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Stadtspitze in Neu-Isenburg breiter aufstellen

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Von: Barbara Hoven

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Kräfte bündeln zum Wohl der Stadt: Als Team arbeiten (von links) Patrick Föhl (CDU, Dezernent Ehrenamt), Christian Beck (Sportdezernent, SPD), Erster Stadtrat Stefan Schmitt (CDU), Yvonne Lammersdorf (SPD) als Beauftragte für Radverkehr, Andreas Frache (FDP, Dezernent Digitalisierung), Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD), Pierre Fontaine (Dezernat Inklusion und Barrierefreiheit, CDU) sowie Dirk Wölfing (Grüne), der sich um Klimaschutz kümmert.
Kräfte bündeln zum Wohl der Stadt: Als Team arbeiten (von links) Patrick Föhl (CDU, Dezernent Ehrenamt), Christian Beck (Sportdezernent, SPD), Erster Stadtrat Stefan Schmitt (CDU), Yvonne Lammersdorf (SPD) als Beauftragte für Radverkehr, Andreas Frache (FDP, Dezernent Digitalisierung), Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD), Pierre Fontaine (Dezernat Inklusion und Barrierefreiheit, CDU) sowie Dirk Wölfing (Grüne), der sich um Klimaschutz kümmert. © -postl

Die spannende Frage um die Zuständigkeiten in der Neu-Isenburger Stadtverwaltung ist beantwortet. Gestern hat Bürgermeister Gene Hagelstein (SPD) bei einer Pressekonferenz berichtet, um welche Bereiche er sich kümmert und in welchen der Erste Stadtrat Stefan Schmitt (CDU) das Sagen haben wird.

Neu-Isenburg - Und, ganz neu: Der Magistrat wird künftig sieben Dezernate umfassen. Neben Bürgermeister und Erstem Stadtrat als hauptamtlichen Dezernenten werden fünf Stadträte als ehrenamtliche Dezernenten mit Zuständigkeiten betraut. Neu gebildet wurden die Dezernate für Digitalisierung mit Andreas Frache (FDP, 55), Sport mit Christian Beck (SPD, 49) und Ehrenamt, um das sich der 41-jährige Christdemokrat Patrick Föhl kümmert. Weitergeführt werden die Dezernate für Klimaschutz und Energiewende von Dirk Wölfing (Grüne, 73) sowie für Inklusion und Barrierefreiheit mit Pierre Fontaine (CDU, 52). Yvonne Lammersdorf (SPD, 54) bleibt die Beauftragte für das Radverkehrskonzept.

Mit dieser neuen Arbeitsaufteilung will Hagelstein die Stadtspitze breiter aufstellen, Themen-Schwerpunkte setzen und die Kompetenzen der verschiedenen Akteure bestmöglich nutzen. Seit einer Woche ist die Neuausrichtung intern bekannt, und die ersten Erfahrungen seien positiv, sagt Hagelstein: „Jeder bringt seine persönliche Expertise mit und hat viele Ideen eingebracht, wohin das Schiff Neu-Isenburg gesteuert werden soll.“ Riesenaufgaben lägen vor ihnen, so der Rathauschef. Aber er sei zuversichtlich, diese „mit diesem tollen Team“ stemmen zu können.

Hagelstein ist qua Amt der Vorsitzende des Magistrats und leitet sein eigenes Dezernat I. Zur Chefsache hat er die Themen Stadtentwicklung, Soziales, Senioren, Integration, Jugend und Kultur erklärt. Außerdem ist er der Vorsitzende des Aufsichtsrates der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau. Auch die Wirtschaftsförderung bleibt Chefsache, da hält es Hagelstein ganz wie sein Vorgänger Herbert Hunkel. Des Weiteren fallen in Hagelsteins Zuständigkeit die Feuerwehr und der Umbau der Hugenottenhalle.

Eine der plakativsten Änderung der neuen Dezernatsverteilung: Der zuvor als eine Einheit unter dem Dach des Dezernats I geführte Bereich „Kinder und Jugend“ wird getrennt. Die Zuständigkeit für den Bereich „Kinder“ – damit also vor allem für Kitas und Platzvergabe – wandert an den Ersten Stadtrat. Um die Jugend kümmert sich Hagelstein. So könne man beiden Bereichen besser gerecht werden. Vor dem aktuellen Hintergrund will der Rathauschef das Thema Europa mit einer ihm zugeordneten Stabsstelle stärken.

Erster Stadtrat Stefan Schmitt wird sich als Stadtkämmerer weiterhin um die Finanzen kümmern und erhält im Dezernat II neben den bisherigen Aufgaben – wie den Fachbereich Sicherheit und Ordnung – weitere: das Bürgeramt, die Kinderbetreuung und den Aufsichtsratsvorsitz der Stadtwerke. So hat es Hagelstein, dem die Hessische Gemeindeordnung die Verteilung der Dezernate zwischen sich und dem Ersten Stadtrat zugesteht, entschieden.

Wichtig ist Hagelstein auch, die Bürger an den Gestaltungsprozessen zu beteiligen. Und er werde neue Schwerpunkte setzen, wie zum Beispiel bei der Schaffung von Wohnraum, der Berücksichtigung des Klimaschutzes und der Barrierefreiheit in den Vorhaben der Stadt.

Stefan Schmitt zeigt sich zufrieden mit der Aufgabenverteilung. „Als Vater von zwei Kindern, die selbst viele städtische Betreuungseinrichtungen besucht haben, freue ich mich auch auf die Aufgabe im Bereich Kinder sehr.“ Neu-Isenburg habe eine beispielhafte Kinderbetreuung sowohl in der Anzahl als auch in der Qualität für alle Altersklassen. Dies gelte es mit den engagierten Mitarbeitern auch künftig sicherzustellen, weiterzuentwickeln und dort, wo erforderlich, auszubauen.

Herausfordernd werde die Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke – nicht nur in Zeiten stark steigender Energiepreise, sondern auch mit Blick auf die dortige Zuständigkeit für den Busbetrieb und die Schwimmbäder.

Wie bereits seit 2021, leitet CDU-Stadtrat Pierre Fontaine weiterhin das Dezernat Inklusion und Barrierefreiheit, das es so bislang im Kreis Offenbach nur in Isenburg gibt. Der 52-Jährige will die Menschen für die Belange von Behinderten sensibilisieren. Es gehe nicht nur um die Beseitigung baulicher Barrieren, sondern „Barrierefreiheit beginnt im Kopf“. Das Thema Inklusion bekomme auch durch die demografische Entwicklung in der Gesellschaft einen immer wichtigeren Stellenwert. Fontaine freut sich immer über Hinweise aus der Bürgerschaft (inklusion@stadt-neu-isenburg.de, Tel. 06102 241600).

Andreas Frache, der als Beauftragter für die Digitalisierung seit zwölf Jahren den Weg der Verwaltung begleitet, steht dem neuen Dezernat vor. „Die Digitalisierung führt zu umfassenden Veränderungen in allen Bereichen unseres Lebens und auch für die Stadt Neu-Isenburg ist es eine große Aufgabe, die Verwaltung zu modernisieren“, so der 55-Jährige. Dies betreffe nicht nur die internen Abläufe, sondern man wolle vor allem Vorteile für die Bürger erreichen. Drei Hauptaspekte seiner Arbeit skizziert der Liberale: die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, durch das den Bürgern insgesamt 575 Verwaltungsleistungen digital zur Verfügung stehen werden, den Weg Isenburgs zur Smart City sowie die Schaffung einer einheitlichen Datenplattform.

Christian Beck kümmert sich als neuer Sportdezernent neben der Vereinsförderung, dem Sportstättenmanagement und städtischen Sportveranstaltungen auch um die Investitionsplanung für die Sportanlagen. Der Sozialdemokrat, der selbst bei mehreren Vereinen der Stadt als ehrenamtlicher Jugendtrainer gearbeitet hat, sagt: „Ich sehe es als meine Aufgabe an, Ansprechpartner für die Sportvereine, Initiativen, aber auch sonst alle sportlich aktiven Bürgerinnen und Bürger zu sein. Deswegen werde ich eine wöchentliche Sprechstunde anbieten und den Sportvereinen das Angebot machen, an ihren Vorstandssitzungen teilzunehmen.“ Handlungsbedarf sieht er in der Sanierung einiger Sportanlagen, vor allem im Bereich der Umkleiden. Ein wichtiges Projekt sei auch die Planung und Umsetzung der neuen Sportanlage für den Osten der Stadt.

Das Dezernat III von Dirk Wölfing, der sich seit 2016 um Klimaschutz und Energiewende kümmert, wird um die Bereiche Natur- und Umweltschutz erweitert. „Der Natur-, Umwelt- und Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe und umfasst eine breite Palette von Themen“, weiß der 73-Jährige. Ein Schwerpunkt sei für ihn die Stärkung des urbanen Grüns – gemeinsam mit Stadtplanung und DLB. Als wichtige Themen nennt Wölfing auch Lärmschutz und die Begleitung der Energiewende in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken.

Ein „vielfältiges Aufgabengebiet, auf das ich mich sehr freue“, wartet auch auf Patrick Föhl. Das Dezernat für Ehrenamt hat das Ziel, das freiwillige Engagement weiter zu fördern, die Anerkennung des Ehrenamtes zu steigern und es attraktiver zu gestalten. Dazu will der CDU-Mann den Beitrag zur Beratung, Koordinierung sowie Vernetzung der bisherigen Stabstelle weiterführen und neue Impulse setzen. Auch die wertvolle Arbeit des Stadtarchivs gelte es, noch sichtbarer zu machen.

Last but not least setzt sich Yvonne Lammersdorf „ganz ohne Dezernat, dafür mit umso mehr Auftrag“ für die Belange der Radler ein – und da gebe es noch viel zu tun. „Der Maßstab für die Platzverteilung im öffentlichen Raum darf auch in Neu-Isenburg nicht länger das Auto sein. Das gilt innerorts genauso wie außerorts“, sagt sie. Wichtig ist es ihr zum Beispiel, die Anbindung an die Stadtteile für Radler wesentlich zu verbessern.

Die Dezernten und Beauftragten haben so viel mehr über ihre Vorhaben und Schwerpunkte zu erzählen, als auf eine Zeitungsseite passt. Deshalb stellen wir sie und ihre Ziele nach und nach in Einzelporträts vor.

Von Barbara Hoven

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