Mit Schubkarre auf Schnäppchenjagd in Neu-Isenburg

Der Tag der offenen Tür beim Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg bietet einen Mix aus Unterhaltung und Information für Jung und Alt.
Neu-Isenburg – Der Tag der offenen Tür ist wieder da und es ist fast wie immer – also wie vor Corona. Am Samstag vor Muttertag öffnet der Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg (DLB) seine Pforten und es spielen sich die Szenen ab, die man von früheren Terminen kennt: Schon lange vor Toröffnung warten viele Besucher draußen geduldig, bis sich das schwere Stahltor zum Hof des DLB öffnet und die Schranke zum Wertstoffhof hochgeht. Aber es gibt auch wieder jene, die vom Tag der offenen Tür nichts mitbekommen haben und ihren Müll oder Grünabfall entsorgen wollen. Das geht an diesem Samstagmorgen aber ausnahmsweise nicht, deshalb gibt es immer wieder mal einen kurzen Rückstau auf der Offenbacher Straße.
Wer dann zu den Ersten gehört, die auf den Hof gehen, wird von DLB-Maskottchen Lutz van Putz persönlich begrüßt. Schnell noch ein Foto für die Kids – und los.
Doch wohin zuerst? Familienverbände haben da ganz unterschiedliche Prämissen und Zielrichtungen, denn die Auswahl ist groß. Das Programm beim Tag der offenen Tür auf dem Betriebsgelände in der Offenbacher Straße 174 bietet – nach zweijähriger Pause – einen Mix aus Unterhaltung und Information für Jung und Alt. „Ich will zuerst meine Blumen und Kräuter, dann könnt ihr machen, was ihr wollt“, sagt eine Mutter – und da geht es ihr wie vielen, der Run auf die Gewächshäuser gehört zu diesem Traditionstermin. „Aber ich will doch mit dem Müllauto fahren, das habt ihr mir versprochen“, bekräftigt der Nachwuchs an Papas Hand. Auch das Spielmobil Riederwald und die Dino-Eisenbahn sind verlockende Ziele für den Nachwuchs. Bei den Erwachsenen hingegen stoßen auch die neuen Führungen unter dem Motto „Natur-Pur“ zum Thema zukunftsfähige und pflegeleichte Staudenmischpflanzungen und Blumenwiesen auf Interesse.

Doch für viele ist erst mal der Blumenkauf das Wichtigste. Zufrieden mit ihrer Ausbeute sind Ute und Klaus Welkerling. Sie sind jeder mit einer Schubkarre gekommen – und beide sind schnell voll mit Blumen. „Wenn man weiß, was man will, dann ist alles ganz einfach, aber man muss früh dran sein – so wie wir. Wir kennen das ja“, zeigt sich Ute Welkerling glücklich, wieder so tolle Blumen zum kleinen Preis bekommen zu haben. Auch Ingrid und Dieter Hailmann können schon nach kurzer Zeit mit „reicher Beute“ den Bereich Blumen verlassen. „Die werden jetzt erst einmal verstaut, dann informieren wir uns über andere Sachen“, sagt der „zur Trägerschaft“ mitgenommene Ehemann und genießt schon mal den Duft des Bratwurstgrills.
Auf dem Hof des DLB geben sich mittlerweile viele Besucher und auch Ehrengäste ein Stelldichein. Darunter Bürgermeister Gene Hagelstein und sein Dreieicher Amtskollege Martin Burlon ebenso wie die Ersten Stadträte Stefan Schmitt und Markus Heller. Zwar nicht abgesprochen, aber wie ein schöner Zufall kommen auch die beiden Altbürgermeister Dieter Zimmer und Herbert Hunkel vorbei – beide mit einer kleinen Auftragsliste für den Blumenkauf.

Schnell wird das DLB-Gelände voll und voller, es bilden sich Warteschlangen vor dem Mülltrennstand für die Kinder, vor dem Einstiegsbereich für die Fahrten mit dem Müllauto und natürlich für eine Fahrt mit der Dino-Kindereisenbahn. Ganz neu im Angebot ist ein Informationsstand zur Baumpflege und zu Erhalt oder Erweiterung von Grünflächen im öffentlichen als auch privaten Bereich. Lisa-Marie Schmandt von der Grünflächenplanung und Sylvio Jäckel vom Baummanagement haben einen Rundgang zu bestimmten Stellen im Bereich des DLB-Geländes vorbereitet, wo bereits ein erfolgreiches Grünflächenmanagement umgesetzt wurde. Hier eine Bepflanzung für mehr Schatten, dort eine für die pralle Sonne und an der Einfahrt zum Gelände von der Offenbacher Straße kommend kann man sehr gut die sich ausbreitende Ganzjahresflora mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten begutachten. „Das sah hier zuerst mehr nach einer Wüste aus, aber die Pflanzen haben sich so entwickelt wie von uns geplant und gewünscht“, betont Jäckel.
In der großen Fahrzeughalle begeistert der Kinderzirkus Wannabe wieder mit tierischen und artistischen Darbietungen. „Das kitzelt ja richtig“, meint ein Mädchen, über dessen Rücken gerade ein Hase klettert. Ausgiebigen Beifall gibt es auch für die Einraddarbietungen, die Bandakrobatik und die Diabolo-Künste der jungen Artisten. Viel Platz braucht diesmal die Fahrradversteigerung, denn in den beiden Corona-Jahren haben sich mehr als 100 Zweiräder angesammelt, auf die nicht minder viele Interessenten warten. Viel Arbeit also für Versteigerer Dirk Behnsen vom städtischen Ordnungsamt. Schließlich werden auch noch 23 Paten und 13 Kinder geehrt, die eine Patenschaft für einen Baum oder ein Pflanzbeet im öffentlichen Raum übernommen haben. (Leo F. Postl)