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Ungewöhnliche Hilfsaktion in Neu-Isenburg

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Kostenloser Service für Geflüchtete: Karina Weber (hinten, Mitte) und Annerose Schunk kümmern sich im Salon „Glatzenföhner“ um die neuen Haarschnitte, während die Dolmetscherinnen Anastasiya Sultanova (ganz links) und Mariia Sitakov übersetzen. Bei Schunk auf dem Stuhl sitzt Alina Slakva, die den Frauen sehr dankbar ist.
Kostenloser Service für Geflüchtete: Karina Weber (hinten, Mitte) und Annerose Schunk kümmern sich im Salon „Glatzenföhner“ um die neuen Haarschnitte, während die Dolmetscherinnen Anastasiya Sultanova (ganz links) und Mariia Sitakov übersetzen. Bei Schunk auf dem Stuhl sitzt Alina Slakva, die den Frauen sehr dankbar ist. © postl

Ungewöhnliche Solidaritätsaktion: Die Neu-Isenburger Friseurmeisterin Karina Weber schneidet mit ehrenamtlichen Mitstreiterinnen in ihrem Salon „Glatzenföhner“ ukrainischen Flüchtlingen am Ruhetag kostenlos die Haare. Und so kommt es, dass in der Bahnhofstraße die Salontür diesmal den ganzen Montag lang geöffnet ist, obwohl Frisöre ja normalerweise montags geschlossen haben.„Wenig reden, einfach machen“ – das ist das Motto von Karina Weber.

Die Aktion angestoßen hatte eigentlich Gisela Mauer, die in ihrem Bekanntenkreis fragte, ob man nicht „was Praktisches“ für die Menschen aus der Ukraine tun könne. „Wir kamen schnell auf die Idee mit dem Frisieren, aber die Suche nach Mitstreitern war jedoch nicht so einfach“, berichtet Rita Reichert, die von Mauer angesprochen wurde. Umso erfreuter war man, als Karina Weber spontan zusagte.

Die Isenburger Friseurmeisterin war eine Weile nach Straubing gezogen, hatte dort einen Salon aufgebaut – und war just kurz vor der Pandemie zurückgekehrt, um sich hier ein weiteres Standbein aufzubauen. „Klar, das war ein super schwerer Start für mich. Ich weiß, was Probleme bedeuten, doch im Verhältnis zu jenen, die ihre Heimat wegen Krieg verlassen müssen, sind das alles Kleinigkeiten“, sagt Weber. Da sich mit Rita Reichert und Annerose Schunk auch gleich zwei Frisör-Assistentinnen fanden, stand der Aktion nichts mehr im Weg. „Wenn ich alleine hier gestanden hätte, wäre das zwar längst nicht so erfolgreich geworden, aber ich hätte es dennoch gemacht“, sagt Weber.

Mehr als 40 Menschen konnte das Trio so im Laufe des Tages glücklich machen. „Ich glaube, ich hätte keine bessere Stadt als Neu-Isenburg erwischen können“, lässt Alina Slakva ihre Dankbarkeit durch Dolmetscherin Mariia Sitakov weitergeben.

„Gut möglich, dass ich nochmal so eine Aktion mache – aber es wäre freilich schön, wenn sich weitere Salons beteiligen würden“, wünscht sich Weber.  lfp

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