lebenswertes Umfeld zu bieten.

Aufnahme vom Aufbau: Eine Bank kostet rund 5000 Euro, mittlerweile wurden drei Stück installiert.
Aufnahme vom Aufbau: Eine Bank kostet rund 5000 Euro, mittlerweile wurden drei Stück installiert. © -

Einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Stadtbäume leiste nun auch das dezentrale und digital gesteuerte Bewässerungssystem des Startups Awatree. Zunächst als Pilotprojekt angelegt, könnten bei Erfolg weitere smarte Bewässerungssysteme, getarnt als Stadtmöbel, im Stadtgebiet aufgestellt werden, ist gestern aus dem Rathaus zu erfahren. „Mit der innovativen Awatree-Lösung helfen wir, die Bäume über die heißen Trockenperioden zu bringen und entlasten Städte und Gemeinden bei ihren Bemühungen, die Bäume zu erhalten“, sagt Awatree-Geschäftsführer Daniel Brand.

Als Sitzgelegenheit dürfen die besonderen neuen Bänke im Birkengewann natürlich auch genutzt werden, sagt Stefan Schmitt. Ärgerlich sei jedoch, dass eine der neuen Bänke schon beschmiert worden sei, als sie kaum ein paar Tage stand. (hov)

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